Was trinke ich heute....

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Nochmal Kanonkop Pinotage, diesmal von 2013. Und Dank der Segnungen des online-Handels auch nicht mehr geschmuggelt.

Für alle Interessierte, die Unterschiede zu dem kürzlich vorgestellten sind marginal, wenngleich mir jener noch etwas besser gefiel.

Damit verabschiede ich mich für die nächsten Wochen in die Askese...

Cheers
 
Wenn man sich die whiskyverrücktesten Nationen auf der Welt anschaut, jedenfalls in Relation zur Bevölkerungsgröße, dann kommt man an Frankreich nicht vorbei (man trinkt dort 15x so viel Whisky wie Cognac und Armagnac :eek:) und auch nicht an ... Taiwan. Die Insel mag ja winzig sein, aber sie hat so viel Einwohner wie ganz Australien. Und sie hat auch eine fantastische Single-Malt-Whisky-Destillerie, mit schottischem Know-How aufgebaut (der große Jim Swan zeichnete persönlich verantwortlich), man brennt auf 20 schottischen Copper Pot Stills gewaltige 9 Mio. Liter Sprit pro Jahr und auch bei der Fassauswahl scheut man keine Mühen und Ausgaben und greift immer ins oberste Regal.

Aber es gibt eine Besonderhetit, das Klima ist auf Taiwan für die Reifung von Whisky etwas fordernd, nämlich tropisch. Das bedeutet, statt den 0,5 bis 2% Verdunstung pro Jahr im Fass sind es dort mehr 10-15% je nach Lage des Fasses im Warehouse. Dadurch verbieten sich längere Fassreifungen, aber die Reifung funktioniert durch das extreme Eindringen des Spirits in die Fasswand auch mehr im Zeitraffer.

Wir reden von Kavalan und hier von deren Solist-Reihe, Einzelfässer spezifischer Macharten separat abgefüllt in Fassstärke, natürlich nicht gefärbt, nicht kühlfiltriert. Meine Liebling: eine Vollreifung in einem frischen Portweinfass, was in Schottland sehr gelegentlich gemacht wird, aber selten tolle Ergebnisse bringt.

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Extrem konzentriert, rote Johannisbeere, Kirschkonfitüre, reife Pflaume, kandierte Orangenscheiben, Melasse, zerstampfte Bananen mit viel dunklen Schokosplittern, Nussecke mit Honig, butterweich und abgerundet, fast schmerzhafte Intensität, die direkt ungebremst bis in die Hirnrinde vordringt, der Inbegriff des aufgeladenen, fassgetriebenen Malts, ewig lang auf roten Früchten und Honigsüße. Dieses Fass hier hat zarte 9 Jahre auf dem Buckel und kam mit 58,6% Alkohol in die Flasche (natürlich bei mir auf 48-50% verdünnt)

Kann man nicht immer trinken (was der Octomore für Torfrauch ist, sind diese Abfüllungen für die süßfruchtigen Aromen von Whisky, viel hilft viel ;)), aber sollte man zumindest mal probiert haben.
 
Wenn man sich die whiskyverrücktesten Nationen auf der Welt anschaut, jedenfalls in Relation zur Bevölkerungsgröße, dann kommt man an Frankreich nicht vorbei (man trinkt dort 15x so viel Whisky wie Cognac und Armagnac :eek:) und auch nicht an ... Taiwan. Die Insel mag ja winzig sein, aber sie hat so viel Einwohner wie ganz Australien. Und sie hat auch eine fantastische Single-Malt-Whisky-Destillerie, mit schottischem Know-How aufgebaut (der große Jim Swan zeichnete persönlich verantwortlich), man brennt auf 20 schottischen Copper Pot Stills gewaltige 9 Mio. Liter Sprit pro Jahr und auch bei der Fassauswahl scheut man keine Mühen und Ausgaben und greift immer ins oberste Regal.

