Der Jammer-Faden

1. Wer Cappuccino genießen will, möge ihn bitte richtig schreiben. Da gehört kein "h" hin, "ci" spricht man im Italienischen weich, "chi" hart. Deswegen Chianti ("Kianti") aber Ciffonelli ("Tschiffonelli").

2. Nachhaltig sinnvolle Lösungen zu Arbeitsorten der Mitarbeiter zu schaffen, ist die Herausforderung für das Unternehmen der Zukunft. Dazu gehört, dass Leute, die lieber im Büro arbeiten, dort arbeiten zu lassen und Leute, die lieber daheim arbeiten dort arbeiten zu lassen und die allermeisten wolllen das eh am Liebsten im Wechsel. Und das muss man halt in angemessener Form miteinander verbinden.

Hinzu kommt, dass eine Verlagerung von Tätigkeiten bei denen das möglich ist, ins Home Office auch erheblich dazu beiträgt Verkehrsprobleme und Ressourcenverbrauch zu reduzieren.

Es gibt tausend Dinge, die in diesem Zusammenhang gemanaged werden müssen, aber wie bei vielen anderen Dingen werden Unternehmen, die nicht zukunftsorientiert arbeiten, machen sich halt selbst zur Vergangenheit. Nokia und RIM/Blackberry sind das z.B. zwei spektakuläre Beispiele, wenn wir schon bei neueren Veränderungen der Arbeitswelt sind ...
 
1. Wer Cappuccino genießen will, möge ihn bitte richtig schreiben. Da gehört kein "h" hin, "ci" spricht man im Italienischen weich, "chi" hart. Deswegen Chianti ("Kianti") aber Ciffonelli ("Tschiffonelli").
Aus meiner beruflichen Erfahrung kann sagen, dass es eindeutig Schijanti ausgesprochen wird, denn der Gast hat immer Recht.

Btw eine ziemlich heikle Situation, wenn man es dann selbst richtig ausspricht, kann es wirken als ob man den Gast korrigiert und wenn man es auch falsch ausspricht, als ob man ihn verarscht.
 
Die Homeoffice-Diskussion ist tatsächlich etwas, was man individuell führen und auch an Änderungen der jeweiligen Jobrolle anpassen muss. Da ein Unternehmen selten nur aus einem Mitarbeiter besteht, schafft man sich durch angepasste Lösungen, die irgendwie für alle passen sollen, schnell eine gehörige Komplexitätsfalle.

Man kann nicht generell sagen, dass Homeoffice die beste Lösung für alle Seiten ist. Wenn man ein ausschließlich lokales Team an einem Standort hat, das kollaborativ für ein gemeinsames Ergebnis zusammenarbeitet, oder wenn man Arbeitsmittel braucht, die zuhause einfach nicht zur Verfügung stehen (z.B. Computerrechenleistung, Netzwerkbandbreite, Print- oder Plotmedien), wird es aus Arbeitgebersicht schwierig, die gleiche Effizienz zu erreichen. Wenn Arbeitsergebnisse über klare selbständige Verantwortlichkeiten des Arbeitnehmers nicht zugeordnet werden können, kann ich auch verstehen, dass der Chef auf bessere Kontrolle vor Ort besteht, wie immer die dann aussieht. Der Arbeitnehmer hingegen stößt an seine Grenzen, wenn er sich zuhause keinen ergonomisch gestalteten festen Arbeitsplatz einrichten kann, der sein Leben in der Freizeit nicht stört, oder wenn er vom Typ her einfach nicht zu einem räumlich von seinen Kollegen getrennten Arbeitsplatz passt. Soziale Kontakte am Arbeitsplatz können ja auch für sich genommen attraktiv sein. Auch Beförderungen sind immer ein wenig an Sichtbarkeit gekoppelt, auch physischer. Wenn man die nicht hat, weil man im Gegensatz zu anderen (und den Vorgesetzten) mehr von zuhause arbeitet, kann das ein individueller Wettbewerbsnachteil sein.

Meine persönliche Situation ist sehr eindeutig: Ich arbeite in einem international verteilten Umfeld, ich verantworte einen eigenen Bereich mit offensichtlicher Ergebnissichtbarkeit, mein Arbeitstag besteht unabhängig von Covid-19 wesentlich aus Tele- und Videocalls mit Kollegen in verschiedenen Orten in Deutschland und in aller Welt, mein direkter Vorgesetzter sitzt in einem Büro (oder @home :)) auf einem anderen Kontinent. Dafür muss ich an sich nicht umständlich ins Büro fahren, unsere Wohnverhältnisse erlauben Homeoffice auch problemlos. Aber vielleicht möchte ich gelegentlich ins Büro, auch wenn ich einen relativ langen Anfahrtsweg habe. Das würde ich auch nicht an fixe 3:2-Regelungen binden wollen, sondern an den tatsächlichen Bedarf. Ob mein Arbeitgeber so flexibel sein wird, bleibt abzuwarten.

Meine Frau hingegen hasst Homeoffice grundsätzlich, weil sie bei ihrer täglichen Arbeit durch ihre Nichtanwesenheit im Büro behindert wird mit vielen Aspekten, die ich oben erwähnt habe. Für sie käme das ohne Pandemie-Not und ausdrückliche Anordnung nicht in Frage.
 
Ich arbeite für Kunden seit ca. 15 Jahren remote. Wo es Internet gibt, kann ich mit 5 Laptops loslegen. Schon beim Griechenlandtrip 2008 oder später Mexiko Urlaub 2011 habe ich für ein Münchener Unternehmen ab und zu in Adwords nachgesehen oder bin über einen Proxy und VPN gegangen, 2012 mal kurz von Curacao ins Web. Wenns an die Küste nach NL geht, reicht mir ein älterer Laptop plus ein Reservesystem. Nach dem Frühstück kurz rein in die Accounts und dann ab an den Strand, Sightseeing oder Angeln.

Einen Kunden aus England habe ich noch nie gesehen. Nicht mal per Videokonferenz. Klickerdiklack, schwupps läufts im Städtedreieck Oxford, Cambridge, London sowie Australien, Boston und San Francisco Bay Area. Ich plane, den Kunden mal zu besuchen. Und zwar genau dann, wenn das RIAT stattfindet :cool: . Bietet sich an.
 
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