Einstecktuch und Manschettenknöpfe beim Einstellungsgespräch?

Hier bei uns (nur Akademiker, 80% promoviert): Double Cuff geht immer, bei den Jüngeren mit Knötchen. Einstecktuch trägt keiner, außer vielleicht die Partner. Wir sind iÜ keine 5 Mann Bude o.ä., sondern ziemlich groß, so dass meine Aussage wohl verallgemeinerungsfähig ist.

Bei einem promovierten Berwerber für eine Festanstellung geht mE Double Cuff immer. Tuch würde ich weglassen. Schlimm ist auch ein Kontrastkragen.
Letzlich hängt aber alles von der Art von Unternehmen ab.

Btw. hatten wir schonmal einen ähnlichen Thread, wobei es allerdings um ein Studentenpraktikum ging. Konsens war dort wohl: Schlicht, aber hochwertig und wenig aufbrausend.
 
Gibt es einen Bereich/Berufsfeld bei dem der Anzug als Standard gilt,
wo ein williger Bewerber mit Einstecktuch (was weder adelig, noch blumig und auch nicht gekrönt rausschaut, sondern einfach nur dezent-gerade Kantig rausblitzt) und Doppelmanschette (eng anliegend und weder durch Diamanten noch durch Gold oder Silber blingblinckt - denke da an die sportlichen Seidenknoten) in irgendeiner Weise falsch angezogen wirkt???

Ja. In dem Unternehmen, das mich bezahlt, hätte ein Bewerber mit Einstecktuch keine Chance (sind dem Vorstand vorbehalten). Doppelmanschetten + -knöpfe sind hingegen kein Problem.

Ich selber trage daher auch keine Einstecktücher, bzw. mir wurde einst nahegelegt, diese nicht mehr zu tragen.
 
Wenn ein High Potential vor mir sitzt, dessen Vita und Entwicklungspotential mich überzeugt, sind Einstecktuch, Doppelmanschetten etc. niemals Argument gegen den Bewerber noch entscheidendes Kriterium für die Einstellung. Was Dresscodes angeht, können Neuzugänge nach Einstellung "eingenordet" und mit den Gepflogenheiten des Unternehmens vertraut gemacht werden.
 
Werte Stilfreunde,

Diese Diskussion ist ganz und gar müssig (verzeiht mir bitte die barsche Wortwahl) ohne genau Definition, wer (wie alt) sich für welche Stelle (Branche; Fachgebiet; Aufgabe) bewirbt.

Einem 30 jährigen Buchalter könnte es als "Unsachlichkeit" ausgelegt werden. Ist er ab 40+ geht auch Pochette und Doppelmanschette ohne weiteres.

Ich bin 39 und arbeite im Marketing und Vertrieb. Bei mir wird verlangt, ein extrovertierter Typ zu sein und da gehören Einstecktuch und dergleichen fest dazu:)

Es ist grundsätzlich auch wichtig, bei der Berufswahl, auf das generelle Umfeld zu achten. Wenn ich gerne gute Kleidung trage, mir das aber negativ ausgelegt werden könnte, so sollte ich mich fragen, ob ich mein Leben in diesem Umfeld verbringen möchte... Wie von Shop bereits richtig erwähnt bringt verkleiden nichts. Ich behaupte JEDEN verkleideten Anzugträger (also jemand der privat NIEMALS ein Sakko oder einen Anzug tragen würde) auf 100 Meter zu entlarven. Ich würde aber generell von zu auffälligen Manschettenknöpfen oder Einstecktuchfarbexperimenten abraten.

Wenn Sie / Ihr aber gerne Einstecktücher tragt und es an einem zurückhaltend gefalteten weissen Tuch (ital. Faltung wie auf dem Bild von spoozy) scheitert, dann hättet Ihr / Sie womöglich eh nicht in diese Firma gepasst, denn am Ende muss / sollte die Qualifikation entscheiden.

Saluti

Sandro
 
Man(n) sagte mir mal;
Ein Herr trägt drei Tücher.
Eines in der Brusttasche - für seine Frau
Eines in der Innentasche - für Fremde
Eines in der Hosentasche - für sich selbst

Das die Brusttasche heute keine spezielle Bedeutung mehr unterworfen ist, ok
Aber wie kam sie einst dahin??... Ist vieleicht ein wenig offtopic,
wenn jemand einen Nachweis hat, kann er mir gerne eine PN schicken... Vielen dank!

Das könnte dir helfen
http://www.krawattenknoten.info/krawatten/Krawattenknoten/einstecktuch.html
 
... Ich behaupte JEDEN verkleideten Anzugträger (also jemand der privat NIEMALS ein Sakko oder einen Anzug tragen würde) auf 100 Meter zu entlarven. ...
Das denke ich auch, meistens sieht man es den Leuten an, wenn sie sich verkleiden. Mir wurde von einem Bekannten (in diesem Kreis meiner Bekanntschaften legt man eher keinen Wert auf Kleidungskultur) kürzlich noch gesagt, ich sei der einzige Mensch, den er kenne, der im Anzug nicht verkleidet aussieht. Ich habe das mal als Kompliment genommen... :rolleyes:

Zum Thema:
Wenn man sich bei einem Vorstellungsgespräch unsicher ist, ob man Einstecktuch und Doppelmanschette tragen soll: weglassen! Denn die Unsicherheit in Bezug auf die Außenwirkung dürfte sich auf die Person übertragen. Schlecht für ein Gespräch, in dem man überzeugen möchte!

Carsten
 
Die Seite sagt ähnliches
"""Ein Sakko wird mit einer Brusttasche auf der linken Seite gefertigt. Diese ist nicht für ein Packet Zigaretten oder eine Brille, sondern für ein Einstecktuch gemacht. Ohne, ist diese Brusttasche nur ein nutzloses Detail und ein Mann sieht aus, als ob er sich nicht fertig angezogen hat."""

Was man leider, insbesondere beim Thema des Threads, unter "dummes Gequatsche" verbuchen muss. Zumindest aber als sehr subjektive und nicht verallgemeinerungsfähige Meinungsäußerung. Mit etwas Realitätssinn wird man leicht fest stellen, dass ein Einstecktuch in Deutschland die absolute Ausnahme ist. Und da sich die Standards der Bekleidung nun mal nicht an Minderheiten orientieren, kann man solche auch nicht als notwendig ansehen.

Fakt ist, mit Einstecktuch fällt man auf, und zwar nicht immer positiv. Wie der einzelne Personaler darauf reagiert ist sehr von der Stelle und der Person abhängig. Leider spielen die Ansichten unserer kleinen Interessengemeinschaft hier keine Rolle.

Gruß
braces
 
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