Was trinke ich heute....

Hach ja, einer meiner liebsten Vergleiche. Die Winzer jedes Jahr so: "Das Jahr war nicht einfach, aber wir haben da mit viel Arbeit und Können trotzdem einen wirklich guten Wein machen können. Vielleicht nicht der einfachste Wein, aber in jedem Fall eine Freude ihn zu trinken!". Hingegen die Bauern: "Es war wieder zu nass/trocken/windig, jedenfalls viel zu viel Wetter, die Ernte ist mieserabel, also der Teil der überhaupt noch geerntet werden konnte, alles schlimm - wir brauchen dringend mehr Unterstützung vom Staat/der EU!".
Lerne klagen ohne zu leiden, die Bauern haben das besser drauf als die Winzer.

Daher schmeckt mir auch Wein noch etwas besser als Kartoffeln.

N.H.

Wenn die Landwirte einen gerechten Lohn für ihre Produkte erhalten würden, bräuchten sie gar keine Förderungen. Das widerspricht aber einer Bezahlung auf „Weltmarktniveau“.
 
Wenn die Landwirte einen gerechten Lohn für ihre Produkte erhalten würden, bräuchten sie gar keine Förderungen. Das widerspricht aber einer Bezahlung auf „Weltmarktniveau“.

Ja, irgendwie habe ich da wohl einiges nicht verstanden damit dass der Markt regeln soll, und das Ziel heutzutage ja ein Staat ist der sich raushält. Aber ich bin ja eh für Sozialismus, also alles gut. Geht doch.

N.H.
 
Ja, irgendwie habe ich da wohl einiges nicht verstanden damit dass der Markt regeln soll, und das Ziel heutzutage ja ein Staat ist der sich raushält. Aber ich bin ja eh für Sozialismus, also alles gut. Geht doch.

N.H.

Ganz offenbar. Die Formulierung und Reduktion auf Sozialismus (=Totschlagargument) kann nur von jemanden stammen, der keine Ahnung von den wirtschaftlichen und ökologischen Zusammenhängen der Landwirtschaft hat.

Ich kenne keine Landwirten, der sich freut, dass er auf Förderungen zum Überleben angewiesen ist.

Und ich kenne auch die Einkommenssituation von teilweise größeren Landwirten.

Das Verhältnis von Arbeitsaufwand zu Einkommen würden viele hier nicht akzeptieren.
 
Ganz offenbar. Die Formulierung und Reduktion auf Sozialismus (=Totschlagargument) kann nur von jemanden stammen, der keine Ahnung von den wirtschaftlichen und ökologischen Zusammenhängen der Landwirtschaft hat.

Ich kenne keine Landwirten, der sich freut, dass er auf Förderungen zum Überleben angewiesen ist.

Und ich kenne auch die Einkommenssituation von teilweise größeren Landwirten.

Das Verhältnis von Arbeitsaufwand zu Einkommen würden viele hier nicht akzeptieren.

Ich verstehe Kapitalismus so dass ein Produkt, das sich nicht unter Herstellungskosten verkaufen lässt, kein Produkt ist. Wenn die Bauern darauf bestehen ihre Ware unter Preis zu verkaufen muss es sich wohl um riesige Kartoffeln handeln - ich täte das nicht. Die viel beweinten niedrigen Preise kommen doch letztlich durch ein Überangebot zustande, nicht wahr? Und warum sollte ich ein Überangebot subventionieren? Wenn sie Milch auskömmlich für 40 ct verkaufen müssen sollen sie das tun, und dann schrumpft der Markt auf diejenigen zusammen die für den Preis Käufer finden. Wenn Aldi nicht mehr den Hebel mit dem Überangebot hat können sie den Preis auch nicht weiter drücken (und müssen statt dessen schlechte Merinoshirts verkaufen). Angebot, Nachfrage, Preis. Geht auch ohne Subvention. Und ich zahle den Preis lieber transparent an der Kasse als intransparent über die Steuern.

