Kleidung in der Schule/an der Uni?

Ich habe während meiner Promotion auch eine Weile an der Universität gearbeitet und kann die Aussagen bzgl. Stilmangel bzw. selbst betriebem oder zugeschriebenem Schubladendenken (z.B. BWler-Style) nachvollziehen. Andererseits hat man eben nicht nur alle wissenschaftliche Freiheit und kann sich voll entfalten. Marineblazer/Chino/Bootsschuhe geht genauso wie Sportjacke in Cord oder Tweed mit rahmengenähten Schuhen - im Prinzip ist das Sortiment von Ralph Lauren ja genau diesen Belangen des Ivy Style nachempfunden und zumindet die in Italien gefertigten Teile der Kollektion empfinde ich als in der Qualität und v.a. Originalität als gut.

Im Job ist dann ohnehin sehr viel reglementiert - genieße die Zeit an der Uni. :)
 
Also ich kenn da nix und trag gepflegt nen Anzug in der Uni. Bzw. an heißen Sommertagen auch mal Tweed Jacket und Chino.

Zwar ohne Krawatte, aber wenn meiner Meinung nach etwas überhaupt nicht Uni-tauglich ist, dann ist das ne Krawatte.
 
Warum an heißen Tagen Tweed?

Ich trage in der Schule meist Chino, Sakko, Einstecktuch,unifarbene/gestreifte Hemden, farblich abgestimmte Socken, unter dem Sakko oft einen Pullover und gute Lederschuhe (meist braun).
 
Zuletzt bearbeitet:
wie soll den der so oft genannte bwler style aussehen?
ich bin uni-kölner bwler und kann echt kein spezielles kleidungsverhalten erkennen.

Der BWLer-Style ist ein Mythos, evtl. gab es ihn ja mal aber wenn ich mir meine Mit-Studenten anschaue dann ist der BWLer Style G-Star Shirt, Jack Jones Hose und Nike Sneaker....und das ist auch nicht der BWLer Style sondern ehr Standart, egal was man studiert.
 
Ich trage an der Uni meist Jeans/Chinos mit Hemd und je nach Wetterlage kombiniert mit Pullover/Cardigan und Ledersneakern/Bootsschuhen.

Meine Erfahrung: Mit dem Outfit gehört man schon zur stilistischen Oberschicht an der Uni.
 
An der Uni kann man wirklich vieles tragen, da man ja auch ein bißchen zwischen Jugend und Erwachsenendasein steht. Wer mit Anzug in die Uni geht, macht imho etwas falsch. Stil heißt auch, sich angemessen zu kleide. Wer an der Uni arbeitet, kann ja Anzug tragen. Als Student ist das doch eher unpassend. Um aber auf einen hier noch nicht diskutierten Aspekt dieses Themas einzugehen: In der Schule sollte man Zurückhaltung üben. Legeres Outfit ist da angebracht. Anzüge wären geradezu lächerlich. Wer unbedingt Sakko tragen will, sollte sich die Kombination genau überlegen. Wer sich hier in Business Mode kleidet, macht etwas falsch. Vergleichbar mit einem, der mit kurzen Hosen zur Arbeit geht. Ganz anderes gilt natürlich für Lehrer, die sich als Authoritätspersonen kleiden sollten und für die zumindest Sakko Pflicht sein sollte.
 
Der "BWLer-Style" ist definitiv kein Mythos. Es gab ihn lange Zeit. Wahlweise hiess er auch "Juristen-Style", weil die ähnlich rumliefen. Diese Begriffe wurden von linken Hippie-Studenten abfällig verwendet.

Aber auch an manchen Gymnasien war dieser Look verbreitet. Auf meiner Schule lief jeder zweite so rum.

Gemeint war die Uniform aus Barbour Jacke, Timberland Deckshoes (die bis heute fälschlicherweise für die Klassiker gehalten werden)oder Brogues, blauem Button-Down Hemd (einfarbig oder gestreift) und beigen Chinos.

Modehistorisch gesehen war diese Uniform ein Überbleibsel des klassischen "Popper"-Looks, der auch leichten (aber kaum wahrnehmbaren) Ivy-Einfluss aufwies.

Mehr über Popper, dem deutschen Pendant zum Preppy, bei einestages.

Als immer mehr Blender anfingen, diese Uniform zu adaptieren und Studenten (grade Juristen) bei Auslandssemestern an Elite-Universitäten (in den USA oder Grossbritannien) mitbekamen, dass dort kein Mensch so rumläuft, verschwand diese Uniform nach und nach.

Verbreitet sieht man diese sie heute trotzdem noch im Norden der Republik. Man fahre dafür nach Hamburg-Blankenese, oder Bremen-Oberneuland.

Obwohl ich die Einzelteile dieser Uniform sehr zu schätzen weiss (auch wenn ich Bootsschuhe einer anderen Firma bevorzuge), würde ich sie nie kombinieren.

Wohlgewählte Worte.
 
Warum an heißen Tagen Tweed?

Natürlich keinen englischen, schweren, rauhen Tweed, sondern eine leichtes "Tweed-artiges" Sakko.

;0815newbie hat gesagt.:
Sicher, man braucht ein bisschen Biss, wenn man im Anzug oder in einer Kombination in die Uni gehen will. Angucken werden einen dann nämlich viele und dumme Kommentare bleiben nie aus. Mir persönlich zeigt dieses Verhalten aber nur die Ignoranz und Bornierheit des pöbelnden Mobs, schließlich mache ich mich weder über Punks, Emos, Goths und sonstwen lustig. Schön finden muss man es ja nicht - das erwarte ich von den anderen bei mir ja auch nicht - was getragen wird, nur akzeptieren muss man es halt; hat wesentlich mehr Stil, wenn es nach mir geht, als irgendwas zu tragen oder eben nicht.

Sehe ich genauso. Meiner Meinung nach ist ein gutsitzender Anzug, das was dem Mann am besten steht. Und das das hat nichts mit Business oder Bank Outfit zu tun.
Sieht man sich mal ältere Herren mit Stil an, so wird man bemerken, dass diese ihre Anzüge auch tragen, wenn Sie grad nur an der See-Promenade spazieren gehen, weils früher eben so war.
Somit sehe ich keinen Konflikt zwischen Uni und Anzug, da ich mich nicht für jmd. oder für etwas (wie Arbeit, etc.) kleide, sondern einzig und allein für mich. (Ausnahmen wie Hochzeiten, Bälle, Staatsbankets, etc. mal ausgenommen;))
 
Der Anzug und allgemein das Sakko etc. verkommt ja in der Allgemeinheit (inkl. aller Gesellschaftskleidung) zum spießigen Bankangestellten Outfit.

Kann man ebenso halten, muss man aber nicht.

Ich für meinen Teil kann nicht erkennen, warum ich derartige Kleidung nur im Büro tragen darf.
[...]
Absolute Zustimmung. Die Anzugkultur ist ja auch deutlich vielfältiger als der kleine Nadelstreifen-Nachwuchsbanker-Business-Ausschnitt. In einer legeren Atmosphäre einer Uni sind alle sog. Casual Suits, also z.B. Glen-Urquhart-Checks und Windowpane in Wolle oder im Sommer Leinen und Baumwolle wunderbar tragbar, ohne dass man nach schlechter "Manager"-Kopie aussieht. Wenn das Zeug passt, gut kombiniert ist und man sich erkennbar darin wohlfühlt, werden sich nur ausgemachte Idioten daran stören.
 
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