Lemming
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Da bin ich ganz bei Dir, das hast Du schon richtig erkannt. Aber es ist ein Unterschied, ob man die selbstbestimmte Chance erhält, sein bestes Ich so zu präsentieren, wie man ist (und das hat erst mal gar nichts mit erreichtem Status zu tun, sondern mit Selbsterkenntnis verbunden mit diesem spezifischen kulturellen Interesse, das Thema unseres Forums ist), oder ob die Umwelt willkürlich für einen entscheidet, was man anhand ihrer Statuswahrnehmung der eigenen Person maximal tragen dürfte, und Abweichungen sanktioniert. Letzteres betrifft im Grunde gar nicht die Kleidungsbestandteile, es ist nur ein primitives, aber effektives macchiavellisches Machtspiel gegenüber untergeordneten Hierarchiestufen nach mittelalterlichem Standesvorbild zur Unterstützung des Status Quo für die, die gerade an den Fleischtöpfen sitzen. So etwas hat nach meinem Empfinden in einer aufgeklärten Welt nichts zu suchen und dagegen kann man nur kämpfen, indem man solche Verhaltensmuster für sich nicht zulässt.
Irgendwie sind wir dissonant einer Meinung, aber:
Revolutionäre werden Präsidenten oder eben doch als Kriegsverbrecher erschossen, was wahrscheinicher ist.
Über den Sinn und Zweck von Statussymbolen oder was man dafür hält, kann man diskutieren. Man kann sie aber nicht aus den Köpfen diskutieren und da liegt das Problem.
Wie zr3rs schon richtig sagt: Man kann nicht nicht kommunizieren und die empfangene Nachricht beim Empfänger kann von der des Sender wesentlich abweichen. Sowohl durch Übertragungsfehler als auch durch unterschiedliche Codes in der Verarbeitung.
Die Lasswell-Formel (who says what in which channel to whom with what effect?) ist mMn hier auch noch etwas zu kurz, weil das why fehlt (wird dann oft behelfsweise in das Who mithineininterprätiert).
Gerade das Warum ist das größte Problem in der Kommunikation. Es wird leider genauso oft die Frage nach der Intention nicht gestellt, wie sie überinterprätiert wird. Da liegt doch das Grundproblem der zwischenmenschlichen Beziehung, gerade bei ungewöhlichen oder auffälligen Details.
Es wäre schön, wenn wir frei von Vorurteilen wären, das wir leider nicht.
Man kann gepflegt und höherwertige Kleidung auch anders ausleben.
Gute Kleidung fängt halt von unten an. Man kauft sich ordentliche Schuhe, man kauft einen passenderen Anzug, man kauft passende Hemden, man kombiniert passende Farben und irgendwann fängt man dann an mit den Accessoires zu spielen. Das erfordert gewisse Mittel und vor allem viel Zeit, die ein junger Mensch meistens nocht nicht hatte. Daher kann es seltsam wirken, wenn "zu viel" davon ersichtlich ist.
Ich würde als Beispie das Geld für Manschettenknöpfe sparen und es in den Schneider investieren . Das macht optisch oft einen besseren Eindruck und ist nicht so offensichtlich wie Accessoires.
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