Der Artikel Sammelthread

Eine exzellente Analyse:

Das Elend des schnellen Konsums

Lol@"Coffee-to-go-Kultur mit Echtzeit-Hektik" und schon lange hat dieses Zitat nicht mehr so gut in einem Artikel gepasst:

„Die Mechanisierung hat solche Macht über den Freizeitler und sein Glück, sie bestimmt so gründlich die Fabrikation der Amüsierwaren, dass er nichts anderes mehr erfahren kann als die Nachbilder des Arbeitsvorgangs selbst."

In diesem Sinne: Internet-Krawatten sind ein Stahlbad.
 
"Deutsche Männer und ihre mutlosen Anzüge" genau das gleiche habe ich mir gestern auch wieder gedacht als ich mich so auf den Straßen umgeschaut habe
Das ist eigentlich nur folgerichtig und war auch, solange ich mich zurückerinnern kann, noch nie anders. Deutschland ist das Land der Spießbürger, die sich nur in der Sicherheit der gemeinsamen Konformität wohlfühlen und diese Konformität andererseits gegen Abweichler auch aktiv einfordern, weil sie sich von diesen bedroht fühlen (das ist letztlich nicht nur auf Kleidung bezogen...).

Nicht auffallen ist deswegen die Devise, keinesfalls den Eindruck erwecken, als würde einem am eigenen Auftritt etwas liegen. In einem solchen Klima gedeiht eine sartoriale Selbstbestimmung in der Breite nur schwer und Spaß macht es den "mutlosen" Trägern auch nicht, was eben dann auch zu der bekannten Abneigung gegen diese Kleidungsform in der Breite der Bevölkerung führt.

Ausnahmen sind für mich nur die urbanen Räume von Hamburg, München, Düsseldorf und mit Abstrichen Frankfurt, wo man durchaus auch schon mal Ausnahmen sehen kann. Und dieses Forum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist eigentlich nur folgerichtig und war auch, solange ich mich zurückerinnern kann, noch nie anders. Deutschland ist das Land der Spießbürger, die sich nur in der Sicherheit der gemeinsamen Konformität wohlfühlen und diese Konformität andererseits gegen Abweichler auch aktiv einfordern, weil sie sich von diesen bedroht fühlen (das ist letztlich nicht nur auf Kleidung bezogen...).

Nicht auffallen ist deswegen die Devise, keinesfalls den Eindruck erwecken, als würde einem am eigenen Auftritt etwas liegen. In einem solchen Klima gedeiht eine sartoriale Selbstbestimmung in der Breite nur schwer und Spaß macht es den "mutlosen" Trägern auch nicht, was eben dann auch zu der bekannten Abneigung gegen diese Kleidungsform in der Breite der Bevölkerung führt.

Ausnahmen sind für mich nur die urbanen Räume von Hamburg, München, Düsseldorf und mit Abstrichen Frankfurt, wo man durchaus auch schon mal Ausnahmen sehen kann. Und dieses Forum.

Ich weiß nicht wo du wohnst, aber in den Teilen von Deutschland, die ich kenne tragen Männer überwiegend keine Anzüge. Vom "Nicht-auffallen-wollen" kann auch nicht die Rede sein. Wenn es eine Konformität gibt, dann die anders sein zu wollen. Z.B. mit besonders elaborierten Anzügen oder Kombinationen (das hiesige Zielpublikum), oder Streetwear, oder Szenekleidung (Gothik, Punk, Manga usw.). An gefühlt jeder Ecke befindet sich zudem ein Tattoo Studios, damit auch wirklich jeder die Namen seiner Kinder oder sinnige Sprüche als Zeichen der Individualität auf die Arme Tätowieren kann.

Wenn es etwas typisch deutsches gibt, dann ist es über die anderen Deutschen herzuziehen. Die anderen sind immer Spießbürger und peinlich. In anderen Ländern ist immer alles besser. Dabei kann ich heutzutage in der breiten Bevölkerung kaum einen großen Unterschied zwischen den Kleidungsstilen in Deutschland, Frankreich, Portugal, USA (das sind die Länder, die ich kenne) erkennen. Eher ist es z.B. in Berlin (teilweise zwanghaft) noch deutlich bunter als überall anders.
 
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