Ich unterscheide gerne zwischen der Lehre und ihrer Umsetzung, "schlecht reiten kann man in jedem Reitstil". Und da stehe ich dem altruistischen Ansatz näher als dem egoistischen. Ich bin gerne bereit mich hier als Träumer bezeichnen zu lassen. Was realistischerweise umsetzbar ist, was am Ende zum "besseren" Ergebnis führen kann, ist sicher eine andere Frage. Bisher führt der Egoismus.
Auch bin ich über die Jahre dem demokratischen Ansatz etwas entfremdet, dieser beruht ja auf einem informierten, mündigen Bürger. Und, mal ganz ohne Polemik über die Deppen dieser Welt: die Welt ist nun mal so groß und komplex geworden dass es schlicht unmöglich ist informiert zu sein, und ich wünsche mir eine Steuerung aufgrund von Information, nicht aufgrund von gefühlter Meinung. Die Eltern des GG waren da mit der indirekten Demokratie ja ähnlich aufgestellt. Insofern ist ein technokratisches Element, eine Steuerung durch Experten, IMHO in stärkerem Maße wünschenswert als aktuell umgesetzt. Erst recht wenn es um Themen geht die über den Lebens- und Erlebenshorizont des Einzelnen hinausgeht. Schon die herkömmliche Demokratie tut sich schwer mit Themen die längerfristig als eine Legislaturperiode sind (verständlicherweise wollen Politiker wiedergewählt werden), ganz zu schweigen von Generationenthemen.
Aber auch hier, wie meistens, tut die Welt gut daran sich nicht nach meinen Überlegungen zu richten. Siehe den Punkt mit "informiert und mündig". Ist am Ende auch nur ein Thema zum sinnieren bei einem Glas Hoch- oder Niederprozentigem. Oder für das Internet, da kippt ja eh jeder rein was er will.
N.H.