Deshalb macht es in meinen Augen keinen Sinn sich einen günstigen Zweitfüller zuzulegen.
Ohne jetzt ins SuSu Bashing einzusteigen, ist in der Tat der Umgang mit in Asien produzierten (hochwertigen) Produkten im Allgemeinen ein Thema.
Heute produzieren viele Markenlabel in Asien oder besser, lassen dort produzieren. Aber auch die z.B. "Made in Italy by Chinese" Variante unterscheidet sich davon kaum.
Was man ggfs. annehmen darf (hoffen darf) ist, dass ein internationales Label von Rang und Namen Öko Standards und Arbeitsbedingungen vorgibt und deren Einhaltung überwacht, weil sich ansonsten negative Auswirkungen fùr das Markenimage ergeben.
Ich denke daher, dass eine generelle Ablehnung asiatischer Produkte schwierig umzusetzen (welche Elektrogeräte werden heute noch woanders produziert?) und aus Qualitätssicht auch nicht grundsätzlich erforderlich ist.
Die Arbeits- und Umweltbedingungen zu hinterfragen, ist dabei generell angeraten, egal in welchem Land ein Produkt hergestellt wird.
Es ist mE auch noch etwas anderes, einen für den chinesischen Markt produzierten chinesischen Füller als billigen Reisefüller zu kaufen als einen für den europäischen Markt produzierten chinesichen Anzug.
(...)
Vor allem empfinde ich das als stillos bzw gauche, wenn man sich gleichzeitig nicht zu schade ist, das Geld für eine Rolex, eine Shibumi-Krawatte oder Gustin-Jeans rauszuhauen - um nur einige der hier beliebten Artikel zu nennen, die ja alle nicht unter Billiglohn-Verdacht stehen. Mir erschließt sich das nicht.
Na klar...Ist es nun stillos und unmoralisch, dieses Ensemble um einen 1-Euro-Jinhao zu erweitern?
Ist es nun stillos und unmoralisch, dieses Ensemble um einen 1-Euro-Jinhao zu erweitern?
Stillos tendenziell eher ja finde ich, im Wesentlichen aus den von bertone genannten Gründen.
Unmoralisch tendenziell eher nein mE, wie ich schrub bzw dachte geschrieben zu haben. Wenn der chinesische Maschinenführer in der Füllerfabrik nix verdient und sich rund um die Uhr kaputt schuftet, weil der chinesische Markt für Füller aufgrund des Entwicklungsstandes des Landes nicht mehr hergibt, dann hat das finde ich wenig mit Deinem Konsumverhalten zu tun. Der Füller wurde ja nicht auf Dein Bestreben hin hergestellt. Die chinesische Näherin in der Anzugfabrik arbeitet aber nur unter solchen Bedingungen, weil die europäischen und amerikanischen Kunden das so wollen. Das ist mE der wesentliche Unterschied in der Verantwortung.
(uns selbst wenn sie so ein besseres Leben hat als vorher auf dem Land: Es könnte ohne weiteres noch besser sein, wenn der Konsument hier das wollte und sich nicht den Schrank mit dem 10ten Billiganzug füllt, statt sich für das selbe Geld auf 3-4 anständig produzierte Anzüge zu beschränken)
(was die generelle China-Qualität angeht: Solange es noch keinen chinesischen Tier-1-Supplier gibt, der gut genug ist unsere milimeterfickenden OEMs zu beliefern und a la Bosch etc auch eigene Entwicklung anzubieten, glaube ich da eher nicht dran. In 10 oder 20 Jahren mag das sicherlich anders sein)
(uns selbst wenn sie so ein besseres Leben hat als vorher auf dem Land: Es könnte ohne weiteres noch besser sein, wenn der Konsument hier das wollte und sich nicht den Schrank mit dem 10ten Billiganzug füllt, statt sich für das selbe Geld auf 3-4 anständig produzierte Anzüge zu beschränken)