Was trage ich heute SammelThread

Status
Nicht offen für weitere Antworten.
Das ist in der Tat eine Frage, die ich mir hier schon länger stelle. Was treibt jemanden dazu, eine Barbourjacke über Sakko/Anzug und Krawatte zu tragen, wie zum Beispiel hier gezeigt? Geht der Träger nun zur Arbeit oder zur Jagd? Oder ist er noch unschlüssig?

Und, damit zusammenhängend: Wieso wird die Funktionsjacke von Wolfskin hier so verteufelt, während es bei der Funktionsjacke von Barbour Likes nur so hagelt?

Ja, das gilt aber einfach für ALLE Kleidungsstücke der Welt, sie kommen meistens aus irgend einem Bereich wie Militär, Berufskleidung etc. Fragt sich doch auch niemand, ob der Jeansträger gleich zum Goldschürfen geht oder der Peacoat Styler gleich Ahoi brüllt.
 
Fragt sich doch auch niemand, ob der Jeansträger gleich zum Goldschürfen geht oder der Peacoat Styler gleich Ahoi brüllt.

Warum nicht? Hätte ich einen Peacoat, ich würde ihn tatsächlich nur in Küstenregionen tragen. Ich finde auch Bootsschuhe außerhalb des Hafengebiets unpassend.

Mit dieser (deiner) Begründung dürfte ich dann aber doch auch eine Outdoor-Jacke in der Fußgängerzone tragen, ohne dass dem halben Forum vor Empörung die Luft wegbleibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist in der Tat eine Frage, die ich mir hier schon länger stelle. Was treibt jemanden dazu, eine Barbourjacke über Sakko/Anzug und Krawatte zu tragen, wie zum Beispiel hier gezeigt? Geht der Träger nun zur Arbeit oder zur Jagd? Oder ist er noch unschlüssig?

Und, damit zusammenhängend: Wieso wird die Funktionsjacke von Wolfskin hier so verteufelt, während es bei der Funktionsjacke von Barbour Likes nur so hagelt?

Ich möchte mal unter mehreren Aspekten auf die Frage eingehen.

Zunächst allgemein: Es spricht nichts gegen die Kombination von Barbour mit Sakko und Krawatte, wenn man die passende Ausprägung der beiden wählt. Barbour über einem feinen Seidenanzug kann ich mir nicht vorstellen. Über Tweedsakko und Wollkrawatte hingegen schon.
Wenn ich z.B. im Herbst/Winter mit dem Hund in den Weinbergen spazieren gehe, ziehe ich dafür mein Tweedsakko nicht aus, sondern einfach die Barbour drüber. Warum auch nicht. Das ist klassisch und schaut gut aus. Wie gesagt - zum feinen Anzug passt sie nicht und wäre da genau so deplaziert wie eine "moderne" Funktionsjacke.
[Zudem gibt es ja noch einmal einen deutlichen Unterschied zwischen Barbour und Jack-Wolfskin Jacke. Die Barbour ist eine reine Landjacke (zum Arbeiten oder Leben), die Wolfskin von der Assoziation her eher eine Bergsteigerjacke und daher vom normalen Stadtalltag noch deutlich weiter entfernt als eine Barbour.]

Nun zu 1859 im Konkreten: Eigentlich finde ich Barbours in der Stadt nicht sonderlich toll. Für mich sind das halt reine Landjacken. Jetzt wohnt 1859 aber in München, eine Stadt, die in meinen Augen eine (teilweise) Ausnahme dieser "Regel" darstellt. Man kann in München immer noch den ländlichen Einfluß stark erkennen. So geht das hier schon deutlich eher. Andererseits passt das einfach zu 1859 und sieht an ihm richtig gut aus. Wenn Blackmamba (no offense) eine Barbour über seine Kombinationen werfen würde, sähe das dämlich aus. 1859 kann das.

Und das ist ja im Grunde auch wieder eine allgemeine Regel. Was der eine problemlos tragen kann, sieht an einem zweiten dämlich aus und umgekehrt. So muß halt jeder seinen eigenen Stil entwicklen und das ist ja im Grunde auch gut so...
 
Ich versuche mal die Gemüter zu sänftigen.
SchweSo und das letzens im Heute-Gekauft präsentierte Ballantyne-Etikett (der Verkäufer war so nett, den Pullover mitzugeben).
Hipsterproportionen werden durch die Perspektive etwas verstärkt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Warum nicht? Hätte ich einen Peacoat, ich würde ihn tatsächlich nur in Küstenregionen tragen. Ich finde auch Bootsschuhe außerhalb des Hafengebiets unpassend.

Mit dieser (deiner) Begründung dürfte ich dann aber doch auch eine Outdoor-Jacke in der Fußgängerzone tragen, ohne dass dem halben Forum vor Empörung die Luft wegbleibt.

Barbour über Sakko: Ist halt mit der Zeit so gekommen, dass das vielen gefällt, die sich sonst "klassisch" kleiden.
Das Sakko hat auch eine Geschichte hinter sich, vor geraumer Zeit wäre niemand damit Arbeiten gegangen, wäre unpassend gewesen.
Ist halt alles ein Prozess, Grenzen werden verlegt, Fachmänner streiten sich darüber in Foren, unendliche Geschichte...
 
Das ist in der Tat eine Frage, die ich mir hier schon länger stelle. Was treibt jemanden dazu, eine Barbourjacke über Sakko/Anzug und Krawatte zu tragen, wie zum Beispiel hier gezeigt? Geht der Träger nun zur Arbeit oder zur Jagd? Oder ist er noch unschlüssig?

Ich mache das natürlich nur, damit Du Dir Gedanken drüber machen kannst.
 
Gerade deswegen macht es m.E. eben keinen Sinn die Wahl der Kleidung hier mit Zweckhaftigkeit zu begruenden, wie allerdings geschehen.
Entweder sagen halt viele Leute, dass das nicht gut aussieht, oder eben schon. Geschmaecker sind unterschiedlich, pi pa po.
Viele haben gesagt es wirkt fuer sie zu eng, Beethoven hat das absolut positiv als konstruktives Feedback aufgenommen, was er dann damit macht ist logischer Weise komplett seine Sache.
Warum also eine Diskussion ueber die Zweckhaftigkeit?
Wolfskin Jacken werden hier - zumindest von mir - deswegen geaechtet, weil nur mit der Zweckhaftigkeit argumentiert wird und damit der individuelle Anspruch auf Aesthetik im gesellschaftlichen Alltag tabuisiert wird. Man kann so einen Outdoor-Style auch als eigene Aesthetik durchziehen, gar kein Problem, aber die Wolksin Jacke ist einfach ein Symbol fuer die technokratische Orientierung der Gesellschaft, die lediglich oekonomische Ziele als wertvoll erachtet - das ist einfach viel tiefgreifender.

Gerade deswegen MUSS es hier moeglich zu sein - erst recht wenn alle Parteien auf konstruktive Weise kommunizieren - zu sagen: ich finde das zu eng. Ohne irgendwelche Nutzendiskussionen.
 
Der Versuch von rarar ist kläglich gescheitert. ;) Ich lege nach, obwohl das Foto nicht wirklich geraten ist. Freut euch an der schönen Abendstimmung! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Status
Nicht offen für weitere Antworten.
Zurück
Oben