Lionel_Hutz
Well-Known Member
Am Wochenende "American Psycho" von Bret Easton Ellis begonnen und beendet.
Das wöchentlichen Diskussionen über Stilfragen ("Is it okay to wear argyle socks with a business suit?" - "Not really, They're too sporty. They interfere with a business image. You can wear them with casual suits. Tweeds, whatever.") sind die heimlichen Highlights des Romans, und es ist positiv hervorzuheben, dass Ellis (anders als der Film) aufgrund der Erzählperspektive gar nicht erst Gefahr läuft, der Faszination für seine Hauptfigur zu erliegen.
Davon ab aber trotz der gewollten Redundanz oftmals zäh, in seiner Abrechnung mit der portraitierten Gesellschaft auch ein wenig simpel.
Würde abseits vom (in meinen Augen belangloses) "Twist", dessen Übersetzung auf die Leinwand nur schwieirg zu bewerkstelligen sein dürfte, behaupten, dass die Verfilmung den Ton der Vorlage durchaus adäquat einfängt.
Funfact: Donald Trump zählt zu den Vorbildern von Patrick Bateman. Kann man so stehen lassen.
Ich hatte das Buch gelesen als es rauskam und war ein paar Jahre später von der Verfilmung absolut enttäuscht. Ich könnte mir eher vorstellen, dass man das Buch anders liest, wenn man den Film schon gesehen hatte.
Wie soll man auch ein Buch verfilmen bei dem 40% aus detailverliebter Beschreibung von Äußerlichkeiten bestehen, die man zwar super visuell umsetzen kann, aber der Zuschauer gar nicht versteht, warum die wichtig sind und 40% aus Gedanken des Protagonisten, die er mit niemandem teilt. Mich hat der Film massiv enttäuscht, weil mE auch einige Szenen fehlen, die für mich Schlüsselszenen sind (Lunch mit Bethany zum Beispiel).
Was ich neben American Psycho noch empfehlen würde ist “The Rules of Attraction”, das man eine Art Prolog nennen könnte, man lernt dort andere Mitglieder der Familie Bateman kennen, insbesondere Patricks Bruder.