Was haltet Ihr von Loake Schuhe

Warum würdes Du konkret die Ludwig Görtz nicht mehr kaufen?

LG
Günter

Guten Morgen,

1. Das Oberleder ist im direkten Vergleich bei meinen Prime Shoes deutlich besser, beide Paar Schuhe sind gleich alt und vergleichbar oft getragen.
2. Mein altes Paar wurde mir als Rahmengenäht verkauft, letztes Jahr wurde mir in 2 Görtz Filialen gesagt, dass die Modelle die sie (jetzt) unter Ludwig Görtz anbieten, durchgenäht sind, nicht rahmengenäht. Entweder sie haben es geändert oder, nunja. ;)
3. Mir persönlich ist der Leisten vorne zu schmal. Die Schuhe die ich habe sowie alle die ich seitdem anprobiert habe drücken vorne ein wenig, und mit Dehnen war da nicht mehr viel. Damals dachte ich, es sei innerhalb der Toleranz, aber ich bin beruflich viel auf Messen und auch sonst unterwegs, weshalb die Schuhe einfach sitzen müssen.
Die Passform ist aber natürlich sehr persönlich und ein Grund, der für jeden zutreffen muss.
 
... 1. Das Oberleder ist im direkten Vergleich bei meinen Prime Shoes deutlich besser, beide Paar Schuhe sind gleich alt und vergleichbar oft getragen.
2. Mein altes Paar wurde mir als Rahmengenäht verkauft, letztes Jahr wurde mir in 2 Görtz Filialen gesagt, dass die Modelle die sie (jetzt) unter Ludwig Görtz anbieten, durchgenäht sind, nicht rahmengenäht. Entweder sie haben es geändert oder, nunja. ;)
3. Mir persönlich ist der Leisten vorne zu schmal. Die Schuhe die ich habe sowie alle die ich seitdem anprobiert habe drücken vorne ein wenig, und mit Dehnen war da nicht mehr viel. ...

Erstaunlich!

Ich habe überlegt, ob ich darauf antworte. Es gibt ja so Situationen, da stellt man entweder den anderen bloss, was mir fern liegt oder man schießt sich selbst ein Eigentor, weil man Gelesenes und Vermutungen weiter gibt, die sich als falsch erweisen könnten.

Ein kleiner Tipp am Rande: Recherchier mal, wo "Ludwig Görtz" überall gefertigt wird. Dann vergleich diese Standorte mal, mit denen, wo Prime Shoes fertigt und da, wo Loake fertigt. Gut, vielleicht nicht immer, was Deine Meinung begründen würde.

Ob einer von den "Schuhfachleuten" etwas Aufklärung leisten kann?

Grüße
Günter
 
... Also sagt der Name der Fabrik absolut und rein gar nichts darüber aus, welche Qualität das dort hergestellte Produkt hat. ...
Meiner Ansicht nach sagt der Name einer Fabrik und für welche Marken dort gefertigt wird, schon etwas aus. "Reverenzen" nennt man so etwas in der Industrie und ich glaube die sind nicht ganz unwichtig.

... Mir will einfach nicht klarwerden, warum sich immer wieder Forenmitglieder mit Ausagen selbst glücklich machen, wenn sie glauben, dass die Schuhe von Händler A, B oder C von irgendeiner Marke, die ein gewisses Renommée hat, angeblich hergestellt wurden. ...
Du hast mich falsch verstanden. Ich wollte genau das Gegenteil ausdrücken. Man kann heute eben nicht pauschal sagen, wo Händler oder auch manche Marken fertigen lassen.

... Glauben diese Schuhkäufer denn tat sächlich sie bekämen so mehr Schuh für ihr Geld? Garantiert nicht - vielmehr versucht der Händler sich mithilfe des bekannten Markennamens einen geldwerten Vorteil zu verschaffen, weshalb solche Spekulationen - wer macht für wen die Schuhe - in die Foren und in den Kundenkreis hineingetragen werden. ...
Ich kann Deiner Argumentation nicht folgen. Wenn ein Händler-Schuh 250 € kostet, was bringt dass dann dem Händler, wenn bekannt wird, dass dieser Schuh von der Marke XXX kommt und dort nur 150 € kostet?

