Welche Motivkrawatten findest du geschmackvoll? Und in welcher Umgebung?


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Ich selber finde Motivkrawatten wenig geschmackvoll. Das geht bis hin zu Hermes mit den kleinen Figuren. Nicht mein Ding.

Ich besitze zwei Motivkrawatten: Hermes mit Fröschen (mein Ältester hatte ab Geburt den Kosenamen "Frosch", und das Dorf hier hat zufällig Frösche als "Wappentier"), und diese Weihnachtskrawatte. Beide trage ich zu entsprechenden Gelegenheiten (zu Ehren meines Sohnes und bei Dorffeierlichkeiten bzw. zu Weihnachten) gerne und mit Freude. Und nicht weil ich das geschmackvoll fände. Mir geht Anlass über Geschmack. Ich finde man muss sich auch mal gepflegt und mit Selbstbewusstsein zum Affen machen können. Ich bin hier nicht von der "bevor ich dem schrägen Motto des Brautpaares folge bleibe ich zuhause" Fraktion.

P.S. Vielleicht kann man das so ausdrücken: ich finde meine Weihnachtskrawatte passend zu Weihnachten. Dadurch wird sie nicht geschmackvoll.
 
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Motivkrawatten sind wenig geschmackvoll, man macht sich damit zum Affen. Nichts anderes habe ich oben gesagt.
 
Motivkrawatten sind wenig geschmackvoll, man macht sich damit zum Affen. Nichts anderes habe ich oben gesagt.



Ja, und ich habe widersprochen. Deine "Zusammenfassung" meiner Aussage ist fehlerhaft. Ich habe ausdrücklich meine subjektive Ansicht geäußert, und hatte ja gesagt dass man daraus nur eine allgemeine Regel machen kann wenn man sich als Maß aller Dinge betrachtet. Mein Geschmack ist es nicht, im Gegensatz zu Dir bin ich nicht der Ansicht dass jedes vom meinigen abweichende Geschmackssystem "geschmacklos" ist. Ich finde ja auch die hier gerne gezeigten Uhren zum guten Teil geschmacklos - sind sie das jetzt in einem absoluten Sinne?

Hast Du Dir mal überlegt wonach Leute sich anziehen? Glaubst Du wirklich die denken "heute greif ich aber mal richtig ins Klo"? Denkst Du nicht viele sagen sich "heute will ich gut aussehen", kommen aber zu einem anderen Ergebnis als Du? Ich spreche diesen Leuten nicht per se Geschmack ab, sondern gestehe Ihnen zu dass sie vielleicht nur ein anderes Wertesystem haben. Und ein System von außen zu verurteilen ist ebenso trivial wie billig.
 
Hast Du Dir mal überlegt wonach Leute sich anziehen?
Ich hab's. Und mein Schluss daraus ist: Der weit überwiegenden Mehrheit ist es egal, gut aussehen ist für sie überhaupt keine Kategorie. Sie haben kein kleidungsbezogenes Wertesystem, außer dass sie nicht signifikant anders aussehen wollen als die Mehrheit um sie herum.

Das kann man auch einfach mal so sagen, man muss nicht jeden zufälligen Desinteresse-Nihilismus gleich zu einer aktiven Meinungsäußerung oder gar einem eigenen Wertesystem hochstilisieren. Es ist ja nicht verboten, sich gar keine Gedanken über irgendwas zu machen, und somit ist mit der Feststellung einer solchen Haltung auch keine Diskriminierung verbunden. Am Ende geht es nur um Kleidung. Ersetze Kleidung durch beispielsweise Wein und gut aussehen durch komplexes Geschmackserlebnis und man könnte das Gleiche dazu sagen.
 
Mir geht Anlass über Geschmack. Ich finde man muss sich auch mal gepflegt und mit Selbstbewusstsein zum Affen machen können.
Sehe ich auch so: wenn ich dann mal mit Nichte und Neffe zu Hagenbeck gehe, wäre die tolle Elefanten-Krawatte erste Wahl und bestimmt ein großer Spaß, sich mithin zum Rüsseltier zu machen.
...und wenn ich dann den netten Besucher-Elefanten-Trick zeige/fordere, schauen sowieso alle Leute gebannt in Richtung Motivkrawattenträger. :cool:
 
Ich hab's. Und mein Schluss daraus ist: Der weit überwiegenden Mehrheit ist es egal, gut aussehen ist für sie überhaupt keine Kategorie.


Steile These in einer Welt, in der schon Schüler gemobbt werden weil sie die falschen Klamotten tragen. Es ist in vielen Subkulturen wichtig welche Kleidung man trägt. Und auch wenn Du absolute Werte geltend machen magst: gut aussehen heißt in erster Linie eben auch Anerkennung bei den Peers.

Ich bin jahrelang deutlich anders rumgelaufen als jetzt. Ich habe mir dennoch Gedanken darüber gemacht was ich anziehe. Mit für mich zufriedenstellendem Ergebnis. "Rumlaufen wie alle anderen" war kein Ziel, sondern Nebeneffekt gemeinsamen Geschmackssystems. Herrgott, hier im Forum laufen wir ja auch alle "gleich" rum, Konformität an sich disqualifiziert ja noch nicht.
 
Steile These in einer Welt, in der schon Schüler gemobbt werden weil sie die falschen Klamotten tragen. Es ist in vielen Subkulturen wichtig welche Kleidung man trägt. Und auch wenn Du absolute Werte geltend machen magst: gut aussehen heißt in erster Linie eben auch Anerkennung bei den Peers.
Nein, Du wirfst hier zwei verschiedene Bedeutungsebenen von Kleidung durcheinander. Das ist eine völlig andere Kategorie, weil es da nicht um den Ausdruck von ästhetischer Bildung und Selbsterkenntnis geht, sondern nur um die Darstellung von Gruppenzugehörigkeit. Dir mag es nicht aufgefallen sein, aber nach dem von Dir zitierten Satz habe ich noch geschrieben:
Sie haben kein kleidungsbezogenes Wertesystem, außer dass sie nicht signifikant anders aussehen wollen als die Mehrheit um sie herum.
Damit wollte ich diesen Drang zum Angleichen an die Peer Group zur Vermeidung sozialer Nachteile ausdrücken. Der eigene Geschmack drückt sich damit ja schon deshalb nicht aus, weil die Kleidung hier fremdbestimmt ist. Oder mal auf mich oder auch Dich bezogen: Wenn gut aussehen am Arbeitsplatz sich nur im Duckmäusern gegenüber dem nicht vorhandenen Kleidungsanspruch der Arbeitskollegen ausdrückt, dann wollen wir gar nicht gut aussehen. Widerspruch, q.e.d. ;)
 
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