Der Jammer-Faden

Die Chefin nicht, aber die Kollegin, mit der ich telefoniert habe, aller Voraussicht nach schon.

Sagt man als Unternehmen mit der Entscheidung nicht aus, dass man seinen Mitarbeitern die Auswahl einer adäquaten Krawatte nicht zutraut?

Nein man zeigt damit Unternehmensfarben und stellt einen ähnlichen Auftritt sicher. Man wird sofort erkannt am Stand und die Besucher wissen der gehört dazu.
Das Unternehmensfarben oder gar Namen oder Logobuttons im Knopfloch stellen unterschwelligen Botschaften darf und helfen unbewusst dem Kunden beim wiedererkennen.
Beispiel Zwei Angebote liegen vor, unterbewusst erinnert sich der Kunde an Den Pin mit Namen und greift zu diesem Angebot. (Beide gleichwertig)
So zumindest die Theorie dahinter. Wie erfolgreich das ist kann ich nicht sagen.
 
Sagt man als Unternehmen mit der Entscheidung nicht aus, dass man seinen Mitarbeitern die Auswahl einer adäquaten Krawatte nicht zutraut?

Das auch, und, mit Verlaub, statistisch gesehen verdammt zu recht.
Grundsätzlich habe ich keine Vorbehalte gegen Firmenkrawatten, als Teil einer Corporate Identity im Öffentlichkeitsbereich haben die ihren Platz. Sartorielle Bedenken mal außen vor. Wenn der Herr Tengelmann in der Öffentlichkeit nur in peinlicher Tengelmannkrawatte zu sehen ist hat er erstmal meinen Beifall. Die Botschaft, vor allem nach innen, finde ich großartig.

Aber wie in allen Aspekten einer CI kommt es auf die Umsetzung an. Billig, Polyester, glänzend vermittelt halt auch den Eindruck von minderwertig, künstlich und Zuhälter[1]. Die Umsetzung im Kleidungsbereich ist oft grauenhaft (Tip: schaut bei der Post mal den Mitarbeitern auf die Krawatten. Oder in der Bahn). Da wird am Aushängeschild der Firma gespart was irgend geht. Ich kenne eine Firmenuniformentwicklung, namhafter Designer, ausführliche Feldversuche, alles sah gut aus. Dann kam die Umsetzung in der Breite, auf einmal war dann: Baumwollmischgewebe statt Baumwolle, quasi ab Werk glänzende Hosen, Blusen/Hemden die auf einmal so kurz waren dass sie ständig aus den Hosen rutschten etc. Aber dann den Mitarbeitern die Frisuren vorschreiben damit sie "anständig aussehen".

[1] Meine Güte. Messeauftritt. Der Stand mit Aufbau hat 100k gekostet. Die internen Personalressourcen kosten 30k. Und im Einkauf ist eine anständige, middle end Seidenkrawatte MTO 30 EUR teurer als billiger und billig wirkender Polyesterschund. Das reisst die Kalkulation für den Auftritt echt raus, aber wirklich...
 
Das auch, und, mit Verlaub, statistisch gesehen verdammt zu recht.
Grundsätzlich habe ich keine Vorbehalte gegen Firmenkrawatten, als Teil einer Corporate Identity im Öffentlichkeitsbereich haben die ihren Platz. Sartorielle Bedenken mal außen vor. Wenn der Herr Tengelmann in der Öffentlichkeit nur in peinlicher Tengelmannkrawatte zu sehen ist hat er erstmal meinen Beifall. Die Botschaft, vor allem nach innen, finde ich großartig.

Aber wie in allen Aspekten einer CI kommt es auf die Umsetzung an. Billig, Polyester, glänzend vermittelt halt auch den Eindruck von minderwertig, künstlich und Zuhälter[1]. Die Umsetzung im Kleidungsbereich ist oft grauenhaft (Tip: schaut bei der Post mal den Mitarbeitern auf die Krawatten. Oder in der Bahn). Da wird am Aushängeschild der Firma gespart was irgend geht. Ich kenne eine Firmenuniformentwicklung, namhafter Designer, ausführliche Feldversuche, alles sah gut aus. Dann kam die Umsetzung in der Breite, auf einmal war dann: Baumwollmischgewebe statt Baumwolle, quasi ab Werk glänzende Hosen, Blusen/Hemden die auf einmal so kurz waren dass sie ständig aus den Hosen rutschten etc. Aber dann den Mitarbeitern die Frisuren vorschreiben damit sie "anständig aussehen".

