Beurteilung Passform erster Anzug

ich habe mich mittlerweile ausgemessen. Vielleicht könnt ihr mir dann noch ein paar Tipps geben. Ich habe auf einer Seite die Info gefunden, dass man den Brustumfang durch Zwei teilen soll, um auf die Größe des Sakkos zu kommen. Das erscheint mir doch etwas sehr einfach oder sehe ich das falsch? (Quelle: http://www.helpster.de/anzuggroessen-selber-bestimmen-so-nehmen-sie-mass_20745

Halsumfang 40
Brustumfang 98
Taillenumfang 84
Schulterweite 46
Ärmellänge 64


Das würde ja bei mir bedeuten, dass ich mindestens eine 50 nehmen müsste. Soll ich mich jetzt also darauf konzentrieren oder weiterhin bei einer 48 bleiben?
 
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Das würde ja bei mir bedeuten, dass ich mindestens eine 50 nehmen müsste. Soll ich mich jetzt also darauf konzentrieren oder weiterhin bei einer 48 bleiben?
Kleidergrößen sind nicht genormt, jeder Hersteller verwendet andere Maße für die gleiche Größe. Zu versuchen, seine Kleidergröße zu "berechnen", ist also eine sinnlose Fingerübung.
 
Gerade in Zeiten von wenig Geld ist es doch vollkommen unlogisch, ein paar Euro sparen zu wollen und deshalb 250 Euro rauszuwerfen, die man nie wiedersieht!? Der Anzug passt nicht wirklich gut. Falten, wohin man sieht. Ob das RTW, MTM oder bespoke ist, interessiert hinterher keinen. Man sieht einfach nur Falten. "Ja, aber er war günstig" hilft Dir auch nicht weiter.

Ich finde übrigens das Sakko zu kurz. Wenn ich das alles betrachte, muss ich an die "Grundausstattung" denken, die ich mir damals zum Berufseinstieg gekauft habe. 400 Euro für einen Boss-Anzug (zugegeben, der war gut verarbeitet, aber die Hose war irgendwann hinüber), 250 Euro für einen Kaufhaus-Anzug (nach der Reinigung zogen sich Polyesterfäden aus dem Stoff), 120 Euro für Lloydschuhe (das Leder brach nach kurzer Zeit auseinander), ca. 350 Euro für 3 Paare Boss-Schuhe (aus verständlichen Gründen keine gute Investition). Über 1.100 Euro für die Tonne, denn schon nach einem Jahr war das alles im Eimer.

Mein Rat: Suche weiter, bis Du was Vernünftiges findest. Das hält länger. Wenn das erste Praktikantengehalt auf dem Konto ist, sieht die Sache schon wieder anders aus. Zur Not erklärst Du Deinen Eltern, dass Du lieber 500 Euro investierst als 250 Euro zum Fenster rauszuwerfen.

Anprobe immer mit Hemd und mit Krawatte!
 
Ich melde mich auch mal kurz zu Wort, ich bin der "Fotograf" und mit mit dem User JoeEnders auf Shopping Tour. Wie erwähnt haben wir uns viel Zeit gelassen und mehrere Kaufhäuser durchwühlt mit dem Ziel, möglichst viele verschiedene Anzüge von verschiedenen Marken anzuprobieren. Ich glaube, dass ist uns gelungen (himmelherrgott ne Shopping Tour wo jede Frau von träumt).

Jedenfalls ist sogar uns als fast total Unwissenden die vollkommen unterschiedliche Beratung aufgefallen in den Kaufhäusern. Der erste Berater bekam sein eigenes Sakko im Stand nicht zu, wirkte etwas pinguinhaft, der zweite schien sehr kompetent, jedoch wäre mir fast die Hose geplatzt als ich mir die Schuhe zubinden wollte ("das muss so, sieht von aussen keiner" war der Kommentar).

Mein letzter Anzug war ein reduzierter Drykorn Anzug, der aus unserer Sicht gepasst hat und dann einfach mitgenommen wurde. Bilder werden evtl noch nachgereicht, jedoch habe ich bei den Kommentaren etwas Angst ^^ (ist ja richtig mit der Kritik, ich denke wir sind auch beide sehr sehr dankbar, nur ist ein Anzugkauf an sich schon schwierig genug und dann noch 10 verschiedene Meinungen von gut bis passt gar nicht.... :eek: ).

Oftmals wird man durch das Einlesen in das Forum etwas verwirrt, so war es bei den Falten auf dem Rücken. Bekommt man die jetzt Rausgebügelt und etwas gedehnt oder nicht? "Darf" ich mich in einem Anzug wohl fühlen oder ist es normal, dass er sich komisch anfühlt an gewissen stellen? Denn dann überlege ich, den Beruf zu wechseln oder die Firma später, wenn es den ganzen Tag zwickt......

