Diskussion über Krawattenpreise

Doch klar, natürlich meinst Du das ironisch. Aber nur weil Du nicht weißt bzw. wahrhaben willst daß Du zu viel zahlst bzw. Dir das egal ist.

Capelli produziert übrigens soweit mir bekannt auch und vor allem für Dritte. Das Online-iGent-Geschäft ist da mE nur Mitnahme. Wirtschaftlich ja auch äußerst sinnvoll, statt für 20-30 an einen Herrenausstatter für weit das Doppelte ans Internet zu verkaufen.
 
Du Ist08, hau so viel Kohle für Krawatten raus wie Du magst. Couldn't care less. Geht hier um Leute wie mater1984, die das aus welchen Gründen auch immer nicht können oder wollen.
 
Die Sachen von Tucci sind für Einsteiger in der Tat empfehlenswert, nur auf die Breite achten.

Ansonsten wird das halt schnell eine fahrige Diskussion, wenn alle hochwertigen Marken als zu teuer abgestempelt werden. Ich halte z. B. die Hermes-Krawatten für überteuert, aber dennoch ganz nett.

Habe fast alle genannten Marken (noch keine Vanda oder Berg&Berg) daheim und würde es persönlich, wie folgt formulieren: es gibt bei hochwertigen Krawatten aufwendigere Verarbeitungen. Wenn man diese schätzt, ist der Preis gerechtfertigt. Ansonsten ist Preis nicht die einzige Größe, in der sich Qualität ausdrückt. Es kann auch sein, dass man Zeit investieren muss. 100€ habe ich noch nie für eine Krawatte ausgegeben, die genannten Marken bekommt man auch so. Irgendwann bekommt man auch ein Gefühl für die Qualität und kann Krawatten unbekannter Marken kaufen, die genauso hochwertig sind, wie die genannten Marken.

Wenn man darauf aber keine Lust hat, schlägt man bei vorhandener Liquidität doch bei einem der Klassiker zu.
 
[...] es gibt bei hochwertigen Krawatten aufwendigere Verarbeitungen. Wenn man diese schätzt, ist der Preis gerechtfertigt. [...]

Das ist genau der Fehlschluß. Verständlicher Fehlschluß, weil es einem im Internet permanent in die Birne gehämmert wird, aber trotzdem ein klassischer #menswearmyth.

Was soll den das für eine tolle aufwendige Verarbeitung sein, die diesen Preis rechtfertigt?
Und wieso können andere die exakt gleiche Vearbeitung (teils aus der exakt gleichen Produktion) für deutlich, deutlich weniger anbieten?

Mir persönlich fällt erstmal nichts außer exklusivem Design ein, was so einen Preis rechtfertigen könnte, wenn man dann unbedingt genau dieses Design haben will (was völlig ok ist!). Aber gerade die Verarbeitung rechtfertigt Preise um 100 Euro oder drüber nicht.

Ansonsten natürlich alles richtig, was Du schreibst.
 
Das ist genau der Fehlschluß. Verständlicher Fehlschluß, weil es einem im Internet permanent in die Birne gehämmert wird, aber trotzdem ein klassischer #menswearmyth.

Was soll den das für eine tolle aufwendige Verarbeitung sein, die diesen Preis rechtfertigt?
Und wieso können andere die exakt gleiche Vearbeitung (teils aus der exakt gleichen Produktion) für deutlich, deutlich weniger anbieten?

Mir persönlich fällt erstmal nichts außer exklusivem Design ein, was so einen Preis rechtfertigen könnte, wenn man dann unbedingt genau dieses Design haben will (was völlig ok ist!). Aber gerade die Verarbeitung rechtfertigt Preise um 100 Euro oder drüber nicht.

Ansonsten natürlich alles richtig, was Du schreibst.

Ok, meine Formulierung war nicht präzise genug.
Eine 7-fold braucht bspw. mehr Stoff und ein bisschen technisches know-how.
Habe selbst schon eine self-tipped 7-fold beim P&C mitgenommen und das ist auch eine schöne Krawatte. Das war dann aber ein recht einfacher Seidentwill. Wenn der Stoff teurer wird und man auf die Fabriken, die 7-folds anbieten, angewiesen ist, ist der höhere Preis hier z.B. für mich angemessen.

Wenn man die Kanten von Hand (also nicht fake von Maschinenhand) gerollt haben möchte, ist das auch eine hochwertigere Verarbeitung, die einen Ticken mehr kostet. Nur heißt einen Ticken mehr, bzw. Individualisierung insgesamt, in industrieller Verarbeitung (noch), dass man vom Standard abweicht und es eben gleich 80 vs. 20 kostet.

Dann gibt es bei Krawatten ja auch durchaus andere Fütterungen (neben den fold-Varianten), die auch wiederum einen kleinen Aufschlag rechtfertigen. Und dazu kommt, dass diese Charakteristika nur einen kleinen Markt induzieren, bei dem man nicht über Umsatz, sondern mehr über Marge operiert - für mich verständlich.

Woran ich in der Tat interessiert wäre: wo gibt es ähnliche Charakteristika deutlich günstiger?
Ich habe, wie erwähnt, schon mal sporadisch eine 7-fold bei P&C gesehen, aber wenn ich jetzt (aus welchen Gründen auch immer) eine handrollierte untipped in einem nicht billig wirkenden Stoff möchte, fallen mir spontan wenig Alternativen ein. Dass man eine solche Krawatte auch für 7,5-12,5€ produzieren und für 30-45€ verkaufen könnte, halte ich auch für machbar, aber ich kenne keinen entsprechenden Anbieter.
 
Über Margen musst du mich nicht aufklären. ;) Aber 80 € für das rote Ding ist frech. Sollte mal meine Margen anpassen und meine Krawatten für 395 € anbieten. ;)

und dann im Sale für 50% dann gehen die weg wie warme Semmeln.

Ich finde es etwas unharmonisch, wenn jemand mit einem Suitsupply-Anzug, CT-Hemd und Loake Schuhen eine 100 € Krawatte trägt (=Forums-Uniform). Da passt die PLV-Balance nicht imo.
 
und dann im Sale für 50% dann gehen die weg wie warme Semmeln.

Ich finde es etwas unharmonisch, wenn jemand mit einem Suitsupply-Anzug, CT-Hemd und Loake Schuhen eine 100 € Krawatte trägt (=Forums-Uniform). Da passt die PLV-Balance nicht imo.



Eigentlich nicht. Der Preis sollte ja keine Rolle spielen, solange es vom Stil her passt.
Siehe Outfits von Beethoven der ein Sakko von der Bucht mit 600 € Schuhen kombiniert hat
 
Eigentlich nicht. Der Preis sollte ja keine Rolle spielen, solange es vom Stil her passt.
Siehe Outfits von Beethoven der ein Sakko von der Bucht mit 600 € Schuhen kombiniert hat

Ist auch aus meiner Sicht völliger Quatsch. Wie soll ich denn meine 1.200 Euro Aero Jacke dann kombinieren? Mit einer 600 Euro Jeans?

Das Outfit sollte harmonisch sein. Harmonisch vom Aussehen, nicht vom Preis.
 
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