Was trage ich heute SammelThread, Teil 2

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...jedoch würden Odd Pants aus Wolle oder Leinen bzw Chinos mit Bügelfalte ( Odd Chinos) diese [Shantung-Krawatte] sehr aufwerten.

Anders herum ist's für mich zutreffender: die Verwendung von Shantung wertet andere Komponenten herunter.

Warum sage ich das so?
Bei gewissen Dingen geht man als Betrachter automatisch davon aus, dass sich dies entweder so gehört, völlig normal ist, oder charakteristisches Kennzeichen ist, insbesondere, wenn man diese Charakteristica über größere Flächen, z.B. einem Sakko oder ganzen Anzug, sieht.
Bspw. knitternder Leinenanzug. Übertragen auf ein knitterndes Einstecktuch oder eine knitternde Krawatte aus demselben Material, würde man eher von nicht ordentlich gebügelt reden, wenn nicht sogar der Eindruck entstehen mag, da pflege jemand seine Krawatten (Kleidung) nicht ordentlich.
(A propos: Weiße Leinen-Einstecktücher sehe ich hier im Forum jedenfalls akkurat in Rechteckfaltung gelegt, aber nie im für Leinen typischen Knitterlook.)

Hier im Forum weiß man um die Besonderheit einer Shantung-Krawatte, aber bei der unbedarften Masse der Gesellschaft - und dazu kann ohne weiteres auch der eigene Vorgesetzte, der Personaler beim Bewerbungsgespräch, oder der Geschäftspartner, mit dem ich verhandeln möchte, zählen - werden solche Krawatten eher ein Stirnrunzeln oder Naserümpfen erzeugen.
(Vielleicht ähnlich der Reaktion, die einen als Stil-Forant mitunter spontan überkommen mag, wenn man gewisse Herren in einigermaßen schicken Anzügen mit ungepflegtem Schuhwerk sieht.)

Knitter, Risse, Streifen, Böbbelchen, Fusseln, etc. schätzt man anders ein, wenn man das Material und seine Eigenheiten kennt. Bei Leinen ist dies mehr oder minder flächendeckend der Fall. Bei Shantung nicht.

Ob man sich als Shantung-Träger drum scheren mag oder nicht, ist eine andere Sache. ;)

VG, Jane
 
Ich finde es auch schön - obwohl Dir IMHO 2 Knopf besser passt (oder 3 roll 2 - SCNR ;)).

Ja hast du recht.
War das erste Sakko was ich machen ließ. Dann wurde noch die Hose und Weste dazu geklöppelt und fertig war Anzug.

Alles was danach kam, und kommen wird ,war nur noch 2 Knopf

Heute war ich wieder bei Cove, habe meiner neuen Hemden abgeholt.

Die neue hellgraue Sommerhose muss noch etwas geändert werden. Beinweite und Länge und wird mir dann zugeschickt.


Meine beige Hose und das neue Sakko sind noch nicht da.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich war gegenüber Shantung immer dann kritisch, wenn sie zu formalen, aalglatten Anzügen gezeigt wurde. Zu weniger formalen Stoffen - Tweed etc. - finde ich das keineswegs unpassend. Und per se unästhetisch auch nicht.

Donegal-Tweed bspw. hat ja auch gewisse Einschlüsse, von daher würde ich sagen, würde eine Shantungkrawatte in der Tat wohl nicht groß heraussstechen.

Eine weniger ausgeprägte Shantungkrawatte als die von Dir gezeigte (die empfinde ich persönlich extrem zerrupft) mag vielleich optisch etwas gefälliger erscheinen - als ästhetisch würde ich dieses Material allerdings nicht bezeichnen, mag es noch so edel oder exklusiv oder sonst was sein.

Aber ich kann auch Bouclé-Cardigans & Co. nichts sonderlich abgewinnen. Auch nicht dem berühmten Jäckchen von Mme Coco Chanel. ;)

VG, Jane
 
Dieses ganze Böbbelchen-Hubbel-Striche-Fransen-Tralala erzeugt deutlich mehr den Eindruck eines mehr oder weniger vom Hund zerkauten Teils, das reif für die Altkleidersammlung ist (Beethovens Teil ist bereits überreif), denn den eines gepflegten Kleidungsstückes. :rolleyes:


Eine Shantung-Krawatte gibt die viel gewünschte Textur und unterstreicht den informellen Auftritt eines Outfits. Deswegen gefällt es mir gut als zusätzliche Auflockerung zu informellen Anzügen. Subversiverweise habe ich sogar mein letztes Bewerbungsfoto zum dunkelblauen Wolle-Leinen-Anzug mit hellblau-weißem Bengal-Stripe-Hemd mit einer braunen Shantung-Krawatte verziert. :)

Im Grunde ist es eine Krawatte für die Gelegenheiten, bei denen man sie auch weglassen könnte, genau wie die Strickkrawatte.
 
Anders herum ist's für mich zutreffender: die Verwendung von Shantung wertet andere Komponenten herunter.

