Fußbekleidung als Gast in Wohnung

Sehe ich einen Holzfußboden beim Gastgeber, dann ziehe ich schon aus Rücksicht darauf meine Straßenschuhe aus.
Auf Holz? Ich verstehe das Schuhe ausziehen ja eher bei Teppich. Aber auf was würdest Du die Schuhe dann anlassen? Marmor & Fliesen? Okay, aber bei Leuten, die sowas in Nordeuropa als Belag in Aufenthaltsräumen haben, möchte ich in der Regel eh nicht zu Gast sein, außer vielleicht bei Hundezüchtern oder so etwas.
 
Das scheint ja ein richtiges Reizthema zu sein. Da "gesunder Menschenverstand" hier zum Totschlagargument gemacht wird, lasse ich es bleiben. Ihr behaltet eure Meinung und ich meine.
 
Was ist den daran ein Totschlagargument?

Wenn ich ein Haus betrete und gebeten werde, die Schuhe auszuziehen, kann ich entscheiden, ob ich dem nachkomme oder nicht. Komme ich wohin und es sammeln sich bereits Schuhe vor dem Eingang, der Hausherr öffnet mir mit Socken oder Schlappen, braucht es nicht viel Phantasie zu erkennen, wo man gelandet ist ( ich würde wohl nicht schellen und unverrichteter Dinge wieder abziehen )

In der Regel kenne ich die Leute bereits, die ich besuche, habe mir also schon ein Bild machen können und die Örtlichkeit tut ein Übriges.

Es geht hier eher um die Unterscheidung: Möchte ich das oder möchte ich das nicht, entsprechen Gastgeber / Gäste, die solches tun oder verlangen dem, mit dem ich meine Zeit verbringen will.
Natürlich ziehe ich die Schuhe aus, wenn ich explizit darum gebeten werde. Wohl wissend, es war mein letzter Besuch.

Nicht eingeschlossen natürlich Besuche bei Angehörigen von Kulturkreisen, bei denen das Ausziehen der Schuhe obligatorisch ist. Wenn ich allerdings japanische Gäste zu Besuch habe, erwarte ich, das Sie die Schuhe anlassen. Bin ich bei Ihnen zu Besuch, habe ich meine Tabis mit.

Dieses unsägliche Ritual des Schuhe ausziehens ist offenbar dem "Hülsta-Landhaus-Depot-Harmonie Milieu" Wahnsinn geschuldet, dem sich vor allem die Damen heute hinzugeben scheinen, nicht ohne beim Essen 25 mal auf die Designerlöffel hinzuweisen, die futuristisch aussehen, mit denen man aber nicht essen kann. Dafür wurde das schöne Silberbesteck entsorgt und statt Gastlichkeit umfängt einen verkrampftes Sightseeing Feeling.
Ob es dem Wohlbehagen der Gäste förderlich ist, wenn Sie - vielleicht sogar im Smoking - bestrumpft an der Tafel sitzen, wage ich zu bezweifeln.

Oder sollte man am Ende gar Unterschiede machen? "Normaler" Besuch zieht die Schuhe aus, zu Weihnachten "darf" man sie aber anlassen und wenn Tante Irmgard kommt, die auch, weil Sie Trombose hat?
 
Ich finde es immer sehr unangenehm meine Schuhe ausziehen zu müssen, würde deswegen von weiteren Besuchen zwar nicht absehen mir aber meinen Teil zu den Gastgebern denken.

Selbst in meinem Haus sind wir da zwiegespalten. Meine Frau hat am liebsten, wenn niemand im Haus Schuhe trägt, lässt ihre Eltern selbige auch ausziehen. Ich bestehe darauf, dass anderer Besuch seine Schuhe anlassen darf und trage selbst wenn Besuch kommt auch Schuhe. Ich komme meiner Frau allerdings in sofern entgegen, dass ich auf Schuhe verzichte wenn wir alleine sind. Unsere Kinder tragen tatsächlich keine Schuhe im Haus. Aber die tragen ja manchmal nicht einmal eine Hose. Da ist das dann ja auch egal.
 
Ich empfinde es als unangenehm, Straßendreck in meiner Wohnung zu verteilen. Ich möchte nicht wissen, was den Schuhsohlen beispielsweise nach einer Durchquerung des Frankfurter Bahnhofes so anhaftet. Gewöhnlicher Schmutz ist da ja nur das kleinste Übel aber tierische oder menschliche Kotspuren, Körperflüssigkeiten oder sonstige abstoßende Anhaftungen habe ich nur ungern auf meinen Fußböden. Gerade vor dem Hintergrund, dass die meisten Menschen nicht in großzügigien Häusern sondern überschaubaren Wohnungen leben und Gäste in ihren Privaträumen empfangen, in denen gegebenfalls kleine Kinder auf dem Boden spielen, ist es meiner Meinung nach angebracht, die Straßenschuhe auszuziehen. Aus diesen Gründen handhabe ich dies bei mir zu Hause so und auch, wenn ich bei jemandem zu Besuch bin.