[1] Meine Güte. Messeauftritt. Der Stand mit Aufbau hat 100k gekostet. Die internen Personalressourcen kosten 30k. Und im Einkauf ist eine anständige, middle end Seidenkrawatte MTO 30 EUR teurer als billiger und billig wirkender Polyesterschund. Das reisst die Kalkulation für den Auftritt echt raus, aber wirklich...

Da stimme ich dir voll und ganz zu. Und LordLokii hat auch damit vollkommen recht, dass man immer das Angebot bei gleichen Konditionen wählt, bei dem man die Marke wiedererkennt. Aber ist orange nicht schon auffällig genug? Reicht es nicht, wenn man für Messen Krawatten mit Orangeanteil vorschreibt? Ich habe mal einen Bildausschnitt von der letzten Roadshow angehängt, der das Grauen im vollen Ausmaße zeigt :D
 

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Das auch, und, mit Verlaub, statistisch gesehen verdammt zu recht.

Grundsätzlich habe ich keine Vorbehalte gegen Firmenkrawatten, als Teil einer Corporate Identity im Öffentlichkeitsbereich haben die ihren Platz. Sartorielle Bedenken mal außen vor. Wenn der Herr Tengelmann in der Öffentlichkeit nur in peinlicher Tengelmannkrawatte zu sehen ist hat er erstmal meinen Beifall. Die Botschaft, vor allem nach innen, finde ich großartig.



Aber wie in allen Aspekten einer CI kommt es auf die Umsetzung an. Billig, Polyester, glänzend vermittelt halt auch den Eindruck von minderwertig, künstlich und Zuhälter[1]. Die Umsetzung im Kleidungsbereich ist oft grauenhaft (Tip: schaut bei der Post mal den Mitarbeitern auf die Krawatten. Oder in der Bahn). Da wird am Aushängeschild der Firma gespart was irgend geht. Ich kenne eine Firmenuniformentwicklung, namhafter Designer, ausführliche Feldversuche, alles sah gut aus. Dann kam die Umsetzung in der Breite, auf einmal war dann: Baumwollmischgewebe statt Baumwolle, quasi ab Werk glänzende Hosen, Blusen/Hemden die auf einmal so kurz waren dass sie ständig aus den Hosen rutschten etc. Aber dann den Mitarbeitern die Frisuren vorschreiben damit sie "anständig aussehen".



[1] Meine Güte. Messeauftritt. Der Stand mit Aufbau hat 100k gekostet. Die internen Personalressourcen kosten 30k. Und im Einkauf ist eine anständige, middle end Seidenkrawatte MTO 30 EUR teurer als billiger und billig wirkender Polyesterschund. Das reisst die Kalkulation für den Auftritt echt raus, aber wirklich...


Susu stattet die Rabobank und Peugot teilweise aus. [emoji28]
 
Billig, Polyester, glänzend vermittelt halt auch den Eindruck von minderwertig, künstlich und Zuhälter

Du (wir hier) wissen das. Wir können eine billige polyester krawatte von einer anständigen aus seide unterscheiden. Baumwollmischgewebe und Baumwolle können wir hier auch auseinanderhalten.

Jetzt kommt es aber ganz darauf an in welcher branche man tätig ist. Bei fast allen messen die in richtung handwerk gehen merkt absolut niemand den unterschied. Die leute haben null ahnung. Da trägt man krawatten oftmals genau einmal im jahr. Eben zu der messe. Viele würden niemals freiwillig, oder gar zum spaß, eine krawatte tragen. Und solche leute entscheiden darüber was angeschafft wird. Die finden die polyester ungetüme ganz toll. Glänzen doch so schön. Und ist das firmenlogo rot, ja dann werden knallrote krawatten besorgt. Irgendeiner der entscheider hat dann noch gehört, dass glänzende hosen doch jetzt modern sind. Schon sind sie bestellt. Und dann kosten die auch noch 49,95 € das stück. Für den preis kann man ja wohl qualität erwarten.

Den kunden fällt das übrigens auch nicht auf, die kennen nicht den unterschied. Wie gesagt, mag andere branchen geben, aber im handwerk interessiert es keine sau.

Mein beileid übrigens an alle die sowas tragen müssen. Bei uns in der firma hatte zum glück noch niemand die idee.
 
Bei uns ist auch seit einigen Jahren auf Messen u.ä. orange die Farbe der Wahl... hier nun wenigstens in Seide; was das in sich gemusterte Ungetüm keinen Deut besser macht! Meine ernst gemeinte Frage am Morgen des letzten events: "Darf ich die heute Abend verbrennen?" wurde mit ungläubigem Staunen erwidert : "Was hast Du denn? Die ist doch schick - orange ist doch voll modern." Da wird die Suche nach einen adäquaten EST echt schwierig :cool:
 
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