Armbanduhren immer größer - Trend am Ende?

ich möchte niemandem zu nahe treten, der sich keine gute uhr leisten kann, das liegt mir fern. da wäre in meinen augen dann aber die stilvollere alternative, ganz auf eine uhr zu verzichten.

Lieber Charlie,

noch stilvoller wäre es sicher, die Anmutung einer Uhr gar nicht über den Preis zu definieren.

Ohne Zweifel ist ein tellergroßer Massivgoldprügel mit Brilliantlünette, Genfer Punze, Chronometerzertifikat und mundgebissenem Armband aus fuchsiafarbener Leguanvorhaut die qualitativ hochwertigere Uhr als eine alte Timex mit Natoband, ob sie allerdings stilvoller ist, da scheiden sich wohl die Geister.

In vielen Diskussionen hier scheint Stil mit der Begeisterung für Insider-Details verwechselt zu werden. Einen 1965er cask strength Glengibberish in der limited edition Wank & Spit Brothers-Abfüllung zu trinken ist nicht notwendigerweise stillvoller als an der Bar einen Johnny Walker zu ordern, nur im Zweifelsfall teurer.

dE
 
Lieber Charlie,

wenn die Grundaussage Ihres Beitrags eine ganz andere war, sind wir uns ja weitgehend einig.

Ich bin im übrigen selbst kein großer Anhänger von Armani-Quarztickern und ein Freund schöner, vor allem alter mechanischer Uhren, wie Sie andernorts in diesem Forum sicher nachvollziehen können. Ich wehre mich nur gegen die Einstellung - die Sie ja nun offenbar nicht vertreten - nur eine mechanische Uhr, eigentlich auch nur mit Manufakturwerk, könne als stilvoll gelten.

Herzliche Grüße,

dE
 
Was macht in deinen Augen eine "richtige" Uhr aus ? -In meinen eigentlich nur, das sie zuverlässig die Uhrzeit anzeigt und dabei noch ein bisschen nett aussieht

Da kann ich beruhigen - das mache alle 3 Uhren perfekt.

Damit zum Preis, für knapp 390 Euro (für alle 3 Uhren) bekomme ich leider keine "richtige" Uhr, die mir auch noch die Möglichkeit bietet farblich zu wechseln;)

Ok, 390 € für 3 Armani-Uhren ist ausgesprochen günstig.
Da wirds schwierig mit einer mechanischen hochwertigen Uhr.
Ich würde noch paar Euro sparen und eine Longines kaufen, zb die Hydrocoquest.

Unter einer richtigen Uhr verstehe ich
1) eine mechanische
2) eine Uhr einer dedizierten, möglichst tarditionsreichen UHREN-Marke

(zumindets eines der Kriterien sollte sie erfüllen)
 
Unter einer richtigen Uhr verstehe ich
1) eine mechanische
2) eine Uhr einer dedizierten, möglichst tarditionsreichen UHREN-Marke

Und bei Seiko gibt es da sicher 3 Uhren für 390€, sogar mit Manufaktur-Kaliber.:D
Meine Tissot PR50 hat damals ca. 400DM gekostet und ist eine sehr ordentliche Quarzuhr mit Saphirglas und guter Verarbeitung. Wer nicht auf sich bewegende Verschleißteile steht, der ist mit der moderneren Quarztechnik doch gut bedient. Schon allein das stellen der Mechanischen nach längerem Nichttragen nervt viele Leute.
Wenn früh morgens die Kinder in die Kita müssen und Stress ist, dann nehme ich mir eher den Quarzwecker, als lange mit den mechanischen rum zu machen.
 
Um zurück auf die Uhrengröße zu kommen: Für mich hört´s bei 45mm auf, größer kann und will ich nicht tragen. Meine Uhr mit dem größten Durchmesser ist eine Meistersinger (Singular) mit 43mm. Für mich eigentlich schon grenzwertig groß... andererseits hatte ich mir vor einigen Tagen mal eine Chronoswiss Orea Lady mit 29mm ans Handgelenk gehalten - naja, das sah geradezu lächerlich aus. Optimale Größe für mich daher etwa 37/38mm-41mm. Ich hoffe ja, daß Uhren mit einem Durchmesser von mehr als 45mm nicht zur Norm werden...

Mechanische Uhr und für solche Uhren bekannter Hersteller gehören für mein Verständnis zusammen.
 
Meine Tissot PR50 hat damals ca. 400DM gekostet und ist eine sehr ordentliche Quarzuhr mit Saphirglas und guter Verarbeitung. Wer nicht auf sich bewegende Verschleißteile steht, der ist mit der moderneren Quarztechnik doch gut bedient.

Irgendwie verstehe ich diese Argumentation nicht. Meinen Sie eine Quarzuhr mit einer elektronischen Anzeige? Da ist in der Tat der Verschleiss mechanischer Teile nahezu null. Bei Quarzuhren mit einem Zeigerwerk ist genügend Mechanik vorhanden. Der elektronische Schwingquarz ist lediglich der frequenzbestimmende Teil im Resonanzkreis. Die Kraft zum Antreiben des Uhrwerks kommt aus einem Schrittschaltmotor, einem elektromechanischem Wandler. Genügend Mechanik, welche immer einem Verschleiss unterliegt.

Das Elektronikprodukte nur eine begrenzte Lebenserwartung haben sollte man auch betrachten. Insbesondere elektronische Schwingquarze, physikalisch gesehen sind es elektromechanische Resonatoren, bestehen aus geschnittenen dünnen Plättchen eines Quarzkristalls. Ein gekonnter Schlag und das Quarzplättchen schwingt nicht mehr, aperiodischer Grenzfall.
Ein wirklich schlagfester und gegenüber mechanischen Umwelteinflüssen robuster Schwingquarz ist doch recht gross. Es gibt weltweit, aus meiner Sicht, nur ein Unternehmen was wirklich hochstehende Quarzprodukte liefern kann. Die Armbanduhrenindustrie wird von diesem Unternehmen nicht beliefert.
 
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