Kaufberatung für Uhrenneuling

Ganz ehrlich: Es ist immer toll, wenn jemand ein Hobby hat und sich für eine schöne Sache sehr fasziniert und begeistert, aber genau aus solchen Positionen entstehen dann oft derartige Kommentare, die für Leute mit anderer Priorität unglaublich befremdlich wirken und die einfach nur gnadenlos am Ziel vorbeischießen.

Ich denke, in einem Internetforum sollte die Verschiedenartigkeit der Prioritäten tolerieren. Es sind alles Einzelmeinungen.

Wenn man mal einen Schritt zurücktritt und die Sache objektiver zu betrachten sucht, wird doch hoffentlich jedem klar sein, dass natürlich *nicht* alles unter 1500-2000 Euro kategorisch Fehlinvestitionen sind und dass genauso natürlich nicht alles in günstiger Preislage aus "Plastik aus Japan" besteht...

Nein, nicht alles unter 1.500 Euro ist eine Fehlinvestition. Eine Fehlinvestition wird es dann, wenn ich schon nach wenigen Jahren etwas Besseres benötige oder schlicht haben will und es mir leisten kann. Investitionen sind immer ein Blick in die Zukunft. Manch einer braucht sofort eine nette Uhr und möchte nicht warten, bis er sich die Lebenszeit-Anschaffung leisten kann. Und manch einer legt gleich 1.000 Euro auf den Tisch und kauft etwas, das er schon nach wenigen Monaten wieder abstoßen muss, weil es einfach seinen Anforderungen nicht entspricht. Das gilt für Uhren genauso wie für eine Wohnung, Schuhe, Manschettenknöpfe etc. Selbst bei Laptop, Mobiltelefon, Auto etc. haben wir kurzfristig andere Präferenzen (und finanziellen Spielraum) als langfristig.

Und nicht jeder landet langfristig bei einer Uhr für 1.500 Euro - ich zum Beispiel trage noch heute mein Erbstück von 1968 und habe an keinem einzigen Tag mit dem Gedanken gespielt, mir irgend etwas anderes zu kaufen. Mein Großvater hatte beim Kauf der Zenith wohl kaum daran gedacht, dass sie mal bei mir landen würde.
 
Tut mir leid, aber ich verstehe nicht, was du mir mit diesem Posting sagen möchtest. Natürlich muss und sollte man verschiedene Prioritäten tolerieren, das ändert aber nichts daran, dass es aus meiner Sicht reichlich fehlgeleitet ist, jemandem der explizit nach einer Uhr im Preisbereich bis 200€ fragt, solche Aussagen und Zahlen vors Brett zu klatschen. Um den zweiten Teil deines Postings hier noch mit einzubeziehen: Der Threadersteller hat sich offensichtlich schon Gedanken über sein Budget und seine Anforderungen gemacht, er hat also seine gewünschte Art der Investition hinsichtlich ihres Rahmens definiert und wünscht sich Input bei der Konkretisierung.
 
Uhren sind eines der wenigen Accessoires, die Männer tragen können. Es lohnt sich also Gedanken darüber zu machen, was einem gefällt und was man evtl. damit aussagen möchte. Wer einen Kugelschreiber aus dem Baumarkt und eine Casio G-Shock trägt setzt damit andere Akzente als jemand, der Montblanc und Patek Philippe verwendet. So ist das eben. ;)

Das ist einer der Eigenheiten dieses Forums:
- ohne rahmengenähte Schuhe macht man sich lächerlich, aber die Uhr darf gern aus dem Kaugummiautomat sein.
 
Das ist einer der Eigenheiten dieses Forums:
- ohne rahmengenähte Schuhe macht man sich lächerlich, aber die Uhr darf gern aus dem Kaugummiautomat sein.

Im Schnitt ist es aber auch einfacher sich 200€(+/-) anzusparen für Schuhe, denen nach einer eventuellen Zurichtung auch der Rücken dank, als sich 1500/2000€ für eine Lifetime Investition abzuknapsen, weil die Technik dahinter so toll ausgefeilt ist. Für die genaue Zeitangabe reichtder Quarzticker. Billigtreter können dagegen ganz schnell den Rücken versauen. So what.

btt: Ich habe eine Hamilton Jazzmaster Openheart. Liegt mit ca. 700€ zwar auch über dem Budget, aber immer noch unter den angegebenen 1500€. Sieht gut aus, zeigt die Zeit recht exakt an. Alles wichtige dabei würde ich sagen.
 
ich finde den verlinkten Rolex "Fake" nicht so schlecht. Insbesondere mit der ebenfalls geriffelten Lünette. Steht auch kein "Markenname" wie Steinhart oder so drauf. Das Design hat sich bewährt, man macht da denke ich nichts falsch. Zumal viele eh nicht so genau wissen, wie eine Rolex aussieht. Es sei denn du bewegst dich in dem Umfeld, wo die Dichte dieser Uhren etwas höher ist.

Oder man kauf sich halt gleich eine Rolex. Alles andere war für mich persönlich ein Kompromiss. Andererseits wenn man so das Klapperarmband sieht, und nachdenkt wieviel die Uhr gekostet hat .... naja wenn auf die Uhr schaut, bekommt man jedenfalls gute Laune :)
 
Im Schnitt ist es aber auch einfacher sich 200€(+/-) anzusparen für Schuhe, denen nach einer eventuellen Zurichtung auch der Rücken dank, als sich 1500/2000€ für eine Lifetime Investition abzuknapsen

Mein Verdacht ist eher, dass das Geld und der Wille für den Kauf einer hochwertigen Uhr beim Mann häufig zwar vorhanden sind, der Kauf letztlich aber aus einem anderen Grund scheitert. ;)
 
Wenn das der Fall ist, müssen wir denjenigen aber mal den Kopf waschen und die Prioritäten richtig stellen.
Aber der Blick ins Stilmagazin ist ja schon einmal ein wichtiger Schritt ;-)
 
2000€ für eine Uhr müßte ich übrig haben... im Sinne von "nicht brauchen", so daß es mir gar nich auffallen würde, wenn sie nicht mehr da sind. Die Klassische Portokasse. Wenn die Wahl aber wäre, eine Reise zu unternehmen oder eine Uhr zu kaufen, würde ich eher reisen und weiter auf meine Seiko schauen.

Mit 7-stelligen Beträgen auf dem Konto sieht das natürlich anders aus, dann darf es gern mehr sein.
 
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