Was trinke ich heute....

Guter Riesling kann auch noch länger liegen. Selbst dieser hat noch sehr gut geschmeckt.
Viele Weine können lange herumliegen, das ist ja offensichtlich, dass sie das können. ;) Die Frage, die ich mir immer stelle, ist, müssen sie denn auch? Ist ein Kabinett-Riesling aus einem Okay-Jahrgang nach 25 Jahren besser oder schlechter als nach 5? Es ist ja erfreulich, dass man ihn nicht wegkippen musste, aber ich möchte dieses unter Weintrinkern beliebte Spiel der Magie der großen Zahl vermeiden. Boah, der Wein ist schon so alt! Es kommt ja jedes Jahr auch ein neuer Jahrgang raus und der will auch getrunken werden.

Wie auch beim Menschen ist Alter noch kein Wert an sich. Im Regelfall hat jeder Wein abhängig von Extrakt, Säure, evtl. Zucker und Tannin einen Lebenszyklus, der auch eine lange Abbauphase nach einem Trinkreifeplateau beinhaltet. Dann kann man ihn noch irgendwie trinken und sagen, jo, der ist aber noch ganz gut, aber viel früher wäre er auch viel besser gewesen.
 
Viele Weine können lange herumliegen, das ist ja offensichtlich, dass sie das können. ;) Die Frage, die ich mir immer stelle, ist, müssen sie denn auch? Ist ein Kabinett-Riesling aus einem Okay-Jahrgang nach 25 Jahren besser oder schlechter als nach 5? Es ist ja erfreulich, dass man ihn nicht wegkippen musste, aber ich möchte dieses unter Weintrinkern beliebte Spiel der Magie der großen Zahl vermeiden. Boah, der Wein ist schon so alt! Es kommt ja jedes Jahr auch ein neuer Jahrgang raus und der will auch getrunken werden.

Wie auch beim Menschen ist Alter noch kein Wert an sich. Im Regelfall hat jeder Wein abhängig von Extrakt, Säure, evtl. Zucker und Tannin einen Lebenszyklus, der auch eine lange Abbauphase nach einem Trinkreifeplateau beinhaltet. Dann kann man ihn noch irgendwie trinken und sagen, jo, der ist aber noch ganz gut, aber viel früher wäre er auch viel besser gewesen.
Die Frage ist nicht ob er nach 5 oder 25 Jahren besser ist, sondern was man von seinem Wein erwartet. Wenn man keinen Riesling Diesel mag (@As Time Goes By danke für diesen Begriff der mein Leben bereichern hat), sollte man ihn besser nach 5 Jahren trinken. Wenn man aber erleben möchte wie sich ein Wein verändert und das auch gerne mag, dann kann man auch 25 Jahre warten. Außerdem ist es auch kein Wein wird besser->Trinkreife->Wein wird schlechter sondern ein ständiges auf und ab. Es kann also sein das die erste Flasche schon drüber ist und die nächste etwas später wieder zugänglich ist.

Wenn du so lange für eine Flasche Wein brauchst ist es natürlich verständlich, bei meinem Konsum muss ich mir keine Sorgen machen, dass eine Alte Flasche dafür sorgt, den neuen Wein nicht zu schaffen. ;)
 
Die Frage ist nicht ob er nach 5 oder 25 Jahren besser ist, sondern was man von seinem Wein erwartet. Wenn man keinen Riesling Diesel mag (@As Time Goes By danke für diesen Begriff der mein Leben bereichern hat), sollte man ihn besser nach 5 Jahren trinken. Wenn man aber erleben möchte wie sich ein Wein verändert und das auch gerne mag, dann kann man auch 25 Jahre warten. Außerdem ist es auch kein Wein wird besser->Trinkreife->Wein wird schlechter sondern ein ständiges auf und ab. Es kann also sein das die erste Flasche schon drüber ist und die nächste etwas später wieder zugänglich ist.

Wenn du so lange für eine Flasche Wein brauchst ist es natürlich verständlich, bei meinem Konsum muss ich mir keine Sorgen machen, dass eine Alte Flasche dafür sorgt, den neuen Wein nicht zu schaffen. ;)
Letzteres ist für mich ein sehr wesentliches Motiv, das ist schon richtig. ;) Für mich ist tatsächlich nicht wichtig festzustellen, wie sehr sich ein Wein verändert (auch Tod ist eine Veränderung ;)), sondern wann er optimal trinkbar ist (nicht verschlossen, Komplexitätsmaximum). Eine trockene Auslese von Dönnhoff aus einer großen Lage wie der Hermannshöhle, um mal beim von mir nicht sonderlich gewürdigten Riesling zu bleiben, kann länger liegen und dabei komplexer werden, weil er auch den nötigen Extrakt mitbringt. Der Braunfels ist eine gute Saar-Lage, das weiß sogar ich, aber ein Kabinett ist eben auch ein sehr leichter Wein, der nicht für lange Lagerzeit ausgelegt ist. Auch damit kann man Glück haben, aber ich denke, dass er sehr viel früher schon besser war.

