Der Jammer-Faden

Nach meinem Verständnis von christlichem Anstand sollte auch eine Folgenabwägung für andere Gruppen, z.B. durch häusliche Gewalt, Arbeitsplatzverlust, Armut, Kindesmisshandlung, unterlassene Vorsorgeuntersuchungen und ähnlichem stattfinden. Nichts davon findet sich in einer öffentlichen Debatte. Wir reden hier mittlerweile von erheblichen Zeiträumen, ein Ende ist realistisch nicht absehbar.

Das kommt eventuell auf die konsumierten Medien an. Ich höre, sehe und lese häufiger kontroverse Diskussionen über diese Themen.
Wir können unsere Alten nicht dadurch schützen, indem wir die nachfolgenden Generationen opfern. Das ist weder klug noch gerecht.

Vielleicht dazu noch folgender Denkanstoß: Eine 80 Jährige Frau hat heute noch eine durchschnittliche Lebenserwartung von 2 Jahren. Die Hälfte davon verbrachte diese nun in Zwangsquarantäne - nur um einem statistischen Sterberisiko von 8-12% "an oder mit Corona" im Falle einer Infektion aus dem Weg zu gehen. Ich persönlich finde das absurd.

Das kommt eventuell auf das eigene Alter an. Wenn man selbst vor der Wahl steht: Noch zwei mehr oder weniger gute Jahre zu leben, im Lockdown zwar, aber mit Kontakt zu den Verwandten, oder innerhalb von ein paar Wochen qualvoll auf einer Intensivstation, oder wie in Schweden ohne größere medizinische Versorgung im Heim, zu sterben.

Mir fiele die Wahl nicht schwer.

Was mir in Deutschland nicht gefällt ist die Mutlosigkeit der Politiker. Was am Anfang der Pandemie mit relativ harten Maßnahmen noch zu vergleichsweise milden Infektionszahlen führte, wurde dann vergeigt durch zu frühe Lockerungen und vor allem zu wenig Kontrollmaßnahmen. Anstatt klar zu sagen was erlaubt ist, wurde viel zu lange auf einsichtiges Verhalten der Bürger gehofft, die in vielen Fällen nun mal nicht einsichtig sind. Dass Schulen keine Ansteckungsorte sind, wurde zum Dogma erhoben anstatt Maßnahmen, Regeln und Konzepte für Online-Unterricht zu erstellen.

Es wird im internationalen Vergleich viel zu wenig getestet. Es wird zwar angekündigt, dass Tests jederzeit und für jeden Möglich sein sollen, aber dann stimmt das doch nicht. Spahn ist da auch keine Ausnahme, in Hamburg läuft es genau so. In den Medien wird verbreitet, dass Lehrer und Erzieher sich, um die Gesundheit der Schüler zu schützen, jederzeit testen lassen könnten, in Arbeitsanweisungen an die Schulen wird dem aber widersprochen.

Es werden Verhaltensregeln erlassen, deren Durchsetzung aber nicht, oder nicht ernsthaft verfolgt und weil die Infektionszahlen nicht sinken, werden die Verhaltensregeln, die man nicht durchsetzen möchte, verschärft.

Die Beschaffung der Impfstoffe wurde an Europa abgegeben, was ein richtiger Schritt hätte sein können, aber ausgerechnet in die Hände der Frau, die sich schon als unfähig erwiesen hat die Bundeswehr zu führen, mit den bekannten Resultaten, dass wir zwar sehr wenig für die Impfstoffe zahlen werden, wenn sie mal ankommen, in der Folge aber viel mehr Geld dafür ausgeben werden, um die wirtschaftlichen Kosten der Pandemie teilweise aufzufangen, wenn das Geld denn mal fließt.

Wir sind eines der wirtschaftlich stärksten Länder dieser Erde und haben den Auftrag Corona zu besiegen in ein wirtschaftliches-, verwaltungspolitisches-, informationstechnologisches- und logistisches Irrenhaus verwandelt.

Das finde ich absurd.
 
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