Nenne Du es spießig, Missgunst oder Neid. Es ist das ganz normale Verhalten vieler; und das nicht erst seit kurzer Zeit. Es ist eher lockerer geworden.
Mein Großvater hatte bis Anfang der 70-er Jahre einen Großhandel. Er fuhr Opel Rekord und Ford Taunus. Erst als er sich zur Ruhe setzte, gönnte er sich seinen ersten Mercedes, einen /8-er.
Er vertrat damals schon die Ansicht, wenn er mit einem Mercedes bei seiner Kundschaft vorfährt, kaufen die nicht mehr bei ihm.
Den Mercedes, den er als Firmeninhaber besaß, war der Lkw, mit dem Mitarbeiter Waren auslieferten.
Mein Vater hätte es auch nicht gewagt mit einem Benz bei seinen Kunden vorzufahren, es ging im Audi 100 oder 200 zur Kundschaft. Übrigens: zu der Zeit wurden Audi und BMW nicht in einem Atemzug mit Mercedes genannt.
Heute können es sich viel mehr Personen erlauben einen Oberklassewagen von Audi, BMW oder Mercedes zu fahren. Das Statussymbol Auto schwindet mit dem heutigen Generationenwechsel.
Das liegt vermutlich auch daran, dass jeder weiß, dass die Kisten zu 80% geleast sind und den Banken gehören.
Bei einer Rolex sieht es hingegen wieder anders aus. Diese Marke ist der Inbegriff für Luxus, auch bei den Laien. Omega, Glashütte, etc. kennen nur die wirklichen Uhrenliebhaber.
Für mich gilt meinem Geschäftspartner so gegenüberzutreten, dass er nicht das Gefühl hat, dass es mir besser geht als ihm, sondern wir uns in etwa auf einem Level bewegen.