Bekenntnisse

Kommt darauf an, wie man Vintage (für sich) definiert. Angelehnt ans Auto wäre das alles, was älter ist als zB 30 Jahre. Von heute aus gesehen also alles vor 1983 und nächstes Jahr vor 1984, wodurch das verfügbare Angebot per se mitwächst. Definiere ich für mich Vintage als alles vor 1980, egal welches Jahr wir haben, dann wird das Angebot natürlich immer kleiner.
Ja, das stimmt natürlich theoretisch. Aber Uhristen definieren mit Vintage quasi alles vor der Quarzkrise, weil das so ein wirkmächtiger Einschnitt war. Das geht bis etwa 1975. Danach wurde aufgrund der enorm schrumpfenden Nachfrage nach Uhrenmechanik diese endgültig qualitativ zu Tode gespart. Auch die Stückzahlen waren sehr gering.

Ich definiere für mich sogar noch ein Startjahr, weil ich mich nur für Armbanduhren mit mechanischen Werken mit einer Stoßsicherung der Unruh interessiere. Das ist dann etwa ab 1943. Real existierend ist meine älteste Uhr Baujahr 1950.
 
... Angelehnt ans Auto wäre das alles, was älter ist als zB 30 Jahre. Von heute aus gesehen also alles vor 1983 und nächstes Jahr vor 1984, wodurch das verfügbare Angebot per se mitwächst. Definiere ich für mich Vintage als alles vor 1980, egal welches Jahr wir haben, dann wird das Angebot natürlich immer kleiner.
100 % Zustimmung.

Bei Vintage-Uhren sollte man allerdings bedenken, dass es immer aufwendiger und teurer wird, die Dinger am laufen zu halten. Herr Raducano hat gestern Abend dazu ein interessantes Video gemacht, dass aufzeigt, wie abartig teuer Revisionen von Uhren werden, wenn sie auf Grund des Alters und fehlender Ersatzteile eine Standart-Revision (ca. 1.000 - 2.000 €) nicht mehr möglich ist, sondern die guten Stücke in die Restaurationsabteilung (ab 10.000 € aufwärts zzgl. individual anzufertigender Ersatzteile zu exorbitanten Preisen) müssen. Ich denke über diese Kosten regelt sich auch die Nachfrage nach den Vintage-Uhren.

https://www.youtube.com/watch?v=M96QLRSfggE

p.s.: Beim Auto ist es ähnlich und ich bin erschrocken darüber, dass es schon nach 10 - 15 Jahre Ersatzteile nicht mehr verfügbar sind. So kann man einen ca. 10.000 € kostenden Original-Kompressor für den E55, G55, S55, SL 55 - 476 PS AMG Motor nicht einfach wo anders kaufen, wenn der Hersteller Ihn nicht mehr liefert.
 
Die Figur des Staatsanwalts Hwang Si-mok in der sehr guten koreanischen Serie "Stranger" ist kleidungsmäßig faszierend. Er trägt in so um die 25 Folgen (2 Staffeln) nur graue oder blaue Anzüge, nur weiße oder blaue Hemden und nur Krawatten uni dunkelgrau oder dunkelblau. Es wirkt auch nix davon sartorial, richtig teuer o. ä.

Einmal, auf dem Gipfel der Frivolität, ist sein Hemd grauweiß gestreift. Das korrespondiert mit seinem sehr sachlichen, nüchternen Charakter, wie btw. alle Figuren der Serie auf beinahe sensationelle Weise so gekleidet sind, wie sie als Menschen sind. Wer es also bunter, fantasievoller, luxuriöser mag, findet da auch passende Menschen und Kleidung.

Trotz, oder wegen, dieser eigentlich monotonen Angewohnheiten finde ich das interessant, weil es zeigt, mit wenig man gut angezogen sein kann. Oder vielleicht auch nur, nicht schlecht angezogen ist? Muss ich noch drüber nachdenken.
 
Es beruhigt mich, dass es nicht nur mir so geht. Da wird Omas Satz von früher ,,An den Kindern sieht man, wie man alt wird.´´ konkret.

Meine Tochter hat im Sommer Abi gemacht. Bei der Abifeier hab ich völlig überrascht festgestellt, dass sie nicht nur Alkohol trinkt, sondern saufen kann wie ein Dachdecker. Eigentlich sollte sie Schokopudding essen und halb zehn schlafengehen, finde ich immer noch.
 
älter als 30 jahre? das wäre ab 1993.
Die Wahrnehmung, was als Vintage-Uhr oder Oldtimer anzusehen ist, ist individuell.

Mein Konzi sprach kürzlich bei einer 1995er Submariner Tritium bereits von Vintage.

Übrigens wären das Tritium-Zifferblatt sowie die Alu-Lünette wären bei der Revision normalerweise nach Herstellervorgabe rausgeflogen und durch Superluminova und Keramik ersetzt worden. Kann man dann noch von Vintage sprechen, wenn so prägende Teile durch Neuteile ersetzt wurden?
 
Die Figur des Staatsanwalts Hwang Si-mok in der sehr guten koreanischen Serie "Stranger" ist kleidungsmäßig faszierend. Er trägt in so um die 25 Folgen (2 Staffeln) nur graue oder blaue Anzüge, nur weiße oder blaue Hemden und nur Krawatten uni dunkelgrau oder dunkelblau.
Nach kurzem googlen: Ein klassischer Fall "sollte Four-in-hand anstatt Windsor binden".
Es wirkt auch nix davon sartorial, richtig teuer o. ä.
Das würde ich auch so sagen, nach erstem kurzen Eindruck. Aber immerhin wurde sich scheinbar darüber Gedanken gemacht, was man bei vielen Produktionen vermisst.
 
Ja, das stimmt natürlich theoretisch. Aber Uhristen definieren mit Vintage quasi alles vor der Quarzkrise, weil das so ein wirkmächtiger Einschnitt war. Das geht bis etwa 1975. Danach wurde aufgrund der enorm schrumpfenden Nachfrage nach Uhrenmechanik diese endgültig qualitativ zu Tode gespart. Auch die Stückzahlen waren sehr gering.
Im Bezug auf Uhren spricht man ja zur weiteren Differenzierung bei Uhren zwischen 1980 und 2000 auch oft von "neovintage".
 
Zurück
Oben