Was trinke ich heute....

Auch das ist, mit Verlaub, Unsinn. Du propagierst dass TBA durchgegoren sind, wenn ich Dich richtig verstehe.

Hä? Das ist nichtmal Unverständnis sondern schlicht Unterstellung, um irgendwie nicht noch blöder dazustehen? Ich habe nirgendwo geschrieben, dass TBAs durchgegoren sind, im Gegenteil: nachdem fast alle TBAs erheblichen Restzucker haben, habe ich geschrieben, dass Traubenmaterial, bei dem nach der Vergärung auf 18% Alkohol noch relevante Mengen Restzucker übrig sind (also gerade nicht durchgegoren), schwer zu finden sein wird. Und Chaptalisation ist bei allen Prädikatsweinen in D unzulässig, also auch bei der TBA.

Und nachdem Du der einzige bist, der meint in jedem Post eine überhebliche Unverschämtheit platzieren zu müssen, geh doch einfach mal an die frische Luft. Im Ernst: ich schätze es sehr hier auch verschiedene Ansichten auszutauschen, aber Dein überheblicher Ton stößt wie Du siehst nicht nur mir auf.
 
Hä? Das ist nichtmal Unverständnis sondern schlicht Unterstellung, um irgendwie nicht noch blöder dazustehen? Ich habe nirgendwo geschrieben, dass TBAs durchgegoren sind, im Gegenteil: nachdem fast alle TBAs erheblichen Restzucker haben, habe ich geschrieben, dass Traubenmaterial, bei dem nach der Vergärung auf 18% Alkohol noch relevante Mengen Restzucker übrig sind (also gerade nicht durchgegoren), schwer zu finden sein wird. Und Chaptalisation ist bei allen Prädikatsweinen in D unzulässig, also auch bei der TBA.

Hmm. Mal gucken wo ich falsch abgebogen bin.

Trauben mit einem so hohen Zuckergehalt, dass bei Vergärung auf 18 Prozent Alkohol noch relevanter Restzucker übrig ist, gibt es einfach nicht. TBAs haben deshalb in der Regel 6-11 Prozent und keine 18. Und selbst für die für bei diesen niedrigen Alkoholwerten verbleibende Restzuckermenge braucht es bei TBA die Edelfäule,

Der erste Teilsatz ist ziemlich sicher falsch. Für 18% braucht es 130 Oechsle, d.h. ein Most darüber (und die gibt es ja sogar in Deutschland) hätte bei einer Durchgärung bis 18% noch "relevanten Restzucker". So weit so klar.

(Warum eine TBA i.d.R. nicht zu mehr Alkohol ausgebaut wird finde ich eine durchaus interessante Frage - ist das Ziel ein sehr süßer Wein, d.h. wird abgestoppt? Stirbt die Hefe aus nichtalkoholischen Gründen früher ab? Weiss das jemand? Offenbar gibt es auch deutlich höherprozentige TBA (sagt wikipedia).)

(Du kannst selbstverständlich eine "TBA" chaptalsisieren. Darfst sie dann aber nur noch als Landwein bzw. QbA verkaufen. Wäre unsinnig, aber, soweit ich sehe, nicht verboten)

Vermutlich habe ich aus den 18% (die ein Durchgären bedeuten) und dem "deshalb in der Regel 6-11%" geschlossen dass das im Kontext des Durchgärens stand. Das hast Du selbstverständlich nicht gesagt, das habe ich falsch verstanden. Danke für den Anstoß das nochmal nachzuvollziehen.

Ich habe geduldige drei Minuten mit Google verbracht, ohne brauchbare Zahlen für südeuropäische Traubenmoste zu finden. Gemeinplätze wie "nach Mostgewicht wäre ein südfranzösicher Landwein eine Auslese" finden sich - aber man kann wohl sicher annehmen dass ein in Deutschland auffallend hohes Gewicht >130 in Südeuropa deutlich häufiger ist. Mithin Weine, die ein 18%-Potential plus Restsüße haben.

Newton hatte ja darauf hingewiesen dass Qualität und Empfinden nicht simpel mit Mostgewicht und Alkohol/Süße zu tun haben. Aber der Zusammenhang von Mostgewicht und erreichbarem Alkohol plus Restsüße ist wohl schon gegeben.

Ohne Dein theoretisches Grundgerüst in Frage zu stellen, dürfte damit die Schlussfolgerung, dass ein italienischer Rotwein (mal Spezialmethoden wie Amarone etc. ausgenommen) mit 18% Restzucker höchstwahrscheinlich trocken ist, zutreffen.

