Was ist den daran ein Totschlagargument?
Wenn ich ein Haus betrete und gebeten werde, die Schuhe auszuziehen, kann ich entscheiden, ob ich dem nachkomme oder nicht. Komme ich wohin und es sammeln sich bereits Schuhe vor dem Eingang, der Hausherr öffnet mir mit Socken oder Schlappen, braucht es nicht viel Phantasie zu erkennen, wo man gelandet ist ( ich würde wohl nicht schellen und unverrichteter Dinge wieder abziehen )
In der Regel kenne ich die Leute bereits, die ich besuche, habe mir also schon ein Bild machen können und die Örtlichkeit tut ein Übriges.
Es geht hier eher um die Unterscheidung: Möchte ich das oder möchte ich das nicht, entsprechen Gastgeber / Gäste, die solches tun oder verlangen dem, mit dem ich meine Zeit verbringen will.
Natürlich ziehe ich die Schuhe aus, wenn ich explizit darum gebeten werde. Wohl wissend, es war mein letzter Besuch.
Nicht eingeschlossen natürlich Besuche bei Angehörigen von Kulturkreisen, bei denen das Ausziehen der Schuhe obligatorisch ist. Wenn ich allerdings japanische Gäste zu Besuch habe, erwarte ich, das Sie die Schuhe anlassen. Bin ich bei Ihnen zu Besuch, habe ich meine Tabis mit.
Dieses unsägliche Ritual des Schuhe ausziehens ist offenbar dem "Hülsta-Landhaus-Depot-Harmonie Milieu" Wahnsinn geschuldet, dem sich vor allem die Damen heute hinzugeben scheinen, nicht ohne beim Essen 25 mal auf die Designerlöffel hinzuweisen, die futuristisch aussehen, mit denen man aber nicht essen kann. Dafür wurde das schöne Silberbesteck entsorgt und statt Gastlichkeit umfängt einen verkrampftes Sightseeing Feeling.
Ob es dem Wohlbehagen der Gäste förderlich ist, wenn Sie - vielleicht sogar im Smoking - bestrumpft an der Tafel sitzen, wage ich zu bezweifeln.
Oder sollte man am Ende gar Unterschiede machen? "Normaler" Besuch zieht die Schuhe aus, zu Weihnachten "darf" man sie aber anlassen und wenn Tante Irmgard kommt, die auch, weil Sie Trombose hat?