Diskussion über Krawattenpreise

Ein weiterer Grund ist der, dass Smartshopping gang und gäbe ist:
Man will einerseits Beratung und möchte Fachwissen für lau abfragen, um das dann zum eigenen Nutzen um zu setzen und irgendwo, wo's billig ist und man keine Beratung oder Problemlösung bekommt, dann billig einkaufen.
Preiswert um die Ecke rum - Mann ist clever, Mann ist smart, Mann hat Stil.

So manch Einer ist sogar der festen Überzeugung darauf ein Anrecht zu haben, setzt aber sein eigenes Wissen Tag für Tag in bare Münze um.

Dass Fachwissen bei einigen Usern hier absolut unerwünscht ist, steht wohl unbestritten fest.
Schon so mancher Fachmann hat sich hier zurück gezogen, weil er nicht sonderlich freundlich behandelt wurde.

Zum Thema selbst, die Preise:
Ich kann mir ehrlich gesagt nur sehr schwer vorstellen, dass man bei einer 2.5- oder 3er Kalkulation für 50 € und weniger
eine wirklich gut gemachte Krawatte, hergestellt in Europa, bekommt.
Wenn man überlegt, dass allein die Mehrwertsteuer und PayPal bzw. Kreditkartenzahlung ca. 10.- € kosten,
dann blieben für den Hersteller gerade mal so 15 € bis höchstens 20 €.
Das ist wohl auf Dauer etwas wenig Geld für gute Stoffe, Einlage, Handarbeit und die sonstigen anfallenden Kosten.

Bin mal gespannt auf Montag.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kenne aus dem stationären Einzelhandel in Deutschland eher einen Wareneinsatz von 40-60%, also Faktor 1,7-2,5. Das mag allerdings auch durchaus der Grund sein, warum die seit einigen Jahren iVm geringeren Volumina durch Onlinehandel zunehmend pleite gehen :D.
Scappino ist bestimmt ein Extrembeispiel, aber gerade deswegen (wie Extrembeispiele oft) sehr illustrativ. Teuerste Krawatte bei denen kostet Stand heute umgerechnet ~63 Euro, ohne MwSt 16% bleiben ~54 Euro, von mir aus 50 Euro nach KK-Gebühren, Zahlungsausfällen, etc. Jetzt fahren die zwar das Vollprogram aus Werbung, Flagshipstores, Store-in-Store, usw. aber eben in Mexiko, wo das ganze deutlich weniger kostet. Also können die sicher 20-30 Euro (Netto-Netto-VKP 50 bei 1,7-2,5) und mehr im Einkauf zahlen. In Italien, wo die ursprünglich herkommen, oder überhaupt in Europa, geht das in der Form im stationären Handel vermutlich nicht. Dort verkaufen die ja anscheinend auch nicht mehr, weder on- noch offline. In Italien, und nach meinem Eindruck ebenso Spanien, ist da vielleicht eher der Effekt hoher Konkurrenz zu beobachten. So erzählte mir mal ein freundlicher älterer Herr, keine Ahnung ob Besitzer oder Angestellter, dass die an den Krawatten im Grunde nicht groß was verdienen, sondern dies eigentlich nur als Service für treue Kunden anbieten. Wie auch immer, das Thema ist von mir aus auch durch - wüsste nicht, was da noch an erhellenden Beiträgen kommen soll und von wem.
 
Hier mal ein Beispiel einer günstigen und angenehm zu tragenden Krawatte

IMG_1297.JPG

Mexx Spanien
Made in Italy
100% Seide

Preis in 2012 < 10 € neu
 
Möchte auch wissen, woran Du das erkennst. Ganz ehrlich... es interessiert mich.

Einzig, dass der Knoten nicht gut sondern etwas stärrog ausschaut, fällt mir auf. Könnte das auf eine Verklebung/schlechte Einlage hindeuten?
Was den Stoff angeht, kann ich nicht erkennen, ob die Seide minderer Qualität sein mag oder nicht.
Das Muster? Nun, Shibumi & Co. haben auch manch seltsam anmutendes im Programm.
Ich persönlich kann bspw. einer strupfigen und rupfigen Krawatte aus Tussah-Seide/ Shantung rein gar nichts abgewinnen - und wenn sie von Brioni oder Kiton jenseits der 100,- € angesiedelt wäre!

VG, Jane

Nachtrag: Okay, es gibt auch feinere Tussah, welche nicht so zerrupft ist...
 
Woran erkennst du das? Dann kann ich das nächste Mal auf die Punkte achten. :)

Jetzt sieht es bestimmt so aus, als würde ich mich wie im Rausch auf Deine Outfits einschießen. Das ist nicht der Fall. Ich freue mich über Deine Beiträge, denn jeder fängt mal irgendwo an. Und neue Bildbeiträge, auch wenn die Outfits optimierbar sind, sind mir lieber als herablassende Ein-Wort-Kommentare von Leuten, die keine Bilder posten.

Zur Krawatte: Sie ist sehr schmal und das Muster ist nicht zeitlos, sondern schon nach kurzem Hinsehen hat man sich daran sattgesehen. Zu modisch, zu kurzlebig. Es gibt Muster, die man sehr lange betrachten kann, ohne dass sie langweilig werden. Diese auffälligen, großen Rauten gehören nicht dazu. Das war in den 1990ern mal kurz "in" und dann schnell wieder "out".
 
Sieht aus wie 1970 oder 1985. Kommt aber sicher wieder ;
Das war in den 1990ern mal kurz "in" und dann schnell wieder "out".

Muster, die sich 30 Jahre halten sind ja fast schon zeitlos zu nennen. :D :p
Was ist eigentlich mit der Shibumi-"Blitz"-Krawatte? ;)

Okay, abgesehen vom Muster, hake ich nochmals nach:
Ich begreife immer noch nicht, auf was die Annahme einer 10,- Euro-Kaufhaus-Krawatte letztendlich beruht. Auch eine Kiton- oder Brioni-Krawatte aus den 80ern könnte ja theoretisch ebenfalls Rautenmuster oder dergleichen aufweisen.

VG, Jane
 
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