Fußbekleidung als Gast in Wohnung

Das war ein anderer Fakt: Putzaufwand vernachlässigbar gegen Aufwand vorher. Ohne Standardabweichungen oder "Neunerqualitäten" zu diskutieren sagen wir: 10% sind vernachlässigbar. Putzaufwand für schnell durchwischen, Ordnung schaffen: 20 min. D.h. Du treibst vorher rund drei Stunden Aufwand. Vielleicht bist Du Student oder Rentier, aber bei soviel Aufwand verbieten sich für viele Personen häufigere Besuche.

3 Stunden könnte aber passen, ich gehe einkaufen, ich räume auf und putze (auch vorher) und wenn ich dann noch was auf den Grill werfe sind 3 Stunden schnell weg. Es entsteht ja noch mehr grundsätzlicher Aufwand: Wenn der Besuch länger bleibt muss der Hund vorher entsprechend lange ausgeführt werden. Ausserdem ist ja auch über einen Besuch nachdenken ein gewisser Aufwand. Und da ich Besuche fast ausschliesslich am Wochenende empfange (Verwandte und sehr enge Freunde ausgenommen, die dürfen von mir aus aber auch die Schuhe ausziehen) finde ich 3 Stunden Vorbereitung eigentlich nicht wirklich übertrieben. Bei größeren Feiern kann die Vorbereitungszeit auch schnell zweistellig werden und verteilt sich auf mehrere Tage.
 
Es einige Arten von Gästen und Sie gleich zu behandeln käme mir nicht in den Sinn, vor allem da ich selbst zuhause in 9 von 10 Fällen barfuß herumlaufe. Freunde die auf einen Plausch vorbeikommen legen der Behaglichkeit halber auch schon mal die Füße auf das Sofa, da wären Schuhe eher blöd.
Sollte jemand geschäftlich vorbeischauen habe ich natürlich Schuhe an, genauso auch bei einem Fest oder einer Einladung. Dasselbe gilt natürlich dann für die Gäste. Wenn aber der Großteil der Gäste gegangen ist und nur noch einige Freunde da sind, man quasi zum gemütlichen teil übergeht, ist es nicht ungewöhnlich das man sich der Schuhe entledigt und bequeme Positionen auf der Couch oder den Sitzflächen einnimmt ;)
Dafür benötige ich aber keine Regeln, das ergibt sich von allein.

So ist es auch wenn man irgendwo zu Gast ist. Geht man nach dem Essen mit der ganzen Gesellschaft im Winter zum Waldspaziergang wird man danach seine Schuhe wohl automatisch ausziehen. Geht man im Sommer eine Runde um den Block wohl eher nicht.

Ich würde mir über dieses Thema einfach nicht so viele Gedanken machen.
Vielleicht sind die Menschen die ich kenne aber auch einfach unkomplizierter.
 
Auch, wenn der Faden schon alt ist, ich will auch mal:

Ich finde es blöd, wenn Schuhanlasser den Schuhausziehern Spießigkeit, Kleinbürgertum und was weiß ich vorhalten. Und sicher kann die Fraktion der Auszieher ihr jeweiliges Hirn benutzen und intelligente Lösungen für größere Gesellschaften, Gartenpartys etc. finden. Nicht so viel Zorn und Vorurteil; so wichtig ist das Thema nicht, als dass daran schöne Bekanntschaften versanden sollten.

Ich selbst komme aus einem Anlasserhaushalt und bin bei der Bitte um Ausziehen immer ein wenig peinlich berührt (bei engen Freunden stört mich es jedoch überhaupt nicht). In Finnland ist es eine ausgesprochene Frechheit, sich nicht seines Schuhwerkes zu entledigen. Kommt der Präsident zu Besuch, zieht er an der Windtür die Schuhe aus. Es ist das kulturelle Verständnis, mit dem man groß wird. Das hat nicht unbedingt was mit Spießigkeit zu tun. Und man muss auch nicht bis nach Japan schauen, um zu erkennen, dass die eigenen Vorurteile nicht als Weisheit vom Löffel gekostet werden.