Insgesamt ist halt diese "es gibt ja gar keinen Most mit so viel Zucker, so dass 18% ja nur trocken sein kann" Argumentation einfach nicht schlüssig. Oder hast Du eine Quelle dass italienische Rotweinmoste immer unter rund 135 Oechsle sind?


Ich habe nochmal nachgeschaut, ich hatte (sauber zitiert) Bluesman darauf hingewiesen dass 18% und "trocken" nichts miteinander zu tun haben, eine TBA mit 18% wäre ja auch nicht trocken. Seine Antwort kam mit Edelschimmel in Italien, das war nie Thema, ich hatte lediglich ein Beispiel für einen Wein mit viel Ausgangssüße genommen. Während ich also klar und direkt auf seine Aussage geantwortet habe, hat er mich zitiert, und dann völlig unrelated was gesagt. Was Luteno mit seiner (oben nochmal zitierten) Aussage beitragen wollte zu meiner Argumentation, dass 18% Alkohol nicht automatisch "trocken" sind, weiss ich leider immer noch nicht so genau. Anscheinend hat die Tatsache, dass TBA unter 18% haben, irgendeine Relevanz zum Thema "18% sind nicht automatisch trocken". Auftritt Newton, der zwischen "trocken" und "gefühlt trocken" unterscheidet - gefühlte Wahrheiten sind ja heutzutage schwer in. Dann Bluesman mit einem Beitrag zum Thema: ja, 18% kann theoretisch doch Restzucker haben.
Persönliche Angriffe meinerseits kann ich nicht erkennen (ja, ich habe Argumente "Unsinn" genannt. Aber nicht Autoren).

Die Anmerkungen über meinen Stil nehme ich (wohlwollend und selbtskritisch) zur Kenntnis. Dass diese teilweise von Leuten kommen die sich ihrerseits ad hominem Bemerkungen nicht verkneifen können ist natürlich schade.

N.H.
 
Hallo Nikolaus,


ich denke das Hauptproblem war Dein als überheblich empfundener Tonfall. Egal ob man jetzt richtig oder falsch liegt sind Kommentare, die mit "Unsinn" beginnen schwierig. Da macht es die lange Erläuterung, warum man vielleicht doch im Recht ist, nicht besser, im Gegenteil.
In der Sache brauchen wir hier glaube ich nicht tiefer einsteigen, nur die Anmerkung, dass Du die Gärhemmung durch zu viel Zucker in Deinen Überlegungen ignorierst. Bei hoher Zuckerkonzentration setzt die Gärung nicht nur langsamer ein, auch der endgültige Alkoholgehalt ist niedriger . Mehr Zucker = mehr Alkohol stimmt daher schon im Ansatz nicht, was sicher Hauptgrund ist, warum restsüße Weine mit höheren Alkoholgehalten so selten sind. Die Daten unterscheiden sich je nach Hefestamm, ich habe eine Tabelle gefunden, nach der ein Weinansatz mit 25% Zucker 12,6% Endalkoholgehalt ergibt, ein Weinansatz mit 35% Zucker nur 6,7 % Endalkoholgehalt. Grund ist wohl, dass eine hohe Konzentration von gelösten Stoffen im umgebenden Milieu für die Hefe einen enormen Stressfaktor bedeutet. Aber ich bin kein Chemiker, die genauen Abläufe sind sicher erheblich komplexer.
Im Ergebnis gibst Du ja Bluesman, um dessen Aussage es ja ging, wohl eh recht, oder trinkst Du häufiger italienischen Rotwein mit 18 Volumenprozent, der restsüß ist?

Vielleicht sollten wir lieber mal nach einer Gelegenheit suchen eine Flasche Wein zu teilen, als ums Rechthaben zu kämpfen. Ich bin auch nur Genuss- und Wirkungstrinker und kenne Geisenheim ausschließlich vom Blick aus dem Zugfenster.

Viele Grüße
 
Diesen Wein habt Ihr hier schon gesehen:
Muratie Sonderedition Mack Black on White 2013.. Eine Melange verschiedener Rebsorten. Bordeaux Style, wie es dort oft heisst.

IMG_20240529_234711.jpg


Und dennoch ist diese Flasche etwas Besonderes.

Kennt ihr das, wenn ihr die letzte Flasche eines großartigen Weins aus Eurer Sammlung öffnet und Ihr das Gefühl habt, das ist es! Jetzt ist er auf der Spitze dessen, was er sein kann, dass dieser Wein seine Bestimmung erfüllt hat. Genau so fühle ich es heute.

