Was trinke ich heute....

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50% Merlot, 40% Cabernet Franc 10% Petit Verdot aus einem Weingut südlich von Livorno, das 1996 von Angelo Gaja gegründet wurde. Auf kargen Böden werden hier komplexe und tiefgründige Weine gemacht. Der Magari ist zwischen dem Topwein Camarcanda (Cabernet Sauvignon dominiert) und dem Einstieg Promis die Mittelklasse und das ist echt top Stoff: Cassis, Kirsche, würzige Eukalyptus und Fleischtöne, aber auch eine kühle und feine Stilistik, Graphit und nasser Stein. Irre balanciert und grade eine ideale Reife, die Tannine sind noch da aber wunderbar geschmeidig.
 
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Glen Moray macht hin und wieder ein paar Sonderabfüllungen, dieses Einzelfass war eine solche. 24 Jahre, 1994-2018, verbrachte er in einem 1st Fill Bourbon Barrel. Tatsächlich ist es für mich der erste Malt, der von einem Bourbonfass erschlagen wurde. :D Das spricht einerseits dafür, dass Glen Moray einen eher leichten Malt brennt, aber andererseits ist das Ergebnis dennoch eindrucksvoll. Intensive aromatische Amalfi-Zitrone, Apfel, Lemon Curd, leicht abgeflämmtes Marzipan, Vanillecreme-Blätterteigteilchen, Ricola Kräuterzucker, der zu einem Mix von getrockneten Küchenkräutern abebbt, spielt eine schöne Melodie am Gaumen, die vom Süße-Säure-Spiel getragen wird, hat im Abgang einen trocknenden Moment, hinten raus gibt es noch ein paar Haselnüsse, die Süße hallt noch lange nach. Die Stärke des Whiskys ist seine über viele Jahre kumulierte aromatische Intensität, sehr fassgetrieben, aber in dieser Form gar nicht so häufig zu finden. Schöner Genuss, gut ausgewählt für eine Einzelfassabfüllung, u.U. nicht fassstark (keine Aussage dazu auf der Flasche), aber mit 52,8% nicht schlecht aufgestellt, so manches Fass hat nach 24 Jahren weniger.
 
Wenig los gewesen hier zuletzt :)
So, bin aus meiner 6 wöchigen selbstgewählten Abstinenz zurück.
Ist schon spannend, wie ein Glas Wein nach 6 Wochen ohne Alkohol reinhaut.

Heute Abend den Vorteil des langen Arbeitens im Home Office genossen. Spätestens ab 8 ist Private Time und da gonne ich mir dann auch mal einen guten Tropfen.

Diesmal Chateau Angludet. Einer meiner bezahlbaren Favoriten aus dem Margaux. Jahrgang 2016 ist jetzt sehr schön trinkreif. Der verträgt zwar auch noch einige Jahre aber sie Tannine sind schon sehr angenehm eingebunden, der Cab Sauv verleiht eine Frische und Würze und der Merlot sorgt für Harmonie. Zusammen mit einem wunderbar beerigen Duft ein toller Wein. Kann ich s hr empfehlen!

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Kam nicht zum Posten aber habe am Wochenende auch Wein getrunken und mit einem Freund gekocht.

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Wir hatten großes Glück mit den Flaschen, die Weine waren alle richtig gut, mein Favorit der Gantenbein, ein erkennbar nicht burgundischer Pinot der trotzdem Weltklasse ist.
Noch ein Foto vom Korken des Margaux, nach 30 Jahren ist so ein sauberer Korken echt selten, die Flasche entsprechend perfekt gereift und noch erstaunlich jugendlich.

Zu der Auswahl haben wir eine Petersilienwurzelsuppe mit Biltong (ein Mitbringsel der Schwester des Freundes, die in Namibia lebt) gekocht, danach gab es Gyoza mit gerupften Entenkeulen gefüllt und die Entenbrust klassisch mit Rotkraut und Kartoffelknödeln.

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Im Lauf der Woche hab ich noch einen Chardonnay von Zeter aufgemacht, der mir sehr gut gefallen hat. War von Zeter oft etwas enttäuscht, aber das ist richtig gut gemacht, noch spürbares Holz aber den hätte ich blind sicher an die Côte-d`Or verortet.
1998 gepflanzt auf mineralreichen Böden, kühle Winde, Handlese, spontane Vergärung in Barriques und ein Jahr auf der Vollhefe machen einen sehr frischen und tiefgründigen Chardonnay, in der Nase findet man neben dem typischen Chardonnay-Bild Kokos, Safran und Grapefruit. Saulecker und perfekt zu einer Apfel-Meerrettich-Suppe und Skrei mit Kartoffelgratin und Rübengemüse.

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2017 war ein eher schlechter Jahrgang im Bordeaux. Daher wollte ich diesen hier nicht zu lange liegen lassen.
Chateau Lestage-Simon, 2017
Ein guter und für die Region günstiger Bordeaux Wein Trotz 2017 noch etwas jung, kann noch ein paar wenige Jahre liegen. Dennoch sehr angenehm beeriger Geruch. Im Mund noch mit ordentlich Tannin, aber nicht unangenehm. Im Abgang erdig aber kein Stallgeruch, wiederum Waldfrüchte.
Ich mochte ihn. Da noch jung am zweiten Tag besser als am ersten.
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Der Versuchung eines zweiten Cocktails konnte ich einfach nicht widerstehen. Ich ließ dem Bartender völlig freie Hand bei der Komposition, die dann die Schärfe des ersten Cocktails wieder einfing:

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Das ist tatsächlich große Kunst in einen alkoholfreien Cocktail ein gutes und angenehmes Maß an Schärfe zu bringen, die eigentlich dem Alkohol vorbehalten ist. Ich experimentiere in meiner Alkfreien Zeit auch immer etwas, aber die Ergebnisse sind teils schon weit entfernt von xem was ein guter Barmann zustande bringt.
 
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