Aber es gibt eine Besonderhetit, das Klima ist auf Taiwan für die Reifung von Whisky etwas fordernd, nämlich tropisch. Das bedeutet, statt den 0,5 bis 2% Verdunstung pro Jahr im Fass sind es dort mehr 10-15% je nach Lage des Fasses im Warehouse. Dadurch verbieten sich längere Fassreifungen, aber die Reifung funktioniert durch das extreme Eindringen des Spirits in die Fasswand auch mehr im Zeitraffer.

Wir reden von Kavalan und hier von deren Solist-Reihe, Einzelfässer spezifischer Macharten separat abgefüllt in Fassstärke, natürlich nicht gefärbt, nicht kühlfiltriert. Meine Liebling: eine Vollreifung in einem frischen Portweinfass, was in Schottland sehr gelegentlich gemacht wird, aber selten tolle Ergebnisse bringt.

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Extrem konzentriert, rote Johannisbeere, Kirschkonfitüre, reife Pflaume, kandierte Orangenscheiben, Melasse, zerstampfte Bananen mit viel dunklen Schokosplittern, Nussecke mit Honig, butterweich und abgerundet, fast schmerzhafte Intensität, die direkt ungebremst bis in die Hirnrinde vordringt, der Inbegriff des aufgeladenen, fassgetriebenen Malts, ewig lang auf roten Früchten und Honigsüße. Dieses Fass hier hat zarte 9 Jahre auf dem Buckel und kam mit 58,6% Alkohol in die Flasche (natürlich bei mir auf 48-50% verdünnt)

Kann man nicht immer trinken (was der Octomore für Torfrauch ist, sind diese Abfüllungen für die süßfruchtigen Aromen von Whisky, viel hilft viel ;)), aber sollte man zumindest mal probiert haben.
Kann Mann sowas auch auch als „Anfänger“ kaufen ? Meine Erfahrung ist bislang Dalwhinnie 15 Jahre und Talisker oder Laphroaig, weiß es nicht mehr, auf jedenfall ist Torf gar nicht mein Fall. Flasche wurde sofort an den Erzfeind verschenkt.
 
Kann Mann sowas auch auch als „Anfänger“ kaufen ? Meine Erfahrung ist bislang Dalwhinnie 15 Jahre und Talisker oder Laphroaig, weiß es nicht mehr, auf jedenfall ist Torf gar nicht mein Fall. Flasche wurde sofort an den Erzfeind verschenkt.
Beim Einstieg ist es vor allem wichtig, dass man herausfindet, welche Facetten von Whisky man mag, niemand mag alles und die Bandbreite ist endlos. So was wie diesen Kavalan oben kann man natürlich auch als Einsteiger trinken und toll finden, aber es ist ein ziemlich extremes Teil, das einem wenig über Single Malt Whisky allgemein sagt, und es ist leider auch viel teurer als ein typischer Einstiegswhisky. Ideal ist es, wenn man einen guten lokalen Whisky-Shop mit einem engagierten Besitzer findet, der vielleicht auch ein paar Sachen zur Verkostung offen hat und einen anleiten kann. Alternativ kann man einen Sample-Händler, z.B. Simple Sample, durchsuchen und mit begrenztem finanziellen Einsatz ein wenig durchprobieren.

Whiskies aus Torfrauch-Malz sind natürlich spektakulär und deswegen in den Medien beliebt, aber sie machen nur einen kleineren Teil von Whisky aus. Man hat also reichlich Auswahl bei Nicht-Torfrauch. Leider kamst Du offenbar nur mit den falschen in Berührung. Ich hatte ja oben ein paar preisgünstige und gute Einstiegswhiskies angemerkt, ich kopiere die ganz ohne Torfrauch hier noch mal rein.