... Aber der Glaube versetzt die Goodyear-, Rahmengenäht- und die Schuhberge allesamt! ...
Werden Schuhe mit "Goodyear welted" gezeichnet, obwohl dieses nicht "Goodyear welted" sind? Das kann sich doch keiner erlauben. Ob es tatsächlich "Goodyear welted" sein muss, dass ist vielleicht Glaubensfrage.

LG
Günter
 
In einer einzigen Fabrik, heutzutage edel Manufaktur genannt, kann man verschiedene Produktionslinien mit verschiedenen Qualitätsstufen einrichten.....

Wenn du eine Party schmeißen willst, dann kannst du "Feinkost Käfer" (oder das beste Haus im Saarland) aber auch den "Schmutzigen Löffel" um die Ecke 'rum mit der Gastronomie beauftragen. Beide Firmen werden dir verschiedene pro-Kopf Preis- und damit verbundene Qualitätsstufen anbieten.

Also sagt der Name der Fabrik absolut und rein gar nichts darüber aus, welche Qualität das dort hergestellte Produkt hat......Aber der Glaube versetzt die Goodyear-, Rahmengenäht- und die Schuhberge allesamt!:p

Deiner Logik zufolge, sagt auch der Name und der Ruf der Catering-Firma nichts über das angelieferte Produkt aus (wobei wahrscheinlich der Startpreis bei Käfer über dem teuersten Preis des "Löffels" liegt). Der Glaube versetzt zwar keine Berge, erhöht aber zumindest die Erwartungen. Vielleicht, nachdem ich ein Jahr lang auf einen Tisch im "El Bulli" gewartet habe und dann sündhaft viel Geld bezahlt habe, entäuscht mich auch das Essen da.

http://www.elbulli.info/review.htm

Aber daß will ich doch selbst entscheiden können, warum soll ich es mir von Muffeln und Miesepetern verleiten lassen? (Abgesehen davon, schließt das Restaurant im nächsten Jahr, die Chancen daß ich einmal da essen werde, sind minimal.)

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So etwas nennt man dead stock.

"Dead Stock" ist Neuware die 'mal in einem Lagerhaus vergessen worden ist und nach Jahren oder Jahrzehnten wieder auftaucht (und dann in der Regel bei eBay endet).
 
Also sagt der Name der Fabrik absolut und rein gar nichts darüber aus, welche Qualität das dort hergestellte Produkt hat.

Entschuldige, vielleicht bin ich ja zu gutgläubig und blauäugig:
Aber das halte ich grundsätzlich für ein Gerücht!

Hat nicht auch der Hersteller einen (guten) Ruf zu verlieren?

Machen wir mal ein extrem krasses Beipiel:
Die "Borelli"- oder-wie-auch-immer-Schuhe, welche bei Deichmann
für unter 99 € feilgeboten werden, kommen aus dem Hause Edward Green oder G&G etc.. Muss ich weiter ausholen?

Also hat der Hersteller, ebenso wie der Händler, ein Interesse daran, möglichst gute Qualität zu einem bestimmten Preis anzubieten.
Dass das variabel ist, ist klar.
Und ich glaube, Ludwig Görtz z. B. würde sich die Finger verbrennen, wenn
herauskommt, dass die Schuhe aus billigster China-Qualität bestehen.
Ist einmal der Ruf ruiniert...

Ein anderes, oberflächiches, Beispiel:
Früher hatte Rolex die El-Primero-Werke von Zenith in einigen ihrer Uhren verbaut. So what?

Liebe Grüße

Matz
 
Hallo,

ich stelle fasziniert fest, mit welcher Emotion und, meiner Meinung auch, Vermutungen diese Diskussion weitergeführt wurde.

