Was trage ich heute SammelThread, Teil 3

Boah, das war ja echt ne tiefgründige Selbstrezeption des Forums auf den letzten Seiten...
Ich empfinde Steves Weggang als Verlust. Er hat das Forum mit seinem Fotos bereichert. Auch andere Mitglieder, die früher Stilmagazinlegenden (Shivago, Beethoven, Tryphoon Tournesol (schreibt man das so?), Mubbi u.v.m.) waren, sind mittlerweile nicht mehr dabei, was wohl auch an gewissen Umgangsformen lag. Ich bin seit 2014 dabei und muss sagen, dass gerade im letzten Jahr der Umgangston unqualifizierter geworden ist. Ich arbeite mit Jugendlichen, davon haben die meisten die Coronazeit besser überstanden als manche hier - zumindest ist so mein Eindruck. Natürlich sind wir hier im Internet und anonym, aber dennoch empfinde ich unser Forum hier als ,,anders´´ im positiven Sinne. Irgendwie familiärer als andere Foren und ich würde mich freuen, wenn das so bliebe. Da muss man eigentlich nicht mutwillig - insbesondere bei einem Mitglied wie Steve - jedesmal den London-Witz bspw. auspacken, wenn man weiß, dass er im Innern weicher und dünnfelliger war als seine Körperstatur impliziert hat ;-)
An dieser Stelle übrigens danke an Andreas für dieses Forum, für die Moderation und dass das Forum trotz der DSGVO weiterbesteht (als es damals hieß, das Forum schließe, bekam ich einen ziemlichen Schreck). Und danke an alle regelmäßigen Poster und ihre zahlreichen Inspirationen, von denen ich stets etwas lerne =)
 
Auch früher gab es Mitglieder, die Schwierigkeiten mit angemessenen Umgangsformen hatten und die Rolle des Klassenclowns in die digitale Welt mitgenommen hatten. Allerdings stimme ich zu, dass der Anteil inhaltlicher Diskurse höher war.

Wer weiß, vielleicht erleben wir demnächst die Reinkarnation von Steve. Würde mich sehr freuen.

Also Steve, falls Du doch noch mitliest, einfach wieder dazukommen, wenn der Ärger verflogen ist. Es gibt nach wie vor auch die anderen, die gutwilligen :)
 
Der Versuch, einen Satz, der zwar 59 Kommata, jedoch keine Aufzählungen enthielte, zu komponieren, mit denen man, sei es, daß einem die intellektuelle Potenz, derer es zweifelsohne bedürfte, um ein solches Monstrum, dessen Schöpfer als, wollte man es gelinde sagen, grammatisch leicht größenwahnsinnig, in Wahrheit aber, um einen bildungsbürgerlichen Vergleich zu bemühen, eher als ein linguistischer Doktor Frankenstein zu bezeichnen wäre, abginge, sei es, daß man, der geistigen Trägheit verfallen, sich einer Faulheit, die, um erneut einen Vergleich, dieses Mal der russischen Literatur entnommen, ins Feld zu führen, einem Oblomow zur höchsten Ehre gereichen könnte, zu zeihen hätte, sich diese Aufgabe, freilich unter heftigster Beschädigung der intellektuellen Reputation, die, einmal begründet in Zweifel gezogen, nur schwer, wenn nicht gar unmöglich zu restituieren ist, in unstatthafter, ja, um es in klarem, dem Ernst des Anliegens angemessenem Tone, so daß es selbst dem Unverständigen einsichtig wäre, zu konstatieren, in geradezu ehrenrühriger Weise zu vereinfachen, wäre im Gegensatz zu jener, besagte 59 Kommata gerecht auf zwei Perioden aufzuteilen, eine echte Herausforderung, welcher sich alle Menschen, die sich bemühen, die übrigen Tiere, welche, wie Sallust, jener dem pubertierenden, vom Geschlechtstrieb umnebelten, stieren Blickes die minnige Maid in der ersten Reihe, die unerreichbare, den weisen Worten des Lateinlehrers lauschende, brünstig begehrendem Jüngling ebenso wie das Herz der Holden verschlossen bleibende römische Historiker, es so treffend zum Ausdruck bringt, vierbeinig und dem Bauche ergeben erschaffen hat, zu übertreffen, im Bewußtsein, sich einer völlig sinnfreien Tätigkeit hingegeben zu haben, zumindest einmal im Leben unterziehen sollten.

Großes Kino!
 
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