Was sehe ich grade. Ein Filmsammelthread

jaja die virtuelle Welt macht alles einfacher, früher musste man noch auf gammilge Öko-Protestmärsche..

Der deutsche Film ist mmn eh tot, einen halb erfolgreichen (und nicht grottigen) Film abgeliefert, und die fähigen Leute sind in den USA.

Gestern mal wieder Witness for the Prosecution gesehen: Dietrichs Meisterleistung schlechthin, wenn auch nicht mehr ein so perfektes Äußeres wie einige Jährchen zuvor in Shanghai Express.
 
Im Gegensatz zu Ingl- Basterds ist hier die Gewaltdarstellung mMn wirklich völlig sinnlos, da es auch gar nicht zu dem Film passt. Die Fahrstuhlszene fand ich dermaßen widerlich, dass ich fast gek* hätte. Ich muss mir nicht ansehen, wie Köpfe zertreten werden..

Sehe ich ähnlich. Hier gibts in amerikanischer Manier viel Brutalität und wenig Sex. Drive wird ja in allen Medien und von vieln Kinogängern hochgelobt. Meiner Meinung nach handelt es sich um eine aus 30 Jahren (50er bis 80er Jahre) zusammengeklaute Story mit einem sinnfreien Plot, einem psychopathischen Hauptdarsteller (dessen Psychose leider nicht erklärt wird) und einer pseudoästhetischen Bildsprache. Das ganze soll dem Zuschauer als Kunst verkauft werden ist meiner Ansicht nach aber nur Schrott. Das Casting hat sich wohl auch eher an der aktuellen Popularität der Schauspieler und ihrer Serien oder Filme (Mad Men, Breaking Bad) als an wirklich passender Besetzung orientiert. Der Vergleich Ryan Gosling wäre der neue Steve McQueen ist gerade mit diesem Film mehr als absurd. Steve McQueen hat immer harte Hunde die aber zumindest empathisch wenn nicht sogar sympathisch waren gespielt. Ryan Gosling spielt hier einen harten Hund der keine Empathie besitzt. Er ist ein psychopathischer Gewaltverbrecher, der sich zwar für die gute Sache einsetzt, aber die Dame seines Herzens mächtig verschreckt. Dazu kommt das der Film nur vor schwachsinnigen Fehlern strotzt. Wer den Film gesehen hat oder noch sehen will achte auf die Szene in der Gosling den Wagen des Mafiosis rammt und die Klippe runterstösst. Die Große Mafialimo hat einen Totalschaden, Goslings Wagen hingegen hat nach dem harten AUfprall keinen Kratzer abbekommen. Trotz Frontalzusammenstoß ist die Front absolut heile und die Scheinwerfer leuchten hell. Das ist keine Kunst, das ist Quatsch. Die Leute, die in diesem Jokus irgendwas Besonderes sehen kann man nur sagen: Macht die Augen auf, der Kaiser ist nackt.
 
Ich teile Deine Kritik in Punkten... Die beschriebene "Schubs-Szene" ist tatsächlich unglaubwürdig... ich lasse es als normalen Filmfehler durchgehen. Auch dass der Typ total gefühlskalt ist und sie die Frau seines Lebens zu sein scheint, die er – im wahrsten Sinne des Wortes – auf Teufel komm raus beschützen will ist auch noch vertretbar...mir hätte es gereicht, wenn in der Fahrstuhlszene nicht auf den zerplatzenden Kopf geschwenkt würde... Jeder wüsste dennoch, was passiert aber der Ekelfaktor ist nicht da...

Inwiefern Gosling der neue Steve McQueen ist kann ich nicht beurteilen, ich halte ihn noch für 'zu frisch'... es gibt doch kaum bekannte Filme, in denen er gespielt hat... "The ides of march" als Hauptdarsteller und bei "crazy stupid love" die Nebenrolle...

Ich denke er könnte noch interessante Rollen spielen aber befürchte, dass er für irgendwelchen Mist verheizt wird und dann als Darsteller langweilig wird...
 
"Lars und die Frauen" wollen wir mal nicht unterschlagen! Der ist Klasse! :)

Was ich bei Ryan Gosling so erfrischend finde, ist seine Art zu spielen. Er wird ja bereits als "Meister des Minimalismus" betitelt. Auch wenn das zu viel des Guten ist, finde ich es dennoch schön, in großen Produktionen einen actionfähigen Schauspieler zu sehen, der nicht versucht so exzentrisch wie möglich zu sein, sondern eine besonnen zurückhaltende Mimik zeigt.
Nun bleibt nur n0ch zu h0ffen, dass er auch inhaltlich an starke, authentische, dreidimensionale Rollen gelangt und nicht wie Jason Statham stecken bleibt!

Gruß, Nils
 
Hat mich so im Regal angelacht: Erste Staffel CHEERS!
Qualitativ für eine DVD enorm gut (auch Anbetracht des Alters), nichts im Vergleich zu Frasier. Qualitativ ärgerlich quasi...
 
Grade eben: den aktuellen Tatort über serbische Kriegsverbrecher in Ö. Vorhersehbarer Plot, aber mit teilweise auch starken Szenen. Noch 7 Tage in der Mediathek.
 