Bzgl. Guenter:
Ich fühle mich keineswegs bloß gestellt, ich frage mich aber, ob Du meine Angaben vollständig gelesen hast.
Ich habe angegeben, dass 2 Verkäufer mir diese Angaben gemacht haben. Ob diese richtig oder falsch sind, kann und will ich nicht beurteilen, da ich mich bei Schuhen nicht hinreichend mit der Fertigung auskenne.
Fakt ist:
1. Mir wurde damals gesagt, meine Schuhe seien rahmengenäht.
2. Mir wurde seitdem in 2 verschiedenen Filialen gesagt, die Schuhe die ich dort anprobiert habe, seien durchgenäht. Auf keinem davon stand etwas von Goodyear.
3. Selbst wenn 1&2 zutreffen, kann es immer noch sein, dass Ludwig Görtz Modelle mit verschiedenen Qualitätsstufen hat. Siehe verschiedene Linien bei Loake etc.

Bzgl. der Referenzen von Fabriken würde ich gerne noch etwas anmerken, da ich mich, wenngleich nicht im Bereich Schuhe, im Bereich Mode und Hartwaren beruflich seit einigen Jahren damit zu tun habe.
A. Wenn die Marke, die produzieren lässt, eine gewisse Größe erreicht, lässt sie im Normalfall bei verschiedenen Produzenten fertigen. Dies sowohl aus Gründen der Differenzierung (zB Schuhe von 199-299 Euro) wie auch aus Gründen der Risikoverteilung (Geht Fabrik 1 pleite, wird eben mehr bei 2 gekauft).
B. Die Aussage, wo (räumlich und auch Fabrikbezogen) jemand kauft, ist ein Indiz, aber absolut nicht ausreichend hinsichtlich der Beurteilung der Qualität. Ich habe selbst mit Produzenten zu tun die je nach Auftrag und Produktspezifikation 30-50% unterschiedliche Produktionskosten haben. Durch die Kalkulation die Lieferkette entlang ist der Unterschied im UVP normalerweise extrem hoch.
Als Beispiel könnte bzw. kann ich Dir eine Fabrik nennen, die sowohl für verschiedenen europäische Discounter fertig, wie auch für qualitativ extrem hochwertige Marken, die im UVP ca. das Zehnfache kosten wie das Produkt beim Discounter. Im Einkauf merkt man schlicht und ergreifend dass man das bekommt, wofür man zu zahlen bereit ist. Viele Produzenten sind erstaunlich flexibel. ;-)

Ich bitte gleich vorab um Entschuldigung, wenn sich jemand durch meine Ausführung angegriffen fühlt, dies ist nicht meine Absicht. Ich dachte jedoch, dass ich meine vorigen Angaben zum Vergleich der Schuhe ausreichend begründet und auch als subjektiv markiert hatte. Ich kann aus verschiedenen Erfahrungen sagen, dass man sich allein durch die Produktionsstätte oder auch das Label nicht über die Qualität täuschen lassen sollte.
 
Zuletzt bearbeitet:
Referenzen usw.:
Welche Referenzen geben denn die Hersteller oder Händler konkret dem Endkunden gegenüber an?
Soweit ich weiß - Keine!
Ebenso wenig verraten die Händler wer die Schuhe gemacht hat oder welche Qualität sie haben;
Du kamst mir zuvor, dies wollte ich gerade anfügen. Als Beispiel bzgl. der flexiblen Fertigungsqualität würde ich ganz pauschal das weisse T-Shirt nehmen, das für verschiedene Aufträge im Preis zwischen 14,99 (2er Pack) und 39,99 (1 Stück) variieren kann, grob gesagt.
Diese werden auf den selben Maschinen in der selben Fabrik gefertigt. Unterschiede bestehen jedoch im Materialeinsatz (Qualität&Menge der Baumwolle sowie Qualität des Fadens) und geringfügig in der Verarbeitung (ggf. Anzahl der Stiche etc.).
Es ist desillusionierend und reduziert teilweise die Zahlungsbereitschaft für Markenkleidung ganz erheblich, aber wer mal gesehen hat, was in einer Textilfabrik "Labelroom" genannt wird, sieht die Dinge manchmal etwas anders. ;)
 
Meiner Ansicht nach sagt der Name einer Fabrik und für welche Marken dort gefertigt wird, schon etwas aus. "Reverenzen" nennt man so etwas in der Industrie und ich glaube die sind nicht ganz unwichtig.

