Welche Krawatte als Hochzeitsgast?

...ist übrigens Justaucorps, Wams, Jabot und Kniehose als Standard aufgeführt. Wie weit wollen Sie denn zurückgehen? ... In Ihrem letzten Absatz wähne ich eine weitestgehende Übereinstimmung über angemessene Kleidung zur Hochzeitsfeier.

Ich denke, Ihr Wahn ist durchaus gerechtfertigt. Ich hatte nicht die Absicht, spanische Hoftracht als Hochzeitskleidung zu propagieren, mir ging es nur darum die Verdammung schwarzer Anzüge, die jedem Fragesteller aus den Reihen der iGentry mittlerweile reflexartig entgegengeschleudert wird, etwas zu relativieren. "Der schwarze Anzug" war noch bis in die 70er Jahre hinein ein Standard in der deutschen Herrenbekleidung, und nicht nur beim stilistisch unbedarften Fußvolk.

dE
 
erstmal vielen dank für die antworten.

leider bin ich nicht sehr viel schlauer als zu beginn. was bedeutet denn eigentlich "unter dem cut"?

Cut ist die Abkürzung für Cutaway, auch Morning Coat genannt und z. B. hier zu sehen: Cutaways

was sind clubstreifen?

Das hier

und was ist ein paisley?

Das ist Paisley

nochmal konkret: eine unifarbene, bspw. in einem blau-türkis oder violett ton würde grundsätzlich nicht falsch sein, aber vermutlich etwas "langweilig", richtig? wenn ich ein streifenmuster wähle, wie breit sollten diese streifen ausfallen und wieviele farben könnten enthalten sein, ohne als clown zu wirken?

Ich würde gar kein Streifenmuster wählen, weil das für mich keine festlichen Krawatten sind. Ich würde eher eine uni-farbene Krawatte nehmen, dezent strukturiert oder ein unaufdringliches Muster.
 
So, damit der Fragesteller nicht noch mehr Schweiß bei der Suche nach Beispielen vergießen muß, hier eine Seite aus dem Online-Katalog von Drake's - meines Erachtens wäre so ziemlich alles auf dieser Seite als Hochzeitsgast zu einem dunkelblauen Anzug angemessen:

http://www.drakes-london.com/ties?p=2

dE
 
Ich denke, Ihr Wahn ist durchaus gerechtfertigt. Ich hatte nicht die Absicht, spanische Hoftracht als Hochzeitskleidung zu propagieren, mir ging es nur darum die Verdammung schwarzer Anzüge, die jedem Fragesteller aus den Reihen der iGentry mittlerweile reflexartig entgegengeschleudert wird, etwas zu relativieren. "Der schwarze Anzug" war noch bis in die 70er Jahre hinein ein Standard in der deutschen Herrenbekleidung, und nicht nur beim stilistisch unbedarften Fußvolk.

dE

Ich habe überhaupt nichts gegen schwarze Anzüge. Tatsächlich habe ich bislang nur wenige Männer getroffen, denen ein solcher Anzug auch wirklich gut stand. Der Kontrast zur Hautfarbe läßt den Nordeuropäer meiner Ansicht nach zu unwohl aussehen. Weshalb mein Rat simplifizierend zum Mitternachtsblauen Anzug für alle geht.
 
Aber das kommt doch auch darauf an, wieviel Kontrast zwischen Haut-/Haar- und Augenfarbe die Person von Natur aus mitbringt. "Nordeuropäisch" heißt ja nicht automatisch blond und blauäugig. Ich kenne einige Leute, die aufgrund ihres Kolorits schwarz als Grundfarbe sehr gut verkraften können. Je nachdem, wie der Hautunterton ist, empfinde ich hingegen blau oder grau als Anzugsfarbe an nicht wenigen Menschen, nun ja, als suboptimal.

Im übrigen würde die Regel "Schwarz steht kaum jemandem" ja auch die klassische Farbkombination für Abendbekleidung grundsätzlich für die Mehrheit ungünstig erscheinen lassen. Das dem nicht so ist, sehen wir immer wieder an ausgesprochen erfreulichen Smoking-Outfits, die hier als Beispiele gezeigt werden.

Ich glaube auch nicht daran, daß Tageslicht jeden in Schwarz schlecht, künstliches Licht hingegen jeden plötzlich in Schwarz gut aussehen läßt. Die für mich sinnvollste "Regel" hierzu ist noch, daß schwarz der Abendbekleidung vorbehalten sein sollte, um diese eben gegenüber der "ordinären" Tagesbekleidung abzuheben, die letzte Bastion des "change for dinner", gewissermaßen. Muß man sicher nicht machen, gefällt mir persönlich aber gut.

dE
 
Im übrigen würde die Regel "Schwarz steht kaum jemandem" ja auch die klassische Farbkombination für Abendbekleidung grundsätzlich für die Mehrheit ungünstig erscheinen lassen. Das dem nicht so ist, sehen wir immer wieder an ausgesprochen erfreulichen Smoking-Outfits, die hier als Beispiele gezeigt werden.

Ich glaube auch nicht daran, daß Tageslicht jeden in Schwarz schlecht, künstliches Licht hingegen jeden plötzlich in Schwarz gut aussehen läßt. Die für mich sinnvollste "Regel" hierzu ist noch, daß schwarz der Abendbekleidung vorbehalten sein sollte, um diese eben gegenüber der "ordinären" Tagesbekleidung abzuheben, die letzte Bastion des "change for dinner", gewissermaßen. Muß man sicher nicht machen, gefällt mir persönlich aber gut.

dE

Mir auch!
der rüganer
 
Im übrigen würde die Regel "Schwarz steht kaum jemandem" ja auch die klassische Farbkombination für Abendbekleidung grundsätzlich für die Mehrheit ungünstig erscheinen lassen. Das dem nicht so ist, sehen wir immer wieder an ausgesprochen erfreulichen Smoking-Outfits, die hier als Beispiele gezeigt werden.

Vielleicht lag es auch immer an den Anzügen.
 
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