Sehe ich ähnlich. Hier gibts in amerikanischer Manier viel Brutalität und wenig Sex. Drive wird ja in allen Medien und von vieln Kinogängern hochgelobt. Meiner Meinung nach handelt es sich um eine aus 30 Jahren (50er bis 80er Jahre) zusammengeklaute Story mit einem sinnfreien Plot, einem psychopathischen Hauptdarsteller (dessen Psychose leider nicht erklärt wird) und einer pseudoästhetischen Bildsprache. Das ganze soll dem Zuschauer als Kunst verkauft werden ist meiner Ansicht nach aber nur Schrott. Das Casting hat sich wohl auch eher an der aktuellen Popularität der Schauspieler und ihrer Serien oder Filme (Mad Men, Breaking Bad) als an wirklich passender Besetzung orientiert. Der Vergleich Ryan Gosling wäre der neue Steve McQueen ist gerade mit diesem Film mehr als absurd. Steve McQueen hat immer harte Hunde die aber zumindest empathisch wenn nicht sogar sympathisch waren gespielt. Ryan Gosling spielt hier einen harten Hund der keine Empathie besitzt. Er ist ein psychopathischer Gewaltverbrecher, der sich zwar für die gute Sache einsetzt, aber die Dame seines Herzens mächtig verschreckt. Dazu kommt das der Film nur vor schwachsinnigen Fehlern strotzt. Wer den Film gesehen hat oder noch sehen will achte auf die Szene in der Gosling den Wagen des Mafiosis rammt und die Klippe runterstösst. Die Große Mafialimo hat einen Totalschaden, Goslings Wagen hingegen hat nach dem harten AUfprall keinen Kratzer abbekommen. Trotz Frontalzusammenstoß ist die Front absolut heile und die Scheinwerfer leuchten hell. Das ist keine Kunst, das ist Quatsch. Die Leute, die in diesem Jokus irgendwas Besonderes sehen kann man nur sagen: Macht die Augen auf, der Kaiser ist nackt.

Ich komme grade aus dem Kino u. bin total begeistert. Guter Anwärter auf den Film des Jahres. Ihre Kritik kann ich nicht nachvollziehen:

- wenig Sex - na und? Ich freu mich jedenfalls, dass ich nicht immer das Gestöne der Schauspieler anhören muss. Ich kann kaum glauben, dass sich irgendjemand nach der obligatorischen 90er-Jahre-Sexszene zurücksehnt.

- Die Bildsprache ist nicht pseudo-, sondern ästhetisch.

- Der Plot ist nicht zusammengeklaut, sondern eine gut gemachte hommage.

- Sie wollen wirklich die psychologischen Probleme der Protagonisten ERKLÄRT bekommen? Wären Rückblenden an die prügelnden Eltern in Ihrem Sinn gewesen, oder bedeungsschwere Andeutungen á la "my father..."?

- Der Cast ist natürlich aktuellen Tendenzen geschuldet, das ist immer so. Die Frage ist doch, ob er funktioniert u. das tut er. Gosling hat äußerst präzise u. beängstigend gespielt imho. Und nein, natürlich ist er nicht McQueen. Oben beschweren sie sich noch, dass der Film "zusammengeklaut" sei, jetzt wollen Sie ein McQueen-Abziehbild?

- Das Auto hat nicht genügend Kratzer? Ist mir wurscht.

Ich kann die Kritik nachvollziehen, dass die Gewalt überzogen war. Ich denke, in diesem Film ist das aber gerechtfertigt. Hier geht es nicht um den Spaß am Blut, sondern im Gegenteil vergeht dem Zuschauer das Lachen sehr schnell. Ich bin sehr begeistert, wie der Film langsam und fast freundlich beginnt, um den Zuschauern dann den Boden unter den Füßen wegzureißen (es beginnt mit dem wohlgesetzten Schuss im Bad). Auch, wie der Fahrer vom Milchbubi zu einer immer bedrohlicheren Gestalt wird, ist prima gemacht. Der Soundtrack ist ebenfalls brilliant. Die Kamera, das Licht - alles ziemlich gut. Ich bin wirklich hochzufrieden. Klar, es bleibt ein kleiner Film über einen "Driver" - nicht das ganz große Kino. Aber handwerklich wirklich klasse.
 
Ich komme grade aus dem Kino u. bin total begeistert. Guter Anwärter auf den Film des Jahres.

Sehe ich genauso. Hat mir sehr gut gefallen.

Weicht doch etwas vom Buch ab, hätte ich so nicht gedacht. Tat der ganzen Sache aber außerordentlich gut. Im Buch erscheinen hier und da (bzw. Mitten in der Haupthandlung) Fragmente zu seinen Stuntfahrten, seiner Vergangenheit etc. Die Haupthandlung wird im Buch auch etwas offener gelassen, lässt mehr Spielraum. Der Film behandelt diese strikt(er).
Technisch wirklich erstaunlich, gewagter Sprung zwischen Film Noir und 80er Road- bzw B-Movie, geht aber voll auf. Der Score tut sein übriges und unterstreicht den Grundtenor deutlich.

ich empfand die Gewaltszenen nicht wie so häufig als Selbstzweck, vielmehr waren sie gelungen gesetzte Kontrastpunkte zum eher ruhigeren Tempo des Film. Rein narrativ sollten sie auch etwas zur im Film sonst kaum thematisierten Vergangenheit des Charakters aussagen.

Einer der besten Filme seit langer Zeit.
 
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