Im Optimalfall ist das Outfit so zusammengestellt, dass kein Kleidungsstück ein anderes rauf- oder runterwertet. Wenn das Outfit gelungen ist, nimmt es der Betrachter als komplette Einheit wahr und nimmt es nicht gedanklich in seine Bestandteile auseinander.

Bspw. knitternder Leinenanzug. Übertragen auf ein knitterndes Einstecktuch oder eine knitternde Krawatte aus demselben Material, würde man eher von nicht ordentlich gebügelt reden, wenn nicht sogar der Eindruck entstehen mag, da pflege jemand seine Krawatten (Kleidung) nicht ordentlich.
(A propos: Weiße Leinen-Einstecktücher sehe ich hier im Forum jedenfalls akkurat in Rechteckfaltung gelegt, aber nie im für Leinen typischen Knitterlook.)

Weil ein weißes Tuch bei formalen Outfits verwendet wird, zu denen ein Knitterlook nicht stimmig wäre.

Hier im Forum weiß man um die Besonderheit einer Shantung-Krawatte, aber bei der unbedarften Masse der Gesellschaft - und dazu kann ohne weiteres auch der eigene Vorgesetzte, der Personaler beim Bewerbungsgespräch, oder der Geschäftspartner, mit dem ich verhandeln möchte, zählen - werden solche Krawatten eher ein Stirnrunzeln oder Naserümpfen erzeugen.

Diese Gruppe schafft es bei mir gar nicht bis zur Krawatte. Sie bleibt entweder an meiner Wuschelfrisur hängen (wenn sie oben anfängt) oder an den Tasselloafern (wenn sie unten anfängt). Insofern ist die Krawatte gut geschützt. Ich glaube, es ist eine Typfrage, ob ein solches Kleidungsstück authentisch ist oder nicht. Es kann auch nicht jeder Tweed tragen.
 
Hier im Forum weiß man um die Besonderheit einer Shantung-Krawatte,

Die Geschichte der "Shantung/Dupioni etc.-Krawatte" ist eine Geschichte voller Missverständnisse... :D

Die Unterschiede in verfügbarem Material/Haptik, Gewicht, "Qualität" scheinen erheblich zu sein -
die oben gezeigte "Shantung-Krawatte" dürfte vermutlich aus der Provinz "Rüdesien Ridgeback" stammen... ? ;)

Edit: habe ich hier eigentlich schon mal meinen Vintage-Zweireiher mit aufgesetzten Taschen und Stoff in Bouclé-Optik gezeigt ?
Ich versuche mal ein Kontrastbild zusammen mit dem auch hübsch gerupften 70er Jahre Designer-Vorhang meiner Eltern und stelle dann die Krawattenfrage... :p
 
Zuletzt bearbeitet:
Edit: habe ich hier eigentlich schon mal meinen Vintage-Zweireiher mit aufgesetzten Taschen und Stoff in Bouclé-Optik gezeigt ?
Ich versuche mal ein Kontrastbild zusammen mit dem auch hübsch gerupften 70er Jahre Designer-Vorhang meiner Eltern und stelle dann die Krawattenfrage... :p

Tun! Ich würde allgemein gerne viel mehr von Deiner allem Anschein nach sehr beeindruckenden Vintage-Sammlung sehen!

Bei den wieder kühleren Temperaturen hier habe ich noch mal den Dreiteiler herausgeholt. Hat auch schon ein paar Jahrzehnte auf dem Buckel, hand made in West Germany von Regent für E. Braun.
 

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Hier im Forum weiß man um die Besonderheit einer Shantung-Krawatte, aber bei der unbedarften Masse der Gesellschaft - und dazu kann ohne weiteres auch der eigene Vorgesetzte, der Personaler beim Bewerbungsgespräch, oder der Geschäftspartner, mit dem ich verhandeln möchte, zählen - werden solche Krawatten eher ein Stirnrunzeln oder Naserümpfen erzeugen.

Das ist viel einfacher. Ähnlich wie jede Kleidung mit Sakko überall jenseits der wenigen verbliebenen formellen Berufsenklaven als Anzug betrachtet wird, ist die Shantung-Krawatte einfach eine Krawatte. :)

Um zu verstehen, dass es auch besondere Krawattenuntertypen gibt, braucht man schon ein derartiges Fachwissen und die entsprechende Aufmerksamkeit dafür, dass man die besondere Rolle einer Shantung-Krawatte auch wieder erfasst. Dem Normalbürger ist das ganze Thema Krawatte so fremd, dass man mit einer ungewöhnlichen Krawatte gar nicht anecken kann. Da wäre auch noch die Holzkrawatte semiformell. ;)

Ich würde so was nicht tragen, wenn ein formeller Anzug im klassischen Sinne zwingend erwartet wird, weil sich dadurch ein wenig stimmiger Bruch ergäbe, aber in jedem informellen Outfit ist es einfach eine mögliche modische Zugabe.
 
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