Ich habe mal als armer Schüler einen Probearbeitstag bei der DHL gemacht, weil ich dachte, dass es eigentlich ein recht entspannter Nebenjob wär, ein paar Stunden durch die Gegend zu fahren und Pakete zu verteilen.
Neben der Tatsache, dass ich eines Besseren belehrt wurde und bereits nach 2 Stunden tierisch genervt war, wurde ich dort direkt und ziemlich offen von meinem "Einarbeiter" in die Tipps und Tricks des Zustellens eingeweiht:
Wie man die Zettel und Retourenscheine ausfüllen muss, damit niemandem was auffällt, wenn man sie in die nächste Mülltonne schmeißt; wann es okay ist einfach mal selbst für die Annahme zu unterschreiben und das Paket vor die Haustür zu stellen und welche Lücken im System man nutzen kann, wenn man am Ende noch 2, 3 Pakete übrig hat und eigentlich lieber Feierabend machen würde.
So dreist habe ich mir das ehrlich gesagt nicht vorgestellt - für die anderen Mitarbeiter war das Routine.
Der Grund dafür liegt imo zu einem großen Teil an den miesen Arbeitsbedingungen. Zumindest in der Filiale, in der ich einen Einblick hatte, wurde man pauschal für eine relativ unrealistische Stundenzahl bezahlt und musste meist noch 2-3 Stunden länger fahren. Ist klar, dass viele da keinen Bock drauf haben.
Dass die Lieferanten das überhaupt mit sich machen lassen, schien mir daran zu liegen, dass ein Großteil überhaupt keine Perspektiven mehr hatte. Aber das betrifft wie gesagt nur den einen Betrieb, ich weiß nicht wie es in anderen Filialen aussieht.
Der DHL-Bote, der in meiner Heimat die Pakete bringt ist bspw. sehr zuverlässig und immer freundlich und gut gelaunt. Da gibts eben auch solche und solche.