Der Jammer-Faden

Mein Arbeitgeber denkt gerade über ein Fortführen nach; z.B.: Drei Tage Büro, zwei @HomeOffice oder andersrum oder so ... Im Büro oder zu Hause zu arbeiten, beides hat halt Vor- und Nachteile. Effektiver fokussieren gelingt mir eher zu Hause - eine A3 Drucker, der auch zweiseitig in einem Durchgang scannen kann, den gibts nur im Büro.
Ich fände ein solches Arbeitszeit- bzw. Arbeitsplatzmodell auch spannend, vor allem effektiv und nachhaltig.
 
Oder dein Arbeitgeber ist einfach überaltert..
Für neue (jüngere) Mitarbeiter ist Home Office derart wichtig, dass das als Voraussetzung beim Einstellungsgespräch genannt wird. Allein deshalb wird Home Office bei uns (vermutlich) weitergeführt. Ich glaube, bei uns gibt es Kollegen, die schon seit ca. zehn Monaten nicht mehr im Büro waren. Ich war das letzte Mal am 28.10.2020 dort.
 
Wir führen die Diskussion zu Home vs. Business Office mittlerweile auch regelmäßig. Ich habe eine Umfrage gemacht und die Mehrheit war für 3:2, also 3 Tage Home und 2 Tage Business. Alternativ 2:3. zusammen waren das über 80% der Antworten.

Meine Sicht ist, dass wir, zumindest bei Bürotätigkeiten nie mehr zu 5 Tage Business Office auf Dauer zurückkehren werden bzw. dass das zwischen den Personen und Gruppen (Teams, Schwärme, etc.) jeweils flexibel auf Arbeitsebene geklärt werden muss und wird.

Unternehmen, die im Wettbewerb um Kompetenzen stehen, werden kaum mehr erfolgreich akquirieren können, wenn sie keine Flexibilität bieten.

Das gilt übrigens gerade nicht nur für die Jungen. Mütter, Väter und viele weitere haben die Vorteile von Work from Home entdeckt und in den letzten Monaten oftmals weniger die Nachteile des home Office als vielmehr seine Vorteile kennen- und schätzen gelernt.

Die Frage nach Home Office Tagen wird zukünftig eine Standardforderung in Bewerbungsgesprächen sein und Ablehnung oder schon zögerliche Antworten dürften ein Grund für die Absage seitens des „Bewerbers“ sein.

Ein weiterer Aspekt, den wir gerade diskutieren ist, wie Hybrid-Tems morgen arbeiten werden, also teilweise im Business Office, teilweise from Home. Das dürfte aus meiner Sicht der spannendste Punkt dieser Diskussion werden.
 
Solange das Gehalt nicht gekürzt wird, ist das vollkommen in Ordnung.
Irgendwie herrscht bei vielen Arbeitgebern noch die Vorstellung, man kaufe dem Angstellten Lebenszeit ab und diese Zeit ist unter Aufsicht abzuleisten.
Sicher, man muß/kann über eine Neudefinition philosophieren.
 
Das Gehalt könnte tatsächlich ein Thema werden. Grundsätzlich dürften viel die Erfahrung gemacht haben, dass das Leben im Home Office günstiger ist. Das fängt bei den Fahrtkosten an und hört beim Cappucchino und Espresso in der selbständigen Cafeteria in der Firma auf und dazwischen liegen noch jede Menge Kostenpunkte.

Internationale Kollegen berichten, dass Mitarbeiter massiv Druck machen, weil sie nur noch 1-2 Tage im Monat ins Büro Office kommen wollen. Sie hatten vor Corona eine zweitwohnung am Arbeitsort, die sie zwischenzeitlich aufgegeben haben und aufs Land gezogen sind, wo die Lebenshaltungskosten weit günstiger sind. Sie sparen also massiv Kosten und wollen daher nicht zurück zum früheren Status Quo. Glaube nicht, dass das in der Masse ein Thema in Deutschland ist, aber das Thema Zweitwohnung existiert ja auch hierzulande.

Alles in allem jede menge Einsparungen für den Einzelnen. Allerdings sparen auch die Firmen durch Nichtanwesenheit. ich erwarte daher keine Diskussion zur absoluten Gehaltskürzung, wenn dann eher reduzierte Erhöhungen mit Verweis auf die Einspareffekte.
 
Die These mit dem "man spart Geld" leuchtet mir nicht ein.
Mal angenommen man arbeitet immer zu Hause, so braucht man in der Regel ein Arbeitszimmer. (Zumidnest falls noch andere Meschen dort leben und man nicht ungestört am Küchentischen sitzen kann.)

Die Mehrmiete für ein Extraziffer (gerne 400€+ pro Monat in den üblichen Großstädente) haut schon rein.
Zumidnest kann ich dafür ganz schön viel Cappucchino im Büro saufen.
 
Die These mit dem "man spart Geld" leuchtet mir nicht ein.
Mal angenommen man arbeitet immer zu Hause, so braucht man in der Regel ein Arbeitszimmer. (Zumidnest falls noch andere Meschen dort leben und man nicht ungestört am Küchentischen sitzen kann.)

Die Mehrmiete für ein Extraziffer (gerne 400€+ pro Monat in den üblichen Großstädente) haut schon rein.
Zumidnest kann ich dafür ganz schön viel Cappucchino im Büro saufen.

Nun, ich hoffe zunächst, dass Du andere Dinge säufst und den Capucchino eher genießt ;-)

Miete ist ein relevanter Punkt mit verschiedenen Szenarien:
1. Man arbeitet von zuhause und hat nur ein Zimmer als Lebensmittelpunkt
2. Man leistet sich in Büro Office Zeiten notgedrungen eine Zweitwohnung
3. Man hat ausreichend Wohnraum zB als Hausbesitzer oder lebt in einer entsprechend großen Wohnung.

Auch für Einzimmerwohnungen kenne ich durchaus sehr gute, kreative Lösungen, die Mitarbeiter gefunden haben. Natürlich sehr beengt. Einige haben auch den bereits seit längerem bestehenden Plan sich zu vergrößern umgesetzt. Andere haben sich im Keller einen Raum eingerichtet.
Durch die Möglichkeit mit Hintergründen zu arbeiten, gibt es hier entsprechende Lösungen. Problematisch wird es, wenn mehrere Personen sich wenige Räume teilen. Das macht es dann tatsächlich erforderlich, sich räumlich zu vergrößern.


Grundsätzlich scheint sich aber eine Mehrheit der mir bekannten Personen eine dauerhafte und mehrtägige Arbeit von zuhause vorstellen zu können.

Kosten ist auch nur ein Aspekt. Zeitgewinn durch wegfallende Fahrtzeiten ein weiterer. Nähe zu Kindern oder auch pflegebedürftigen Angehörigen ein anderer. Auch die meist freiere Arbeitszeiteinteilung ist ein Argument, wobei hier der Gesetzgeber dringend nachbessern muss.
 
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