Was trinke ich heute....

Ich hab's ausprobiert und genau mit den Erfahrungen, die Du beschreibst, für mich schweren Herzens verworfen. Selbst ein 3-stelliger Preis ist in keiner Weise ein Garant dafür, zumindest einen anständigen Wein im Glas zu haben.

Ich bin zu arm für Burgund. Und zu wenig masochistisch veranlagt. ;)

Jeder wie er mag oder kann bzw. weis :D

Ich bin ein großer Fan von französischem Burgunder - man muss probieren und kaufen was schmeckt - am besten Vor-Ort.
Ich hab' das ein Jahrzehnt gemacht, war jedes Jahr 2-mal in Burgund und hab' bei kleineren Winzern probiert.

Deutsche Burgunder haben nie die volle schwere "erdige" Qualität eines guten Cote de Nuits.
 
Wie sieht es mit weißen Burgundern aus, habt ihr da ähnliche Erfahrungen?

Bei weißen Burgundern hatte ich persönlich etwas mehr Glück, da bin ich aber auch nicht sehr anspruchsvoll. Gerade neulich einen noch sehr jungen, aber nach dem Dekantieren wirklich tollen 2014er Chassagne-Montrachet 1er Cru von V&F Jouard.

Mir fällt übrigens auch gerade ein, dass ich den Roten Domaine Changarnier Monthellie 1er Cru Meix Bataille 2011 (preislich um die 25€) wirklich nett fand. War aber ein absoluter Glücktreffer.

@cch: Lass mal ein paar Tipps hören ;)
 
Wie sieht es mit weißen Burgundern aus, habt ihr da ähnliche Erfahrungen?
Bin großer Freund des Chardonnay und habe aber auch hier bisher das Gefühl, man bekommt im Bereich 20-30 € bei den deutschen Winzern viel viel mehr fürs Geld (z.B. Milch; Ziereisen; Huber (!!); Weedeborn; Rebholz; Knipser). Ausnahme wohl Chablis.
Aus meinen begrenzten Erfahrungsschatz würde ich sagen, dass die Ergebnisse dort vorhersagbarer sind, d.h. eine große Lage von einem guten Erzeuger in einem guten Jahr ist meist ein exzellenter Wein. Da reden wir dann aber nicht mehr von 20-30€. :)

Chablis ist tatsächlich relativ preisgünstig, auch bei sehr guten Winzern. Ich hatte vor zwei Wochen noch einen sehr anständigen 1er Cru von Alain Geoffroy für um die 20,-, der toll war. Aber das sind stilistisch ja ganz andere Chardonnays als die aus der südlicheren Hauptregion, säurebetont, wenig oder kein Holzeinsatz, nicht die honigbuttrigen, malolaktisch vergorenen Schmeichler, sondern klare, kantige, stahlige Brocken.

Deutschland ist bei Chardonnay im Kommen, das ist keine Frage, ich würde auch noch Baden mit ins Spiel bringen, die beiden Laible-Brüder machen auch jeweils sehr ordentlichen Chardonnay für relativ kleines Geld. Aber jedem kostenbewussten Chardonnay-Freak würde ich auch Übersee, speziell Kalifornien ans Herz legen. Die Toperzeuger, die das Zeug schon länger anbauen, haben mehr Erfahrung im Umgang gewonnen und verholzen die Weine nicht mehr so schrecklich wie früher. Das bessere Klima haben sie in der Regel sowieso, so dass die Lagen- und Jahrgangsunterschiede längst nicht so groß sind wie in Burgund. Es sind dort natürlich stilistisch andere, schwerere Weine mit einer exotischfruchtigeren Aromatik bei gleicher Sortentypizität.

Jeder wie er mag oder kann bzw. weis :D

Ich bin ein großer Fan von französischem Burgunder - man muss probieren und kaufen was schmeckt - am besten Vor-Ort.
Ich hab' das ein Jahrzehnt gemacht, war jedes Jahr 2-mal in Burgund und hab' bei kleineren Winzern probiert.

Deutsche Burgunder haben nie die volle schwere "erdige" Qualität eines guten Cote de Nuits.
Ah, ein Weinkenner! :) Dann kannst Du uns sicher mit einigen guten Tipps erleuchten, damit wir das mal ins Verhältnis setzen können.

Tatsächlich halte auch ich den laufenden Besuch in Burgund für den einzigen Weg, laufend an gute Weine mit besserem Preis-Leistungs-Verhältnis zu bekommen. Das machen einige mir bekannte Burgund-Freaks so, aber eher bei einem laufend angepassten Katalog von Toperzeugern und nicht einfach irgendwie. Etwas zu bekommen, wo man sich beim Trinken nicht am Tisch festhalten muss, ist natürlich auch in Burgund ohne akribische Einkaufsselektion sehr gut möglich, aber das ist letzten Endes zumindest nicht mein Anspruch. Heutzutage muss man auch mit anderen aufstrebenden Regionen, z.B. in Südfrankreich, konkurrieren und da fällt - wie auch in Bordeaux - durch das durchgängig höhere Preisniveau der bekannteren Region für die mediokren Erzeuger seitens des preisbewussten Weinliebhabers, der nicht auf eine Rebsorte fokussiert ist, der Vergleich für mich eher düster aus.

