Es ist das gute Recht aller Menschen, nach eigenem Gutdünken eine eigene Meinung über guten und schlechten Geschmack zu haben. Ich persönlich finde, Du könntest erheblich besser, interessanter, ausgefallener und maskuliner aussehen als Du es jetzt tust, nämlich in klassischer sartorialer Kleidung mit einer dazu passenden gepflegten klassischen Frisur. Damit ist übrigens entgegen der Vorstellung vieler Menschen heutzutage keine konservative Einstellung und auch kein Ausdruck eines gutsituierten Alte-Leute-Lebensstandards mehr verbunden, falls Du dieses traditionelle Schubladendenken noch teilen solltest.Ich denke, das ist immer noch teilweise das Falschdenken einiger Menschen, die das eine für richtig und das andere für falsch halten.
Diese unterliegen allerdings der irrtümlichen Annahme, sie können das Alte bewahren, indem sie das Neue von ihm fernhalten. Im Zug, der sich das Leben nennt, haben sie die durchaus nützliche Funktion des Bremsers inne. Nur werden sie den Lauf der Zeit nicht aufhalten können, weil neben ihnen der Heizer wirkt, der den Ofen ständig neu befeuert.
Wenn man von "klassisch" spricht, gibt es zwangsläufig einen Kanon dessen, was dazugehört, und damit auch (viele) Dinge, die nicht zu diesem Kanon gehören.
Ach, hier noch eine besonders maskuline Frisur eines sartorial hoch angesehenen Galans seiner Zeit als Frisurenvorschlag.
http://thehistoryofthehairsworld.com/chateaubriand.jpg
Bei meinem österlichen Besuch in Berlins Prenzlauer Berg schien es mir, dass dieser unstrittig klassische Haarschnitt durchaus Trendpotenzial besitzt. Diverse junge Herren traf ich mit diesem an. Auch schient es mir, dem Deutschen wohl zur Freude, dass schwarz wieder mehr an Bedeutung gewinnt. So trugen auffällig viele junge Passanten beiderlei Geschlechts vergleichsweise weit geschnittene klassische Mäntel in dieser Farbe, die bis übers Knie hinausreichten. Dazu schmale schwarze Hosen und ebenso gefärbtes Schuhwerk.
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Mir ist der missionarische Geist unverständlich. Warum sich in einem Forum bewegen, dessen Thema man nicht trifft, anstatt eines zu suchen, in das die eigenen Themen besser passen?
Nach meinem Kenntnisstand hat Monsieur de Chateaubriand das Rokoko knapp verpasst.