Diskussion über Krawattenpreise

Ok, meine Formulierung war nicht präzise genug.

Da muss man gar nicht so kompliziert werden. Es gibt einfach Herstellungstechniken wie hochwertige Seidendrucke im manuellen Tischdruck mit vielen Farben und hochsaturiertem Farbauftrag, die aufwändiger im Prozess sind und dazu noch beste Seidenqualitäten mit hoher Webdichte erfordern.

Für Unbedarfte sehen Tintenstrahldrucke auf mediokrer Seide (ohne den direkten Vergleich :)) fast genauso aus. Um Exzellenz schätzen zu können, braucht es erst die Erfahrung damit, unabhängig vom Preis (denn die Mehrzahl hochpreisiger Designerlabel-Krawatten kann und will diese Qualität gar nicht bieten). Der Rest ist Marktwirtschaft.
 
Eigentlich nicht. Der Preis sollte ja keine Rolle spielen, solange es vom Stil her passt.
Siehe Outfits von Beethoven der ein Sakko von der Bucht mit 600 € Schuhen kombiniert hat

Ist auch aus meiner Sicht völliger Quatsch. Wie soll ich denn meine 1.200 Euro Aero Jacke dann kombinieren? Mit einer 600 Euro Jeans?

Das Outfit sollte harmonisch sein. Harmonisch vom Aussehen, nicht vom Preis.

Ich schätze Beethovens Sakko wird, selbst wenn es auch der Bucht ist qualitativ nicht das schlechteste sein und Schuhe sind eine Investition fürs Leben.
Es geht aber um die PLV-Balance. Ich weiß nicht was eine Aero-Jacke ist, ich kenne nur Aero Schokolade, aber eine Jacke ist in der Regel aufwändiger zu produzieren als eine Hose. Ein Denim-Stoff ist wahrscheinlich günstiger als ein Pferdeleder oder gute Wolle.
Eine Krawatte hat etwa so viel Stoff wie ein Sakkofutter und wahrscheinlich weniger Nähte. Und es ist ja nicht so, dass es weit unter 100 € nicht auch schöne Krawatten gäbe. Ich finde die CT-Krawatten z.B. deutlich besser als die Hemden.
Ich habe z.B. eine CT-Grenadine Krawatte, die mir besser gefällt als meine von ET. Zudem halten Schuhe und Anzüge bei mir deutlich länger als Krawatten.

Ich finde es immer erstaunlich, dass hier Anfängern zu 100 € Krawatten geraten wird. Bei Krawatten kann man eigentlich am meißten sparen ohne dass es auffällt. Allerdings kann man auch sehr leicht daneben treten bei Krawatten. Dann fällt es wiederum sehr auf.
 
Ich schätze Beethovens Sakko wird, selbst wenn es auch der Bucht ist qualitativ nicht das schlechteste sein und Schuhe sind eine Investition fürs Leben.
Es geht aber um die PLV-Balance. Ich weiß nicht was eine Aero-Jacke ist, ich kenne nur Aero Schokolade, aber eine Jacke ist in der Regel aufwändiger zu produzieren als eine Hose. Ein Denim-Stoff ist wahrscheinlich günstiger als ein Pferdeleder oder gute Wolle.
Eine Krawatte hat etwa so viel Stoff wie ein Sakkofutter und wahrscheinlich weniger Nähte. Und es ist ja nicht so, dass es weit unter 100 € nicht auch schöne Krawatten gäbe. Ich finde die CT-Krawatten z.B. deutlich besser als die Hemden.
Ich habe z.B. eine CT-Grenadine Krawatte, die mir besser gefällt als meine von ET. Zudem halten Schuhe und Anzüge bei mir deutlich länger als Krawatten.

Ich finde es immer erstaunlich, dass hier Anfängern zu 100 € Krawatten geraten wird. Bei Krawatten kann man eigentlich am meißten sparen ohne dass es auffällt. Allerdings kann man auch sehr leicht daneben treten bei Krawatten. Dann fällt es wiederum sehr auf.

Wie soll denn so ein PLV dann bei einem 300 Euro Anzug aussehen? Die Krawatte darf maximal 10 Prozent davon kosten? Darf man das Niveau nur in Harmonie aller Kleidungsstücke langsam anheben, damit es passt?
Ich bin ganz bei dir, dass man Neulingen nicht gleich ne Krawatte für120 Euro empfehlen muss. Ich besitze keine einzige über 50 Euro. Ändert sich sicher mal, aber ab 100 Euro wäre bei mir sicher absolute Sense.
Interessante Diskussion, aber hier völlig fehl am Platze.

Vielleicht trennt die mal ein freundlicher Mod ab und macht nen eigenen Strang auf.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte eine preisliche Abstimmung auch für unnötig. Egal ob neu oder gebraucht, teuer oder günstig. Entscheidend ist für mich, dass die einzelnen Kleidungsstücke in Form, Struktur, Stoff, Gewebe und Farbe miteinander harmonieren.
Ich habe kein Problem damit ein günstig erworbenes Stück eines unbekannten Herstellers mit einer Hermes Krawatte zu kombinieren, wenn obige Bedingung erfüllt ist.