Als Gastgeber erwarte ich abhängig vom Anlass auch eher, dass meine Gäste die Schuhe ausziehen oder wenigstens nachfragen, ob dies erwünscht ist. Aktiv auffordern würde ich sie dazu aber nicht.
 
Ein Totschlagargument ist es insofern, dass Menschen mit anderer Auffassung der gesunde Menschenverstand abgesprochen wird.

Bin ich zu Besuch bei Familie, nehme ich üblicherweise meine Hausschuhe mit. Komme ich im Smoking, so nehme ich dementsprechend Lackloafer mit, die ausschließlich innerherhalb geschlossener Räume getragen wurden und werden, quasi Hausschuhe zum Smoking.

Und ja, man kann auch unterscheiden, z.B. je nach Anlass oder auch Jahreszeit. Und im Zweifel auch nach Person. Oder gibt es hierniemanden, der seinen Kindern sagen musste, dass sie sich die Schuhe im Flur ausziehen sollen, wenn sie an einem verregneten Herbsttag vom Spielen zurück in die Wohnung kamen?
 
Ich empfinde es als unangenehm, Straßendreck in meiner Wohnung zu verteilen. Ich möchte nicht wissen, was den Schuhsohlen beispielsweise nach einer Durchquerung des Frankfurter Bahnhofes so anhaftet. Gewöhnlicher Schmutz ist da ja nur das kleinste Übel aber tierische oder menschliche Kotspuren, Körperflüssigkeiten oder sonstige abstoßende Anhaftungen habe ich nur ungern auf meinen Fußböden. Gerade vor dem Hintergrund, dass die meisten Menschen nicht in großzügigien Häusern sondern überschaubaren Wohnungen leben und Gäste in ihren Privaträumen empfangen, in denen gegebenfalls kleine Kinder auf dem Boden spielen, ist es meiner Meinung nach angebracht, die Straßenschuhe auszuziehen. Aus diesen Gründen handhabe ich dies bei mir zu Hause so und auch, wenn ich bei jemandem zu Besuch bin.

In kleinen Wohnungen habe ich bedingtes Verständnis, weiss aber auch nicht wo das Problem ist, feucht durchzuwischen nach dem die Gäste gegangen sind. Man empfängt ja nicht ständig große Gesellschaften. Und da wir einen Hund haben kommen meine kleinen Kinder wohl auch so mit ausreichend Keimen in Berührung. Ich halte auch nichts von übertriebener Keim-Angst. Unser Immunsystem ist dann doch stärker als mancher denkt.
 
In kleinen Wohnungen habe ich bedingtes Verständnis, weiss aber auch nicht wo das Problem ist, feucht durchzuwischen nach dem die Gäste gegangen sind. Man empfängt ja nicht ständig große Gesellschaften. Und da wir einen Hund haben kommen meine kleinen Kinder wohl auch so mit ausreichend Keimen in Berührung. Ich halte auch nichts von übertriebener Keim-Angst. Unser Immunsystem ist dann doch stärker als mancher denkt.

Ich finde es anmaßend und respektlos, den Gastgebern durch das Anbehalten der Schuhe das feuchte Durchwischen aufzubürden. Und es kann auch nicht verlangt und vorausgesetzt werden, dass jeder Gastgeber die eigene Einstellung zu Dreck und Keimen teilt.
 
Ich finde es anmaßend und respektlos, den Gastgebern durch das Anbehalten der Schuhe das feuchte Durchwischen aufzubürden. Und es kann auch nicht verlangt und vorausgesetzt werden, dass jeder Gastgeber die eigene Einstellung zu Dreck und Keimen teilt.

Deswegen komme ich dem Wunsch der Gastgeber ja auch nach, wenn er geäussert wird. Und denke mir meinen Teil, dass es dem Gastgeber wohl zu aufwendig ist wegen mir putzen zu müssen. Dann will ich gar nicht wissen welchen Aufwand er (nicht) in mein Wohlbefinden steckt. Wenn ich Gäste empfange ist der Aufwand des Putzens nach dessen Verlassen meines Hauses vernachlässigbar im Vergleich zum restlichen Aufwand den ich betrieben habe um den Gästen eine schöne Zeit zu bereiten.
 
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