Bunnahabhain 12 Jahre
Deanston 12 Jahre
Royal Brackla 12 Jahre
Arran 10 Jahre
Bladnoch 11 Jahre

Es lohnt sich natürlich, ältere Whiskies zu probieren, die sind im Allgemeinen intensiver, aber halt auch überproportional teurer.

Ansonsten braucht man ein ordentliches Glas (kein Tumbler, da geht das Bouquet völlig verloren), z.B. den Spiegelau Premium Whisky Snifter (z.B. hier) und man sollte sich vielleicht bei Youtube mal anschauen, wie man Whisky verkostet, das ist vergleichbar, aber doch ein bisschen anders als beim Wein. Vor allem in viel kleineren Schlucken. ;)
 
Beim Einstieg ist es vor allem wichtig, dass man herausfindet, welche Facetten von Whisky man mag, niemand mag alles und die Bandbreite ist endlos. So was wie diesen Kavalan oben kann man natürlich auch als Einsteiger trinken und toll finden, aber es ist ein ziemlich extremes Teil, das einem wenig über Single Malt Whisky allgemein sagt, und es ist leider auch viel teurer als ein typischer Einstiegswhisky. Ideal ist es, wenn man einen guten lokalen Whisky-Shop mit einem engagierten Besitzer findet, der vielleicht auch ein paar Sachen zur Verkostung offen hat und einen anleiten kann. Alternativ kann man einen Sample-Händler, z.B. Simple Sample, durchsuchen und mit begrenztem finanziellen Einsatz ein wenig durchprobieren.

Whiskies aus Torfrauch-Malz sind natürlich spektakulär und deswegen in den Medien beliebt, aber sie machen nur einen kleineren Teil von Whisky aus. Man hat also reichlich Auswahl bei Nicht-Torfrauch. Leider kamst Du offenbar nur mit den falschen in Berührung. Ich hatte ja oben ein paar preisgünstige und gute Einstiegswhiskies angemerkt, ich kopiere die ganz ohne Torfrauch hier noch mal rein.

Bunnahabhain 12 Jahre
Deanston 12 Jahre
Royal Brackla 12 Jahre
Arran 10 Jahre
Bladnoch 11 Jahre

Es lohnt sich natürlich, ältere Whiskies zu probieren, die sind im Allgemeinen intensiver, aber halt auch überproportional teurer.

Ansonsten braucht man ein ordentliches Glas (kein Tumbler, da geht das Bouquet völlig verloren), z.B. den Spiegelau Premium Whisky Snifter (z.B. hier) und man sollte sich vielleicht bei Youtube mal anschauen, wie man Whisky verkostet, das ist vergleichbar, aber doch ein bisschen anders als beim Wein. Vor allem in viel kleineren Schlucken. ;)


Den Bunnahabhain 12 Jahre kann ich auch sehr empfehlen.

Besten Gruss vom Zigarrenabend mit einer lang gelagerten ausgezeichneten Quay d‘Orsay. Die gibt auch einiges an Geschmacksnoten her.
 
Etwas OT, aber falls die Quay D‘Orsay 50 von Interesse ist:

Hervorragendes Zugverhalten, zu Beginn leichter Schiefbrand, der jedoch nach einer kleinen Korrektur verschwand.

Kaltgeruch: süßes Heu, etwas Leder.

Beim Rauchen, eine relativ milde Zigarre für Kuba, durchgehend von einer Cremigkeit und etwas Würze bestimmt.

Zu Beginn begleitet von Holz und Mandelnoten, dann Rosinen, kandierte Orangenzesten, etwas helles Leder.

Später mehr Gras, Heu, Schafgarbe. Im letzten Drittel etwas stärker. Mehr „Kuba“.
Es kommen dazu: getrocknete Rosenblüten, etwas mehr Pfeffer, ein wenig frisch aufgeworfene Erde, würde Leder und Rosinen, vielleicht ganz dezent noch etwas Artischocke, ohne aber je die Cremigkeit zu verlieren.

Ein wirklich angenehmer Smoke.
 
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