Follow along with the video below to see how to install our site as a web app on your home screen.
Anmerkung: This feature may not be available in some browsers.
Mir liegen die Villoresi Düfte weniger und von Creed liebe ich Bois Du Portugal, findet hier aber auch keine Erwähnung.
Mir liegen die Villoresi Düfte weniger und von Creed liebe ich Bois Du Portugal, findet hier aber auch keine Erwähnung.
Ansonsten nehme ich z.Z. die schweren Sachen von Kilian (Back to Black) oder Nasamatto (Duro und Black Afghan) oder Armani Privee und Odori Cuio (oder so).
Hab heute Dandy von D'Orsay erworben, Grimods Name ist dabei auch gefallen .
Habe heute bereits geschaut - nix zu finden. Gibt es einen Trick? LG T.
Grimods ist ganz allein schuld, dass ich bald mehr Düfte als Hemden habe, und es sind nicht wenige Hemden
Dandy habe ich natürlich auch; sehr angenehm, wenn sparsam dosiert.
Villoresi und Lutens sind zwei strahlende Sterne am "Niche" Himmel, bei denen Qualität und nicht nur Image zählt. Wobei Lutens überwiegend dichte "Orientals" macht, was für manche Männer erstmal gewöhnungsbedürftig ist - oder gar nicht in die Tüte kommt. Man sollte aber Kategorien vergessen und gänzlich seiner Wahrnehmung folgen denn nicht umsonst antwortete der Parfumeur Pierre Bourdon auf die Frage, wie man aus einem Damen- einen Herrenduft entwickeln könne: man schreibt "pour homme" auf den Flakon. Old Spice z.B. wurde 1937 als Damenduft lanciert und ein Jahr später dann einfach als Männerding "rebranded" wie man heute sagen würde. Zum Einstieg bei Lutens würde ich empfehlen (testen, nicht blind kaufen, natürlich):
Ambre Sultan - Amberduft mit kühlem kräuterigen Gegenpol, genial, Klassiker
Borneo 1834 - eine ingeniöse und leicht zu tragende Kombination aus Kakao und Patchouli
Iris Silver Mist - vielleicht der beste Iris-Duft auf dem Markt. Sehr unterkühlt.
Encens et Lavande - ehr untypisch für SL
Villoresi ist neben den klassischen Creed Düften mein Liebling. Ein Qualitätsfanatiker und Autodidakt mit tiefem kulturhistorischen Wissen um die alte Parfümwelt des Ostens und seinen Essenzen, welches sich kongenial mit einem distinktiven toskanischen Flair verbindet. Der Parfümkritiker Luca Turin hasst ihn, ich vermute weil er nicht dem französischen Stil anhängig ist und er als (teil)italienischer Intellektueller und Akademiker mit dem patrizischen Sproß einer alten florentinischen Familie nicht klarkommt (oder sie sind sich zu ähnlich ). Dabei macht er fraglos brilliante, eigenständige Parfüms. Vetiver ist die Referenz für rauchig-intensive Duftvarianten aus diesem Gras, Piper Nigrum ist eine schier umwerfende Evolution von morgendlich-toskanischer minzig-pfeffriger Frische zu abendlich-arabischer warmer Würze. Incensi ist ein archaischer harzig-zimtiger Weihrauchduft, der die ganzen synthetisch aufgeblähten Incense-Niches von Comme de Garcons, Kilian etc. stoisch überragt. Spezie ein Kräuter- und Gewürzwunder. Uomo ein simpler, aber perfekter klassisch-würziger Herrenduft. Und Sandalo eine wunderschöne Meditation über Rosenholz und Sandelholz. Letzlich ist Acqua di Colonia das beste und mit hochwertigste Eau de Cologne auf dem Markt. Das hat aber auch gar nichts mit der 4711 Billigchemiesuppe zu tun (und schlägt für mich auch Farina Gegenüber um Längen) und ist jedem anzuempfehlen, der die alte-Oma Assoziationen mit Kölnisch Wasser loswerden möchte.
So, und dann breche ich noch eine Lanze für den in D noch wenig bekannten Dominique Dubrana, einen der begnadetsten Naturparfumeure unserer Zeit, dem es auf wundersame Weise gelingt, die technisch-äthetischen Defizite, die aus dem Verzicht auf synthetische Moleküle erwachsen (auf die selbst LV, Lutens und alle anderen wirklich guten Niche Marken zurückgreifen müssen) zu kompensieren durch die seltensten und besten Essenzen (echtes ostindisches Sandelholzöl ist in der Parfümerie heutzutage quasi inexistent, ebenso wie Ambergris und Moschus) und eine erstaunliche olfaktorische Intuition. Tabac, Grezzo, Sea Wood, Attar Maulana, Mecca Balsam, das sind schlicht Offenbarungen
In Frankfurt die Parfümerie Albrecht, online z.B. Aus Liebe zum Duft und Different Scent.
Zu Creed: ich bin persönlich kein großer Fan der moderneren und auch populäreren Creeds (Himalaya, Silver Mountan Water, Imperial Millesime usw.), sondern eher des Stils, der langsam aus dem Portfolio verschwindet, etwa:
Tabarome Private Collection - ein komplexer, strenger und süßlicher Tabakduft, purer English Gentleman's Club
Bois de Santal - perfekter grüner Sandelholzduft, auf Augenhöhe mit Chanel Bois des Iles Extrait
Orange Spice - Kouros ohne den Toilettenstein
Séléction Verte - Citrus und Minze, ultimativer Sommerduft
Royal English Leather - ein cremig-orientalischer Lederduft. Rolls Royce Ledersitze.
Neroli Sauvage - sehr natürliche, hochwertige Orangenblüte
Baie de Genievre - geniale Wacholder-Zimt Kombi. Holzfällen im Smoking.
Royal Scottish Lavender - Gentlemen's Toilet Water im viktorianischen Stil. Superb!
Epicea - wunderschön rauchige Kiefer, sibirischer Winter, ein Feuer schmaucht in der Blockhütte.
Virgin Island Water - kein Klassiker, aber wenn schon Kokos, dann das. Nur im Sommer zum weißen/cremefarbenen Anzug, minimal dosiert.
Green Irish Tweed - parfümhistorisch Creed's größte Leistung. Das erste Cool Water, ungleich hochwertiger als Davidoff's, welches der gleiche Parfümeur (mit niedrigerem Budget) gemacht hat. Beginn und Höhepunkt der insgesamt eher unseligen aquatischen Ära.
...
Oh Sünde, wie konnte ich Bois du Portugal vergessen, einen meiner Lieblinge. Ein Duft, der IMHO sowohl sehr zugänglich als auch ästhetisch genial ist. Rauchiger Lavendel, laserscharfe Hölzer, grandios.
Irgendwann hat er einen wohlig duftenden Mob mit Fackeln und Mistgabeln vor der Tür wenn er so weitermacht!