Ach ja, was ökologische Zusammenhänge angeht kann ich mich eigentlich nur an Zeter und Mordio erinnern wenn die Bauern gezwungen werden sollen die Umwelt etwas weniger zu vergiften und die Artenvielfalt nicht ganz so zu reduzieren. An ein "oh, ja, eigentlich richtig, wir sollten uns bemühen nicht allzuviel Nitrat in die Gewässer zu pumpen" war irgendwie nicht dabei.

Sorry, aber aktuell haben die echt meine Restsympathie verspielt.

N.H.
 
Ach, lebten wir doch bloß im Kapitalismus. Der Staat ist halt nur glücklich, wenn er einen Hals zum Würgen hat. Wird dann noch aufgemuckt, gehen auch die letzten Sympathien schnell aus. Zum Glück ist das hier kein Ort für politische Diskussion.

Ich zahle ja aktuell z. B. €1,80 für eine wirklich leckere Milch aus der Region und würde dafür auch gerne einen transparenteren Preis bezahlen. Ohne Subventionen und vor allem ohne Steuern. Denn in der persönlichen Überlegung empfinde ich Subventionen als sehr verzichtbar. Ist nur leider wie mit dem Militär: Bist Du der Einzige ohne, sieht es schnell schlecht für Dich aus. Und auf ganz naiv abstrakter Ebene (Lobbyhurerei, Ränkespiele, Vetternwirtschaft, Gewohnheitsgier also mal weggedacht) geht es ja theoretisch am Rande auch um ein Moment von Stabilität und Versorgungssicherheit, das man sich leistet. Damit man nicht sofort erfriert, falls einem die Verbündeten wieder spontan die Pipeline … ah, das war was anderes. Theoretisch ginge es jedenfalls sicher ohne, wie sich auch ohne Steuern garantiert jemand fände, der die Straßen baute. Nur der Weg dahin könnte etwas holperig sein.

Da gewisse Sphären es tendenziell so zu sehen scheinen, dass es den verhassten Deutschen grundsätzlich zu gut gehe und sie doch bitte nur Rauke, Sojaschlotz und Mehlwürmer (sonntags) fressen mögen, stehen uns in der Sache sicherlich noch interessante Zeiten bevor.
 
Mein Favorit ist nach wie vor der Glendronach Parliament, aber manche meinen, der Allardice wäre der „bessere“ Parliament.
Die sind tatsächlich recht unterschiedliche Ausprägungen einer Ex-Sherryfass-Vollreifung. Der Allardice ist nussig, Lebkuchen, Möbelpolitur, Weihnachtsgewürze, Sherry-Rancio, dann auch Orange, Dörraprikose, alles sehr smooth und ineinander integriert. Der Parliament ist präsenter, mehr in the face (hat ja auch 2 Umdrehungen mehr), dunkle Kirsche, eingelegte Pflaume, Kakao, Pfeffer und erst dann kommt dezenter die Weihnachtswürze mit Muskat, Piment, Zimt.

Man braucht eigentlich beide, wenn man Sherry Malts mag. Ich hab' davon 4 Parliaments und 5 Allardices eingelagert, als es die noch für schmale 90€ resp. 72€ pro Flasche gab. Mittlerweile hat der Rest der Welt diese Meilensteine von Originalabfüllung vom oben schon mal erwähnten Master Blender Billy Walker entdeckt und es wurde etwas teurer...

Vor allem aber führt bei mir der maßvolle Genuss solcher Spirituosen über einen Abend zur nachdrücklichen Erkenntnis, dass weder der Sozialismus (der nur das Recht der Parteibonzen kaschiert, die dem Volk definieren, wer die Guten und wer die Bösen sind) noch der Libertarismus (der nur ein schlaues Wort für das möglichst ungefilterte Recht des Stärkeren ist, das wir als Zivilisation längst überwunden haben sollten) die Menschheit am Ende weiterbringen. Kann auch nicht jedes Getränk. ;)
 
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