Ich habe schon viel zu viele überlagerte Flaschen weggeschüttet, um jedem leichtfertig zu empfehlen, Weine ohne Ansicht seiner inneren Werte beliebig lange liegen zu lassen. Manche Weine brauchen eine gewisse Reife, weil sie nach ihrer Primärfrucht(-saft- ;))phase Verschlußperioden haben, in denen sie einfach nicht schmecken, das ist unbestritten. Aber es ist unter Laien der Irrglaube sehr präsent, jeder Wein würde mit dem Alter beliebig besser. Das stimmt nicht und an dieser Erkenntnis möchte ich auch jeden zu seinem eigenen Wohl teilhaben lassen, gerade wenn solche Beispiele gebracht werden. Wenn jemand aufwacht mit der Erkenntnis, dass sein ganzer Keller mit ziemlich fies gewordenen Wein voll ist, den er schon Jahrzehnte eher hätte trinken sollen, ist das auch nicht gut für den Blutdruck. :)
 
Letzteres ist für mich ein sehr wesentliches Motiv, das ist schon richtig. ;) Für mich ist tatsächlich nicht wichtig festzustellen, wie sehr sich ein Wein verändert (auch Tod ist eine Veränderung ;)), sondern wann er optimal trinkbar ist (nicht verschlossen, Komplexitätsmaximum). Eine trockene Auslese von Dönnhoff aus einer großen Lage wie der Hermannshöhle, um mal beim von mir nicht sonderlich gewürdigten Riesling zu bleiben, kann länger liegen und dabei komplexer werden, weil er auch den nötigen Extrakt mitbringt. Der Braunfels ist eine gute Saar-Lage, das weiß sogar ich, aber ein Kabinett ist eben auch ein sehr leichter Wein, der nicht für lange Lagerzeit ausgelegt ist. Auch damit kann man Glück haben, aber ich denke, dass er sehr viel früher schon besser war.

Ich habe schon viel zu viele überlagerte Flaschen weggeschüttet, um jedem leichtfertig zu empfehlen, Weine ohne Ansicht seiner inneren Werte beliebig lange liegen zu lassen. Manche Weine brauchen eine gewisse Reife, weil sie nach ihrer Primärfrucht(-saft- ;))phase Verschlußperioden haben, in denen sie einfach nicht schmecken, das ist unbestritten. Aber es ist unter Laien der Irrglaube sehr präsent, jeder Wein würde mit dem Alter beliebig besser. Das stimmt nicht und an dieser Erkenntnis möchte ich auch jeden zu seinem eigenen Wohl teilhaben lassen, gerade wenn solche Beispiele gebracht werden. Wenn jemand aufwacht mit der Erkenntnis, dass sein ganzer Keller mit ziemlich fies gewordenen Wein voll ist, den er schon Jahrzehnte eher hätte trinken sollen, ist das auch nicht gut für den Blutdruck. :)
Das ein 2,49€ Aldi Wein nach einem halben Jahrhundert nicht zum Petrus wird ist klar und das nicht jeder Wein liegen muss/kann sollte auch klar sein. Wir sind ja hier schließlich im Stilmagazin und nicht im Laien Wein Club.

Bei dem Wein oben ist die Lage zwar gut aber weder Winzer noch Jahrgang zählen zu den ganz großen. Von daher wäre der Verlust wenn die Flasche drüber ist zu verschmerzen und auch 15 Jahre früher dürfte es keine allzu große Offenbarung gewesen sein.

Falls du gereiften Riesling etwas besser verstehen möchtest, den 1991er Schloß Reichartshausen Riesling Kabinett von Balthasar Ress findet man online sehr leicht und kostet auch kein Vermögen. Der Wein wurde erst kürzlich vom Weingut probiert, neu verkorkt und ggf. aufgefüllt. Somit musst du nicht lange warten und trotzdem kein Risiko eingehen ob die Flasche gut gelagert wurde.
 
Nur zur Klärung: Der Braunfels war ein Zufallsfund im Weinkeller meiner ehemaligen Lebensgefährtin, die kaum noch Wein, sondern allenfalls noch Sake trinkt, und mir daher ihre komplette Sammlung verkauft hat. Gekauft hätte ich den mit Sicherheit nicht.
 
Sake ist ein gutes Stichwort. Hatte demletzt einen 1969er Sauternes, der tatsächlich recht intensiv nach Pflaume geschmeckt hat und mich an einen japanischen Ume erinnerte. In jedem Fall kein Vergleich zu „jungen“ Sauternes und ein sehr interessantes Erlebnis.
 
Zurück
Oben