Klingt vermutlich verrückt für jeden der das nicht kennt, aber das sind sie, dir ganz besonderen Momente. Die Momente, in denen man versteht. dass Wein eben nicht nur Traubenwasser ist, sondern etwas sehr individuelles, etwas dass eine Persönlichkeit hat.
Ich habe viele Weine, sehr gute Weine getrunken, auch letzte Flaschen, aber nie war es so besonders wie dieses Mal.
Dabei war es kein besonderer Abend, einfach ein netter Abend zu zweit, aber einer, der mir für sehr lange in Erinnerung bleiben wird ;-)


Aber es gibt auch Hoffnung! Hoffnung, dass die Magnumflasche, die von diesem Wein noch im Keller liegt, genauso faszinierend sein wird wie ihre kleine Schwester!

Gute Nacht allerseits :)
 
Diesen Wein habt Ihr hier schon gesehen:
Muratie Sonderedition Mack Black on White 2013.. Eine Melange verschiedener Rebsorten. Bordeaux Style, wie es dort oft heisst.

Anhang anzeigen 265587


Und dennoch ist diese Flasche etwas Besonderes.

Kennt ihr das, wenn ihr die letzte Flasche eines großartigen Weins aus Eurer Sammlung öffnet und Ihr das Gefühl habt, das ist es! Jetzt ist er auf der Spitze dessen, was er sein kann, dass dieser Wein seine Bestimmung erfüllt hat. Genau so fühle ich es heute.

Klingt vermutlich verrückt für jeden der das nicht kennt, aber das sind sie, dir ganz besonderen Momente. Die Momente, in denen man versteht. dass Wein eben nicht nur Traubenwasser ist, sondern etwas sehr individuelles, etwas dass eine Persönlichkeit hat.
Ich habe viele Weine, sehr gute Weine getrunken, auch letzte Flaschen, aber nie war es so besonders wie dieses Mal.
Dabei war es kein besonderer Abend, einfach ein netter Abend zu zweit, aber einer, der mir für sehr lange in Erinnerung bleiben wird ;-)


Aber es gibt auch Hoffnung! Hoffnung, dass die Magnumflasche, die von diesem Wein noch im Keller liegt, genauso faszinierend sein wird wie ihre kleine Schwester!

Gute Nacht allerseits :)
Ein schöner Text!
 
;)Diesen Wein habt Ihr hier schon gesehen:
Muratie Sonderedition Mack Black on White 2013.. Eine Melange verschiedener Rebsorten. Bordeaux Style, wie es dort oft heisst.

Anhang anzeigen 265587


Und dennoch ist diese Flasche etwas Besonderes.

Kennt ihr das, wenn ihr die letzte Flasche eines großartigen Weins aus Eurer Sammlung öffnet und Ihr das Gefühl habt, das ist es! Jetzt ist er auf der Spitze dessen, was er sein kann, dass dieser Wein seine Bestimmung erfüllt hat. Genau so fühle ich es heute.

Klingt vermutlich verrückt für jeden der das nicht kennt, aber das sind sie, dir ganz besonderen Momente. Die Momente, in denen man versteht. dass Wein eben nicht nur Traubenwasser ist, sondern etwas sehr individuelles, etwas dass eine Persönlichkeit hat.
Ich habe viele Weine, sehr gute Weine getrunken, auch letzte Flaschen, aber nie war es so besonders wie dieses Mal.
Dabei war es kein besonderer Abend, einfach ein netter Abend zu zweit, aber einer, der mir für sehr lange in Erinnerung bleiben wird ;-)


Aber es gibt auch Hoffnung! Hoffnung, dass die Magnumflasche, die von diesem Wein noch im Keller liegt, genauso faszinierend sein wird wie ihre kleine Schwester!

Gute Nacht allerseits :)

Ja, und das geht einher mit dem bittersüssen Gefühl der Vergänglichkeit. Das erdet ;)
 
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Großes Flaschenglück gestern in der Wielandshöhe in Stuttgart. Das Champagnerhaus kannte ich noch nicht, der Stoff war sensationell. Frisch, druckvoll, wunderbar balanciert und keinerlei Altersnoten erkennbar. Ein beeindruckendes Beispiel wie gut Champagner reifen kann.

Auch der Corton Charlemagne ein Monument. Helle Farbe, unglaublich intensiv und lang. Ein Wein den ich nicht vergessen werde. Leider sind die Flaschen extrem rar und in D eigentlich nicht zu bekommen. Tatsächlich einer der für mich besten Champagner, die ich je probiert habe.

Der Corton ist nach 35 Jahren einfach wundervoll, zwar schon erste Altersnoten, aber das sind zarte Anklänge von Mokka, dunkler Schokolade und Orangenzeste, kein Waldboden, Pilz oder Leder. Dazu konnte der Wein eine betörende Frucht erhalten. Beeindruckend wie rund und fruchtig ein richtig gelagerter Burgunder nach über 30 Jahren sein kann.
 
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