Auch besitze ich nicht nur klassische Herrengarderobe und Freizeitkleidung hat, zumindest in meinem Nutzungsverhalten, eine andere Haltbarkeitsdauer als klassische Kleidung und Schuhe.
 
Ok, meine Formulierung war nicht präzise genug.
Eine 7-fold braucht bspw. mehr Stoff und ein bisschen technisches know-how.
Habe selbst schon eine self-tipped 7-fold beim P&C mitgenommen und das ist auch eine schöne Krawatte. Das war dann aber ein recht einfacher Seidentwill. Wenn der Stoff teurer wird und man auf die Fabriken, die 7-folds anbieten, angewiesen ist, ist der höhere Preis hier z.B. für mich angemessen.

Wenn man die Kanten von Hand (also nicht fake von Maschinenhand) gerollt haben möchte, ist das auch eine hochwertigere Verarbeitung, die einen Ticken mehr kostet. Nur heißt einen Ticken mehr, bzw. Individualisierung insgesamt, in industrieller Verarbeitung (noch), dass man vom Standard abweicht und es eben gleich 80 vs. 20 kostet.

Dann gibt es bei Krawatten ja auch durchaus andere Fütterungen (neben den fold-Varianten), die auch wiederum einen kleinen Aufschlag rechtfertigen. Und dazu kommt, dass diese Charakteristika nur einen kleinen Markt induzieren, bei dem man nicht über Umsatz, sondern mehr über Marge operiert - für mich verständlich.

Woran ich in der Tat interessiert wäre: wo gibt es ähnliche Charakteristika deutlich günstiger?
Ich habe, wie erwähnt, schon mal sporadisch eine 7-fold bei P&C gesehen, aber wenn ich jetzt (aus welchen Gründen auch immer) eine handrollierte untipped in einem nicht billig wirkenden Stoff möchte, fallen mir spontan wenig Alternativen ein. Dass man eine solche Krawatte auch für 7,5-12,5€ produzieren und für 30-45€ verkaufen könnte, halte ich auch für machbar, aber ich kenne keinen entsprechenden Anbieter.

Mehr Stoff, kann sein, ist aber ein homöopathischer Teil der Internet-Krawatten. >99% der 100-Euro-Internetkrawatten sind 3-fold und dann untipped/handrolled. Ich weiß nicht, warum jetzt 7-folds plötzlich der Maßstab sind. Die üblichen sonstigen iGent-Charakteristika untipped/handrolled gibt's doch andauernd bzw. immer wieder. Kann mich nur wiederholen: Italien+Spanien. Kann Dir auch Marken nennen, aus dem Kopf: Novecento (da wirst auch x-fold bekommen), Marco Fontana (glaube irgendeine Kaufhauseigenmarke) und Scappino z.B. Schau auch gerne noch mal in den Schrank - wird aber nicht helfen, im Internet wirst die außer vielleicht bei Ebay nicht finden. Schau Dir doch bspw. mal die Internet-Marken in Bezug auf Grenadine-Krawatten an, da ist dann auch der Stoff identisch bzw. die kaufen zumindest alle bei den selben Herstellern. Trotzdem sind die (MwSt außen vor) im Extrem fast um den Faktor 2 unterschiedlich gepreist, obwohl da in zumindest einem Fall nur die Einlage unterschiedlich sein kann.

E. Selbst Blick hat immer wieder handrolled/untipped/unlined in allen möglichen Kombinationen, fällt mir gerade ein. Sparen natürlich nicht an der Marge, sondern produzieren in Vietnam. Aber das interessiert ja sonst auch keine Sau. Nur falls jemand unbedingt Internethandel braucht.


Ist auch aus meiner Sicht völliger Quatsch. Wie soll ich denn meine 1.200 Euro Aero Jacke dann kombinieren? Mit einer 600 Euro Jeans?

Das Outfit sollte harmonisch sein. Harmonisch vom Aussehen, nicht vom Preis.

Ist aber nicht harmonisch, jeder mit Ahnung sieht sofort, dass ein Teil qualitativ hervorsticht. Wird von weniger zurückhaltenden Menschen dann auch kommentiert, zuletzt vor ein paar Wochen "Na, heute bei Papa die gute Krawatte geliehen? Hat der nicht auch Schuhe für Dich?" (nicht von mir!)
 
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Ich finde die CT-Krawatten z.B. deutlich besser als die Hemden.

Ich habe z.B. eine CT-Grenadine Krawatte, die mir besser gefällt als meine von ET.
Ich finde die CT-Krawatten deutlich schlimmer als die Hemden. "Gefallen" ist ja ein deutlich subjektiviertes Thema.