Wollte mich nur mal einbringen kurz um nochmal die Sicht eines weiteren verwirrten Praktikanten einzubringen ;)

Schönen Gruß und noch einen ruhigen Sonntag
 
Am Anfang ist es ungewohnt einen Anzug und eine Krawatte zu tragen. Aber man gewöhnt sich dran und dann kommt es einem nicht mehr komisch vor.
 
Ich werfe ernsthaft SuSu (SuitSupply) als Möglichkeit in den Raum.
Da JoeEnders seine Maße angegeben hat, wird sich hier sicher jemand finden können, der das entsprechende Modell und die Größe empfehlen kann.

Ansonsten einfach mehrere Anzüge dort bestellen, fotografieren, hier einstellen und den Rest zurückschicken.

Ja darüber habe ich gestern auch nachgedacht. Allerdings empfehlen die mir Größe 44. Das halte ich dann doch für Utopisch. Naja. Ich werde einfach weitershoppen, die Augen offenhalten und mich bei Fragen bzw. Beurteilungen wieder an euch wenden :)
 
Nicht nach dem Size Advisor gehen, sondern die Maße mit der Tabelle vergleichen. Ich kam auch bei 2 oder 3 Größen kleiner raus ;)
 
Jedenfalls ist sogar uns als fast total Unwissenden die vollkommen unterschiedliche Beratung aufgefallen in den Kaufhäusern.
Genau wie man mit Aldi-Weinen nicht zum Weinliebhaber wird und vielleicht nicht mal wirklich versteht, was man an Wein finden kann, wird man mit dem einschlägigen Kaufhausangebot zum Anzugliebhaber. Das liegt einerseits an dem völligen Verzicht auf Beratungskompetenz, andererseits aber auch an dem durchgängig schlechten Qualitätsniveau in der Machart, das nur deswegen am Markt durchsetzbar ist, weil kaum noch einer selbst weiß (oder jemand kennt, der weiß), was einen guten Anzug ausmacht. Erst das Internet schafft da in den letzten Jahren den nötigen Wissenstand beim interessierten Konsumenten, wofür man aber auch eine einigermaßen steile Lernkurve durchlaufen muss.

ist ja richtig mit der Kritik, ich denke wir sind auch beide sehr sehr dankbar, nur ist ein Anzugkauf an sich schon schwierig genug und dann noch 10 verschiedene Meinungen von gut bis passt gar nicht.... :eek:
Ich glaube, über das Ergebnis ist in diesem Fall keiner begeistert. Wir schwanken hier nur zwischen "für den Anfang irgendwie nutzbar" und "geht gar nicht", weil es unterschiedliche Ansichten darüber gibt, was für ein Mindestmaß an Aufwand man einem Einsteiger mit wenig Geld realistisch zumuten kann.

"Darf" ich mich in einem Anzug wohl fühlen oder ist es normal, dass er sich komisch anfühlt an gewissen stellen?
Die allermeisten Männer fühlen sich in ihren Anzügen sehr unwohl. Deswegen ist es mittlerweile Volkswissen, dass ein Anzug ein extrem unbequemes Kleidungsstück ist und sein muss und deswegen so selten wie irgend möglich und schon gar nicht freiwillig getragen wird.

Das ist natürlich kompletter Unsinn und spiegelt nur den unterirdischen Erfahrungsschatz mit dieser Form von Bekleidung beim Durchschnittsmann wider. :) Ein guter Anzug ist eines der bequemsten Kleidungsstücke, das es überhaupt gibt. Damit das funktioniert, sind aber nach meiner Erfahrung verschiedene Vorgaben nötig: Sehr gute Stoffe, gute Passform, gute Beweglichkeit (= hohe, nicht zu große Armlöcher, überall körpernah, aber nirgendwo zu eng) und komplett lose Innenkonstruktion (-> nach Fused vs. Full Canvas googlen). Aber das gibt es nicht in Kaufhäusern und nicht zu den dortigen Preisniveaus.

Ich werfe ernsthaft SuSu (SuitSupply) als Möglichkeit in den Raum.
Dass ich das noch erleben darf, Butch empfiehlt Suitsupply. :D ;) Ja, das wäre natürlich eine Alternative. Allerdings wäre ein Ladenbesuch hier auch der bessere Einstieg und dafür hilft es halt, in der Nähe von Düsseldorf oder Hamburg zu wohnen.
 
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