Hallo,
was das Thema Handmacher angeht..., bin ich ein wenig nachdenklich geworden. Ich versuche ja relativ oft mit den Dingern zu gehen, habe ein Budapester Modell aus der Klassik Linie.
Das Konzept der Firma, drei Weiten anzubieten finde ich toll. Was ich nach längerem Nachdenken stark verbesserungsbedürftig finde, ist der Vertrieb!
Wenn ich mir schon das Geld zusammenspare um mir ein paar Schuhe zu kaufen, welche nahe der 300 Euro Grenze liegen, (natürlich kann man immer argumentieren, dass andere Treter ähnlicher Machart erheblich teurer sind), möchte man doch wirklich sicher sein, dass die Schuhe so perfekt wie möglich passen, denn umtauschen kann man sie ja nicht!!!
Ich meine man sollte sich als Kunde nicht vereppelt vorkommen müssen, nur weil man seinen Füßen etwas Luxus gönnen möchte.
Ich finde, jeder Schuster, welcher Handmacher Schuhe im Vertrieb hat, sollte eine Art Ankreuzbogen von der Firma Handmacher im Programm haben, wo unter anderem auch geklärt wird, ob der Kunde zum Beispiel Träger von Einlagen ist (orthopädischer Art). Man sollte versuchen beim Kundengespräch einen einheitlicheren Standard zu bekommen, welcher nicht allein dem Gutdünken des jeweiligen Schusters überlassen wird. Die Maße des Kunden könnten dort auch festgehalten werden. Es geht schlicht um einen Qualitätsstandard beim Service. Es ist zwar hilfreich, dass man sich im Laden des Schusters Probeschuhe in unterschiedlichen Weiten anprobieren kann, die Realität sieht aber doch etwas anders aus.
Das Paar Schuhe, welches mir zum Kauf angeboten wurde, war eine Fehlbestellung des Schusters für einen anderen Kunden. Zufälligerweise waren es aber genau meine Maße! Ich probierte die Schuhe im Laden, alles ok!
Fußbett nicht vorhanden. Info von Seiten des Schusters, dass so eins auch für die Klassiklinie zu bekommen ist; Fehlanzeige. Info, dass ich mit meinen Füßen eine Risterhöhung anfordern müsste, um ein solches bequem im Schuh unterbringen zu können; Fehlanzeige.
Zu Beginn drückte es unter den Ballen recht stark, trotz Doppelledersohle. Ich ließ eine Pelotte unter die Decksohle basteln, wunderbar!
Nun habe ich das Gefühl, dass ich eine Art "Fersensporn" bekomme, weil die Fersenpartie, also die Trittfläche unter der Ferse ungemein hart ist. Man kann mit dem Daumen draufdrücken wie man will, es gibt nichts nach, es ist bretthart!
Das ganze bedrückt mich ein wenig, weil ich durchaus auch viel Gutes in diesen Schuhen sehe. Das Leder zum Beispiel ist sehr anpassungsfähig, die Sohle wird nach längerem Eintragen durchaus elastisch, so dass ein komfortableres Abrollen ermöglicht wird. Ein Fußbett wird man dort nicht "reingehen" können, weil die Ausballung aus einer dünnen Schicht Wollfilz besteht....(was den Erwerb eines Fußbettes wohl unvermeidbar macht!)
Was mich über die Maßen ärgert, ist dass diese tollen Dinger trotz ihrer Vorzüge ein alltagsuntauglicher Prestigegegentand für mich geworden sind, weil ich nach dem Tragen Schmerzen an der Ferse habe, und nachrüsten kann ich durch den zu niedrigen Rist leider auch nichts mehr. Das waren dann wohl 250 Euro für die Tonne!
Mittlerweile habe ich mir Birkenstock/Footprints gekauft. Die sehen zwar grausam aus aber man geht wie auf Wolken.