Deutsche Burgunder haben übrigens in Einzelfällen sehr wohl die besagte volle erdige Qualität. Häufig hilft da einfach die Nutzung burgundischer Pinot-Noir-Klone, siehe z.B. Huber in Malterdingen. Ein Blick nach Oregon/USA und Central Otago/Neuseeland-Südinsel öffnet Pinot-Noir-bezogen auch den Horizont. Burgund ist heute nicht mehr alternativlos, soweit es nicht um die absolute Spitze à la Romanée-Conti geht.
 
Ah, ein Weinkenner! :) Dann kannst Du uns sicher mit einigen guten Tipps erleuchten, damit wir das mal ins Verhältnis setzen können.

Ist leider schon mehr als 15 Jahre her, dass ich regelmäßig Burgund besucht habe und gerade dort mit den kleine Territoirs im Bourgogne und dem Einfluss der Jahrgänge ändert sich vieles schnell.

Aber der Fixin 1er Cru "Les Arvelets" der Domaine BERTHAUT - GERBET ist mir in guter Erinnerung, wie auch die junge Dame die ihn verkauft hat.
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Deutsche Burgunder haben übrigens in Einzelfällen sehr wohl die besagte volle erdige Qualität. Häufig hilft da einfach die Nutzung burgundischer Pinot-Noir-Klone, siehe z.B. Huber in Malterdingen. Ein Blick nach Oregon/USA und Central Otago/Neuseeland-Südinsel öffnet Pinot-Noir-bezogen auch den Horizont. Burgund ist heute nicht mehr alternativlos, soweit es nicht um die absolute Spitze à la Romanée-Conti geht.

Huber in Malterdingen muss ich mal probieren, Danke.

Pinot noir aus Orgeon hatte ich auch mal in super Qualität und Pries/Leistungverhältnis.

Sonst stimmt es schon, dass die großen Namen in Burgund extrem teuer geworden sind.

Bei den Weinwochen in Frankreich in der Großen Supermarchés kann man wirklich viel probieren und hat oft auch die Winzer mit dabei.

Zuschlagen wenn's schmeckt.:)
 
Bei den Weinwochen in Frankreich in der Großen Supermarchés kann man wirklich viel probieren und hat oft auch die Winzer mit dabei.
Das stimmt, da bin ich nur leider geografisch benachteiligt. :) Größere Vergleichsproben mit Winzern veranstalten auch die großen Weinhändler, das ist immer eine tolle Sache, weil man eben direkt gegeneinander probieren kann.
 
Das stimmt, da bin ich nur leider geografisch benachteiligt. :)

Als Studenten sind wir öfter am letzten Tag abends zur Weinwoche gefahren (Cora, Record), da mussten alle geöffneten Flasche leer werden und wir haben geholfen. Die Winzer und Verkäufer waren froh , dass die Woche vorbei war und haben mit getrunken.
Kostenfreies Besäufnis mit Grand Cru - Cheval Blanc, Lafite, Mouton, Pichon Longueville, Leoville und Ducru-Beaucaillou.

Nur Petrus und d'Yquem gab's leider nicht.:mad:

Dann mit dem Taxi zurück, weil wir wussten, dass die Flics an den Tagen dort kontrollieren .
 
Heute quasi deutscher Saufwein, aus dem Mittelmeer-Bundesland:
Vinyes Mortitx Negre 2014 vom höchstgelegenen Weinberg Mallorcas, wo die autochthonen Rebsorten Manto Negro und Callet nicht mehr vernünftig reifen. Stattdessen wurde hier ein junger wilder Mix aus Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah und Tempranillo ohne Faßreife gekonnt in die Flasche gehauen. Sehr vielschichtig fruchtig, nix zum Lagern, hohe Trinkgeschwindigkeit, zum geschmeidigen Wirkungstrinken auf hohem Niveau. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
In den Gigondas könnte ich mich reinlegen. Dicht, dunkle Frucht, Würze, trotzdem kühl und schlank.

Der Molitor Kabi geht sowieso immer. Mittlerweile eine sehr angenehme Honignote, die er bei vor einem halben Jahr noch nicht hatte.

Der Spätburgunder ist leider enttäuschend, genau das, was ich mit SB negativ assoziiere. Schmeckt nach dünnem sauren Kirschsaft.

Der BDX ist mir auch zu dünn und nichtssagend, könnte aber sein dass er einfach "zu" ist. Ich lasse ihn stehen und werde morgen nachverkosten.
 

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