Ich kann Deiner Argumentation nicht folgen. Wenn ein Händler-Schuh 250 € kostet, was bringt dass dann dem Händler, wenn bekannt wird, dass dieser Schuh von der Marke XXX kommt und dort nur 150 € kostet?

Referenzen zeigen das Leistungspotenzial einer Fertigung, nicht notwendigerweise den Mindestanspruch, den sie an sich haben. Mit der günstigsten Linie macht kaum jemand Werbung. ;)

Ich fürchte, die Frage, was es dem Händler bringt, ist nicht die richtige Frage. Tatsache ist, dass es so gut wie niemand erfährt als Kunde, zumindest 99% der Kunden kaum. Und falls doch, macht ein wenig gezielte Werbung das ganze wieder wett. Bzgl. CT ist mir aufgefallen, dass sowohl Schuhe wie auch Bekleidung dieses Frühjahr pauschal als -50% gekennzeichnet war.
Unter Gesichtspunkten der Werbepsychologie ist dies wesentlich klüger (kurzfristig) als nur den niedrigeren Preis auszuloben. Zumal ja darüber diskutiert wurde, dass Schuhe mit gleicher oder besserer Qualität üblicherweise nur den -50% Preis kosten.
 
Wäre die beauftragte Qualität höher als die seiner eigenen Marke(n), dann würden die höherwertigen auch im Werk mehr kosten.
Da sie nun für den Händler im Einkauf teurer wären, würde er sie wohl auch teurer an den Endkunden abgeben müssen als die Markenschuhe, denn ansonsten würde dies keinen kaufmännischen Sinn ergeben.
Kommerziell sinnvoll ist es also nur Schuhe der Hausmarke möglichst billig produzieren zu lassen, um sie - neben den bekannten Marken im Geschäft - recht teuer verkaufen zu können. Recht teuer meint, dass er eine höhere Gewinnspanne damit erzielt oder dies kann, denn ansonsten würde es sich nicht lohnen eine eigene Hausmarke machen zu lassen.
In den Grundzügen stimme ich Dir zu, aber in der Praxis sind die Überlegungen zur Schaffung von Handelsmarken bzw. Eigenlabels der Produzenten etwas vielfältiger.
Die Kostenblöcke Verwaltung, Werbung, Vertrieb und insbesondere der Einbezug der Restbestände sind bei vielen "Marken" ein nicht zu verachtender Posten, bei Fertigung in Fernost zB sind ggf auch die Rückstellungen für Reklamationen, die oft nicht auf die Fabrik "abgewälzt" werden können, in die Kalkulation einzubringen.
Ein Posten, den kaum jemand kennt, besteht im Zoll. Bei einer globalen Preispolitik muss im Preis der Zollsatz enthalten sein der in dem Land mit dem höchsten Zoll besteht (sofern dieser Markt relevant ist). In allen Ländern, in denen der Zoll niedriger ist, erhöht die Position "Zoll" in der Kalkulation die Marge, weil er dort nicht benötigt wird. (Beispiel: Die EU und die USA haben auf manche Produkte sehr unterschiedliche Zollsätze, oft USA>EU. Da der Marktpreis in den USA meist aber absolut niedriger ist (Bekleidung) als in der EU, MUSS der Einkaufspreis sehr niedrig sein, um auch in den USA noch mit Gewinn verkaufen zu können.
Dies führt dazu, dass auch bei gleicher oder gar besserer Qualität des reinen Produkts eine "Eigenmarke" einen geringeren Preis haben kann und meist auch haben muss, als die Marke. Der Textilmarkt ist hier wieder das beste Beispiel.

Die Eigenlabels (sei es vom Produzenten selbst oder von einem Händler, der einen Produzenten beauftragt ) zielen einerseits auf eine Differenzierung
 
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