Beiträge zu nachhaltigem und sozialem Handeln

Dafür ist das Endprodukt dann viel teurer und es kauft (fast) niemand mehr. Denn es gibt ja genug Produkte mit Kinderarbeit die viel billiger sind.

Genau das ist das Problem. Will man hochfeine, handgemachte, kontrollierte Schoo haben, darf man richtig gutes Geld bezahlen. "Wir", vielmehr mein Chef, hat solche im Angebot. Das Zech ist gut, auch sehr lecker, alledings auch dtl. teurer als Milka und Konsorten.
 
Die Deutschen stellen sich bei sowas erstaunlich dumm. Schließlich kommt ja die Milch aus der Flasche und das Brot aus dem

Sind andere Nationalitäten da anders?


Ein hoher Preis ist kein Garant für nachhaltiges und soziales Handeln und "fair" ist auch relativ. Einer bleibt immer im Hintertreffen. Und wenn es der Lieferant zum Endkunden ist (z.B Hermes). Alles kann man leider nicht kontrollieren, auch Ferrero nicht.
 
Wenn das Optimale unerreichbar scheint, sollte man dann aufhören danach zu streben?

Nein, das ist sogar sehr gut. Man sollte sich nur vor arrogantem Gutmenschentum hüten. Auch die fairste Schokolade wird mittels Erdöl zu uns geschifft. Der englische handgenähte Maßanzug aus italienischem Stoff von südamerikanischen Kamelen verbraucht im Ergebnis wahrscheinlich ein hundertfaches an Erdöl im Vergleich zu einem H&M-Anzug aus Indonesien. Erdöl wird zum Teil unter Bedingungen gewonnen, die schlimmste Folgen für Mensch und Umwelt haben:

http://www.tagesschau.de/ausland/oelpest370.html
http://www.bundesregierung.de/Conte...s5-afrikas-oel-fluch-oder-segen-misereor.html
 
Die gibt es ja schon :)
"nur kontrollierte" Schoki, quasi als unterer Standard, wäre zu wünschen...
Etwas teurer wirds dann werden, klar. Ob der Konument das will oder gut finden würde tut eigentlich nichts zur Sache :eek: Denn was anderes "dürfte" es ja erst garnicht geben....:cool:

Ich weiß. Verkaufe ich regelmäßig. Aber es ist wie bei sovielem. Man will alles und nichts dafür bezahlen. "Fast 8 für die Flasche? Ach nee...das ist mir doch zuviel."
 
Andere Nationalitäten sind insofern anders, als dass sie im Schnitt mehr Geld für die Bereiche Essen & Trinken ausgeben. Deutschland ist hier im europäischen Vergleich unter den Schlusslichtern (gemessen am Anteil des Nettoäquivalenzeinkommens, der für Lebensmittel - exklusive Genussmittel - ausgegeben wird). Wenn man das nun auch noch im Zeitverlauf betrachtet, so ist eben jener Prozentsatz auch über die Jahre hinweg gesunken, was einerseits daran liegt, dass die Menschen ihr Geld lieber für andere Dinge ausgeben. Das Argument "Bio/Fair Trade ist so schrecklich teuer!" stimmt also nicht so ganz, letzten Endes ist es in den meisten Fällen eine Frage der Priorisierung. Ich kann das allenfalls dann noch nachvollziehen, falls es sich beispielsweise um eine Familie handelt, die von HartzIV leben muss oder eben dort, wo chronisch am Ende des Geldes noch zuviel Monat übrig ist.

Ich finde den Vergleich nur etwas unfair, da das Absoluteinkommen in Deutschland natürlich wesentlich höher liegt. Zu Zeiten in denen das noch geringer war haben auch die deutschen Haushalte einen viel größeren Teil ihres Einkommens für das Lebensnotwendige aufbringen müssen. Dass sich der Anteil des Einkommens mit zunehmendem Wohlstand verringert, der für Lebensmittel und Bekleidung o.ä. ausgegeben wird finde ich jetzt nicht ungewöhnlich.
 
