Kleine Fragen, schnelle Antworten

So war meine Anmerkung jetzt auch nicht gemeint.

Natürlich gebe ich Trinkgeld - aber eher Kellnern, Taxifahrern oder meinem Friseur.

Die Schneiderin ist selbst die Inhaberin und meiner Meinung nach läuft der Laden ordentlich und hat auch so solide Preise, dass man meint, dass die Inhaberin davon leben kann.

Wertschätzung erhält die Schneiderin dann dadurch, dass ich das nächste Mal wieder dort hingehe. Außerdem weiß ich in dem Moment der Abholung der Hose noch gar nicht, ob ich mit der Leistung auch zufrieden bin. Dafür müsste ich bei einer solchen Reparatur die Hose erst einmal einen Tag tragen. Das ist beim Kellner oder Taxifahrer anders.
 
Zumindest ich hab gelernt, dass man dem Chef/der Chefin nie Trinkgeld gibt, das gilt als unhöflich.
Da hast Du vollkommen recht. Das mache ich auch nicht. Finde einfach, es ist eine nette Geste und die paar Mark machen den Kohl beim Monatsbudget dann auch nicht fett, aber einen anderen Menschen glücklich. Ich mag glückliche Menschen!:)
 
Man kommt am Trinkgeld in der Gastronomie ja nicht vorbei, aber ich stehe dem Konzept Trinkgeld generell sehr negativ gegenüber. Für mich ist das ein Relikt aus feudalen Zeiten, das eine fundamentale Machtdifferenz zwischen Trinkgeldnehmer und Trinkgeldspender manifestiert, die dann verhindert, das man vollständig auf Augenhöhe agieren kann, wie es ja eigentlich in einer offenen liberalen Gesellschaft sein sollte.

Die unausgesprochene Regel, dem Chef kein Trinkgeld zu geben, ist diesbezüglich ja auch sehr vielsagend. Der ist dann eben auf Augenhöhe, die dienstbaren Lohnsklaven sind es aber für den Servicenehmer nicht.
 
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