Entsinne mich, vor langen Jahren die treffendesten Gedanken dazu (wie oft) bei Roetzel gelesen zu haben: Hut war früher nötig, um Haupt zu schützen. Vor Staub, weil Straßen weitaus staubiger waren und Badetag nicht jeder war (jedenfalls für die Masse höchstens 1/W). Außerdem gegen Niederschlag, Kälte und Sonne, weil früher von den Allermeisten oftmals längere Wege per pedes apostolorum zurückzulegen waren (Pkw nicht verbreitet, ÖPNV nicht ausgebaut). Und eben, weil es sich früher so schickte (mit Zitat aus Manns Zauberberg).
Jedenfalls ich selbst trage aus Prinzip immer Kopfbedeckung, und zwar fast alles, das man sich über den Kopf stülpen kann (Coke, Homburg, Fedora, Monte Cristi, Foldaway usw., sportliche Flachmützen, Baske, höchst ausnahmsweise und nur ganz privat Baseballkappe). Rundet oder besser schließt die gesamte Erscheinung angesichts von Schirm/Stock ab, läßt sich grußhalber ziehen, ist Schutz gegen Witterung. Und deshalb ein mir gänzlich unverzichtbar scheinendes Accessoire, das ich - wie so vieles andere - sammle (geschätzt wohl mehr als ein Schock). Ältestes Stück aus den 1920ern, natürlich auch im Gebrauch (superleichter Sommercoke, wie ihn heut keiner mehr baut, außer vielleicht nach Maß).
Coke ist mir hierzulande in den letzten zwei Dekaden bloß ein einziges Mal begegnet (drunter befand sich ein sonst in London lebender Landsmann), Homburg indes gar nicht. Jammerschade! Wie gern sähe ich mal öfters live eine Gesamterscheinung, die sich weit abhebt und drum in Erinnerung bleibt - vielleicht muß ich ja doch mal des Nachts in Eduards Gemsenschenke ......