Ich finde es immer erstaunlich, dass hier Anfängern zu 100 € Krawatten geraten wird. Bei Krawatten kann man eigentlich am meißten sparen ohne dass es auffällt.

Bei Krawatten und EST kann man am einfachsten qualitativ ganz oben ins Regal greifen und sollte es auch, weil gerade Billigkrawatten am meisten überteuert sind.

Und man kann - bei Passform und Machart solide sonstige Garderobe vorausgesetzt - mit hochwertigen Accessoires am einfachsten interessante Outfits bauen. Wenn man daran spart, ist es wie bei den Schuhen: Man sieht es sofort. Dekoration funktioniert - außer als Parodie - nur mit ansehnlichen Dingen.
 
Ich finde die CT-Krawatten deutlich schlimmer als die Hemden. "Gefallen" ist ja ein deutlich subjektiviertes Thema.

Ich kenne eigentlich kaum Hemden die schlechter sind als die von CT. C&A sind gleichauf, da hat CT nur den Vorteil der größeren Auswahl. Bei Krawatten dagegen gibt es durchaus tragbare Modelle.

Bei Krawatten und EST kann man am einfachsten qualitativ ganz oben ins Regal greifen und sollte es auch, weil gerade Billigkrawatten am meisten überteuert sind.

Die Frage ist wo bei Dir Billigkrawatten anfangen.

Wenn man daran spart, ist es wie bei den Schuhen: Man sieht es sofort. Dekoration funktioniert - außer als Parodie - nur mit ansehnlichen Dingen.

Nehmen wir mal Grenadine. Ich behaupte mal, dass nur die allerwenigsten von angemessener Entfernung aus eine getragene handgenähte von eine maschinengenähten Krawatte unterscheiden können. Das ist ja einer der Preisfaktoren. Davon mal abgesehen, dass diese handrollierten durchscheinenden Grenadinelappen, die hier gerne empfohlen werden im konserativen Geschäftsumfeld eher nicht getragen werden können. Das ist was für Afficionados.
 
Davon mal abgesehen, dass diese handrollierten durchscheinenden Grenadinelappen, die hier gerne empfohlen werden im konserativen Geschäftsumfeld eher nicht getragen werden können. Das ist was für Afficionados.

Genau deshalb ging meine auch wieder nach Berlin zurück, die war im (meinem) Arbeitsalltag einfach nicht brauchbar!
 
Ich kenne eigentlich kaum Hemden die schlechter sind als die von CT. C&A sind gleichauf, da hat CT nur den Vorteil der größeren Auswahl. Bei Krawatten dagegen gibt es durchaus tragbare Modelle.
Agree to disagree.

Die Frage ist wo bei Dir Billigkrawatten anfangen.
Unter 50,- Listenpreis im Handel. Mit wenigen Ausnahmen (und keiner, die mir bekannt wäre ;)) nichts, was man trägt, wenn man nicht muss. Genau diese Krawatten haben dazu geführt, dass in der breiten Öffentlichkeit niemand mehr Krawatten trägt und sogar stolz darauf ist. Designermarken sind auch bei deutlich höheren Preisen mit wenigen Ausnahmen billig gemacht (eine der Ausnahmen ist Hermès).

Nehmen wir mal Grenadine. Ich behaupte mal, dass nur die allerwenigsten von angemessener Entfernung aus eine getragene handgenähte von eine maschinengenähten Krawatte unterscheiden können. Das ist ja einer der Preisfaktoren.
Das ist bei Krawatten ein geringer Preisfaktor, das Material ist viel wichtiger als die Machart. Echte Grenadine-Seide ist ein schlechtes Beispiel, weil es weltweit nur zwei Hersteller gibt, die alle Anbieter verwenden. Von daher gibt es dort keine nennenswerten Qualitätsunterschiede in der Seide selbst, im Unterschied zu allen anderen Krawattentypen. Und üblicherweise kann zu Einzelhandelspreisen unter 50,- niemand Grenadine-Krawatten anbieten, deswegen kommen sie real in deutschen Brick&Mortar-Geschäften auch nicht vor.

Davon mal abgesehen, dass diese handrollierten durchscheinenden Grenadinelappen, die hier gerne empfohlen werden im konserativen Geschäftsumfeld eher nicht getragen werden können. Das ist was für Afficionados.
Kleidungsbezogene Aficionados und die sich selbst als "konservatives Geschäftsumfeld" bezeichnenden Krawattenträger sind disjunkte Gruppen, daher irrelevant. Ich habe mit derlei Grenadine-Krawatten noch nie Probleme gehabt, es fällt einfach keinem auf. Davon abgesehen finde ich die "Aficionado Hand-Rolled Untipped Grenadine Tie" :), obwohl ich sie stilistisch durchaus gerne trage, von der Langlebigkeit eher unterdurchschnittlich, weil der Zug die Krawatte mit der Zeit sichtbar verlängert. Muss man halt mehr davon haben, was ich aber am Ende auch nicht schlimm finde.
 
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