Ich denke mal andere Nationen würden auch gerne so wenig für Lebensmittel ausgeben wie wir... Deutschland hat halt sehr geringe Preise, den Discountern sei Dank.
(gilt im übrigen auch für Bio Lebensmitteln, wenn das mit organic vergleiche)
 
Andere Nationalitäten sind insofern anders, als dass sie im Schnitt mehr Geld für die Bereiche Essen & Trinken ausgeben. Deutschland ist hier im europäischen Vergleich unter den Schlusslichtern (gemessen am Anteil des Nettoäquivalenzeinkommens, der für Lebensmittel - exklusive Genussmittel - ausgegeben wird).

Absolut ist die Summe aber ähnlich? Meine Erfahrung, insbes. in den USA und GB ist, dass sich die Leute da genausowenig, wenn nicht sogar viel weniger um soziale Aspekte bei scheren (un noch weniger um Genuss ;) ). In Italien sind die Menschen z.T. genussfreudiger, aber dass sich da mal jemand über fairen Kaffee macht, ist mir nicht untergekommen, noch weniger in Spanien. Als ich dort studiert habe, gab es allerdings noch wenig Supermärkte (genau wie in Frankreich), sodass die Menschen dort in kleinen Läden kaufen mussten. Das hat sich imo geändert, es gibt mehr Supermärkte.

Aber egal, ich mags nur nicht zu hören "die Deutschen soundso". Meißt ist es nur dumm dahergesagt.


Es war aber noch nie so einfach wie heute, sich kritisch über Produktionsbedingungen zu informieren.

Aber leider darf man dann garnichts mehr konsumieren, waqs man so kaufen kann.

Mit dem Vorwurf des arroganten Gutmenschentums ist das so eine Sache.

Ich habe mich falsch ausgedrückt, ich wollte sagen: "selbstverliebter Gutmensch", der, der glaubt alles richtig zu machen oder zumindest besser als die anderen. Aber wie Du schön geschildert hast, es gibt immer einen der besser ist. Aber ganz ohne irgendeine Ausbeutung geht es nunmal nicht. Und in der Bilanz kommt wahrscheinlich die böse heimische industrielle Lebensmittelproduktion noch am besten weg.
 
@ dbi: Das Absoluteinkommen – was genau meinst Du damit? Ich hatte ja auch das Nettoäquivalenzeinkommen genannt, welches üblicherweise die Berechnungsgrundlage darstellt. Ganz korrekt hätte ich eigentlich schreiben müssen „durchschnittliches Nettoäquivalenzeinkommen“ ;). Jedenfalls sind in der Berechnung alle mit drin, vom HartzIV-Empfänger bis zum Multimilliardär (sofern in Deutschland lebend).

Um bei deiner Argumentation zu bleiben: Der Anteil am Nettoäquivalenzeinkommen der für Lebensmittel ausgegeben wird mag in Dtl zwar geringer sein als in anderen EU Staaten. Allerdings ist dieses Einkommen in Dtl sehr hoch (was den Absolutbetrag der für Lebensmittel ausgegeben wird wahrscheinlich wieder besser ausschauen lässt) und zweitens ist das Preissniveau für Lebensmittel im Vergleich zu anderen wohlhabenden Nationen (Schweiz oder auch Skandinavien) sehr gering. So schlimm sind die Deutschen vielleicht doch gar nicht...
 
Vielleicht würde es auch Sinn machen, die Diskussion abzutrennen und in einem separaten Thread fortzuführen, denn eigentlich sollen hier ja eher Links gesammelt werden.

Auch wenn ich ursprünglich nur an Links gedacht hatte macht es durchaus Sinn, hierin auch gleich darüber zu diskutieren. Sonst wäre in dem Thread ja garnichts los ;)
 
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