Bekenntnisse

Ist auch mein Standpunkt. Ich habe auch meinen Nadelstreifen-Doppelreiher mal in der Oper angezogen - aus streng satorialen Gesichtspunkten auch nicht korrekt.
Ich denke, diese "Regeln" wurden in den alten Tagen auch längst nicht so strikt gehandhabt, wie wir uns das heute vorstellen, weil selbst bei im mehrfachen Sinn gut "betuchten" Gentlemen die Garderoben relativ klein waren im Vergleich dazu, was heute ein durchschnittliches Foren-Clothes-Horse im Kleiderschrank hat. Für abendliche Ausgeh-Anlässe wie die Oper war halt nur Gesellschaftskleidung verbreiteter als heute.
 
Ich meine ja, dass das Attribut sartorial keinen Regelkanon darstellt, sondern lediglich als Synonym für traditionelle Scheiderkunst fungiert - aber dies nur nebenbei.

Was ich mich allerdings frage, wann in etwa der Nadelstreifen seine Zuweisung zu Businessgarderobe erfuhr. Ich meine fast, dies muss erst spät in den 80ern geschehen sein. Mein Großvater beispw. hatte zwei Nadelstreifenanzüge im Schrank, die auf Grund ihrer Farbgebung eher dem freiheitlichen Gebrauch zuzuordnen waren. Einen hellbraun Doppelreiher mit weißen Streifen wohl aus den späten 50ern und einen hellen graublauen Einreiher mit rosafarbenen Streifen aus den späten 30ern.
 
Boah, was ist die Steigerung von Bekenntnis ? ;-)

Passform, Passform, Passform. Mir passen sie fast nicht so gut (Ausnahme: die Leinen/BW Hemden die sie mal hatten) und sehen dazu noch - naja, nicht richtig mein Geschmack (Ausnahme: die Leinen/BW Hemden die sie mal hatten). Leider habe ich das zu spät gemerkt und bin zu geizig sie zu entsorgen. Für Gartenarbei gut genug. Ich hoffe sie verschleißen endlich.

N.H.