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Auch ich hatte jetzt an einer Silvesterparty bei Bekannten (Gesellschaft zwischen 20 und 30) die unangenehme Erfahrung machen dürfen, durch die Wohnungstür zu gehen und bereits im Flur 10 paar Herren- und Damenlose Schuhpaare herumstehen zu sehen.
Ich habe versucht mir das Unwohlsein nicht anmerken zu lassen, hatte ich doch meine cognacfarbenen Schuhe zu meinem blauen Anzug inklusive Accessoires abgestimmt. Um die Strumpfhose zu schützen wurden meiner Begleitung zuerst Gästefilzslipper angeboten die jedoch alle zu groß waren, worauf sie dann Socken der Gastgeberin bekam um kalten Füßen vorzubeugen. Einige Meter weiter befand sich im Flur der Besuch am Esstisch.


Die für mich unlogischte Situation jedoch ist, warum man solche "gebräuche" einführt, aber dann 4 freigänger Katzen besitzt.

Just my 2 Cents
 
Interessante Diskussion. Ich kenne ehrlich gesagt niemanden der die Schuhe bei Gästen anlässt.
Bei uns ist das einfach eine Hygiene Frage, Schuhsohlen sind stark Keimbelastet, insbesondere mit Fäkalbakterien, dazu gibt es Untersuchungen. Schon allein der Kinder wegen die, natürlich, am Boden krabbeln, möchte ich das nicht.

Aber mir käme im Leben auch kein Hund, Katz, oder ähnliches in die Wohnung.
 
Interessante Diskussion. Ich kenne ehrlich gesagt niemanden der die Schuhe bei Gästen anlässt.
Wie schon weiter oben jemand bemerkte, stelle ich mir das bei einem etwas festlicheren Rahmen, die Herren in Black Tie, die Damen in Abendkleidern/High Heels, sehr lustig vor. Schon im Sportsakko auf Socken oder Pantoffeln irgendwo zu sitzen fände ich eine merkwürdige Vorstellung.

Bei uns ist das einfach eine Hygiene Frage, Schuhsohlen sind stark Keimbelastet, insbesondere mit Fäkalbakterien, dazu gibt es Untersuchungen. Schon allein der Kinder wegen die, natürlich, am Boden krabbeln, möchte ich das nicht.

Aber mir käme im Leben auch kein Hund, Katz, oder ähnliches in die Wohnung.
Wir werden als Gesellschaft halt immer panischer gegen kleinste eingebildete Bedrohungen und Gefahren, weil wir mangels echter Gefahren Risikohöhe und Eintrittswahrscheinlichkeiten gar nicht mehr in die Bewertung einbeziehen. Das fängt bei Stickoxiden an und hört bei Domestos-Reklame gegen Keimbelastungen nicht auf. Das ist natürlich auch nur anekdotisch, aber mir ist aus den vergangenen 20 Jahren kein Kind im Freundeskreis bekannt, das irgendwelche Krankheitssymptome zeigte, nachdem ich in meinen Straßenschuhen deren Wohnung betreten habe. Ebenso sind wir nicht erkrankt, nachdem unsere Freunde uns besucht haben in ihren jeweiligen Schuhen, Anflüge von ästhetisch bedingten Magenkrämpfen mal ausgenommen. ;)

Wer jedes Risiko scheut, muss halt den Kontakt zum Rest der Menschheit (und der Tierwelt) konsequent abbrechen. :)
 
Nachdem ein Bekannten vor Jahren mit Hundesch.....unter den Sohlen unsere Wohnung betrat sind wir nun sehr konsequent darauf bedacht, daß Familie und Bekannte nach dem Entrée die Schuhe ausziehen. Das machen wir auch bei anderen und so muß man nur darauf achten, daß die Strümpfe in Ordnung sind....;)
 
Das ist natürlich auch nur anekdotisch, aber mir ist aus den vergangenen 20 Jahren kein Kind im Freundeskreis bekannt, das irgendwelche Krankheitssymptome zeigte, nachdem ich in meinen Straßenschuhen deren Wohnung betreten habe. Ebenso sind wir nicht erkrankt, nachdem unsere Freunde uns besucht haben in ihren jeweiligen Schuhen, Anflüge von ästhetisch bedingten Magenkrämpfen mal ausgenommen.

Natürlich wird man nicht bei jeder Exposition krank. Sonst würde man ja kaum U-Bahn fahrenkönnen. Darüber hinaus liegt die Inkubationszeit bei zB. E.Coli bei bis zu 10 Tagen. Ob man Erkrankungen da noch in Zusammenhang mit dem Besuch von vor mehr als einer Woche bringt?
 
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