Warum gibt es keinen Herrenausstatter in Ostdeutschland - 22 Jahre nach der Wende?

Ja genau es ist Ironie wenn man bei der Frage nach Herrenausstattern auf Thor Steinar kommt. Diese ungeheuer bedeutende Ladenkette muss einfach "die Jugend" in der Region xyz einkleiden. Schon der "Zusammenhang" Jugend und Herrenausstatter sagt ungeheuer viel über das reale Durchschnittsalter des Herrenausstatterkunden ... oder eben doch mehr über den Autor der Zeilen.
 
Irgendwie macht ihr es uns immer sehr einfach euch zu erkennen. Einfach mitlachen wäre deutlich unauffälliger... ;)

Wirklich köstlich "IHR" also... (peinlich nur wenn man damit daneben liegt) Ansonsten scheint die Botschaft noch nicht angekommen zu sein.

Also für die Ferndiagnostiker die gern ohne persönliche Kentniss unbedingt auch irgend wie mitreden wollen. Es gibt in praktisch jeder Stadt im Osten Herrenausstatter nur ist die Preislage da deutlich gemäßigter. Themen wie Kaufkraft und Bevölkerungsstruktur spielen da eine große Rolle. Dies ist sehr gut zu vergleichen mit den mehr ländlichen Regionen in Westdeutschland. Da sieht es keinen Deut besser aus.
 
In Dresden gibt es z.B. "Silbermann", ein hervorragendes Geschäft mit schöner Auswahl und guter Beratung. Da gibt es u.a. "Belstaff", "Hackett", "Armani", "Dressler", auch als MTM usw.

Der örtliche "Boss"-Tempel führt "Boss-Selection"

In Leipzig und auch in Erfurt habe ich ebenfalls schöne Geschäfte gesehen. So schlimm ist es also nicht.
 
Irgendwie macht ihr es uns immer sehr einfach euch zu erkennen. Einfach mitlachen wäre deutlich unauffälliger... ;)

Mitlachen ist nichts für "uns", wir haben doch die Freiheit erkämpft, um zu widersprechen! ;)

Unabhängig davon wohne ich ja nicht ohne Stolz in einer der schönsten Städte der Welt und einer Region mit einer Kulturgeschichte von Weltrang und mit einem Name der in aller (englischsprachigen) Welt Basiswortschatz ist.
Jetzt aber bitte kein Neid! :D
 
Mitlachen ist nichts für "uns", wir haben doch die Freiheit erkämpft, um zu widersprechen! ;)

Unabhängig davon wohne ich ja nicht ohne Stolz in einer der schönsten Städte der Welt und einer Region mit einer Kulturgeschichte von Weltrang und mit einem Name der in aller (englischsprachigen) Welt Basiswortschatz ist.
Jetzt aber bitte kein Neid! :D

Karl-Marx-Stadt?
 
Mitlachen ist nichts für "uns", wir haben doch die Freiheit erkämpft, um zu widersprechen! ;)

Unabhängig davon wohne ich ja nicht ohne Stolz in einer der schönsten Städte der Welt und einer Region mit einer Kulturgeschichte von Weltrang und mit einem Name der in aller (englischsprachigen) Welt Basiswortschatz ist.
Jetzt aber bitte kein Neid! :D

Ah you're from Heidelburg ? I bought my Lederhosen and Cuckoo Clock there. I love the Rhine!
;)
 
Hier werden ja die ganz heißen Eisen angepackt, aber 22 Jahre nach der Wende darf das auch möglich sein. Ich oute mich als Wessi, der unmittelbar nach der Wende für 2 Jahre in der thüringischen Provinz gelebt und gearbeitet hat und heute im äußersten Südosten von Berlin lebt - und das auch sehr gerne tue. Das erwähne ich nur, um deutlich zu machen, dass ich mir eine Meinung erlauben kann, wie ich meine.

Vollkommen richtig ist, dass es natürlich einerseits wie bereits erwähnt mit der Kaufkraft zusammenhängt. Aber selbst dort, wo diese inzwischen in Ostdeutschland entsprechend vorhanden ist, gibt es Unterschiede - und nicht nur bei Herrenausstattern sondern bei allen Einzelhandelsgeschäften der gehobenen Art. So verzweifele ich mit schöner Regelmäßigkeit, wenn ich bei uns einen guten Blumenladen suche. Nur Vietnamesen (nein, ich habe nichts gegen Vietnamesen) und dröge Ketten wie Blume 2000 (der Name sagt eigentlich schon alles). Und das, obwohl die zahlungsfähige Klientel durchaus vorhanden ist.

Und jetzt meine These: Es hat sehr wohl noch etwas mit der Sozialisation zu tun. Blumenläden dieser Art gab es nicht in der DDR. Herrenausstatter ebenfalls nicht, von guten Restaurants ganz zu schweigen (schon mal heute versucht, in Brandenburg ordentlich essen zu gehen?!). Von daher war und ist man es auch nicht gewohnt, für bestimmte Dinge entsprechend Geld auszugeben, selbst wenn man es inzwischen kann.
Wer ist denn heute die zahlungskräftige Generation? Ich sage 40 Plus... also Leute, die vor 25 Jahren am 1. Mai noch mit Halstüchern marschiert sind. Sorry, das war jetzt etwas überspitzt. Ich wollte nur darauf hinaus, dass es durchaus herkunftsbedingte Unterschiede gibt, die jenseits von der Kaufkraft vorhanden sind.
Ich spreche dabei nicht von den Herren, die sich hier tummeln. Die haben da selbstverständlich ein anderes Bewusstsein, aber bei der breiten Masse sieht das anders aus.
 
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Liebe Gänossin'n und Gänossn!
Im Namn där Bardei spräsche isch den Wärgdädign där Bäkleitunnksindusdrie Dangk und Anärgännungk aus.
Eure vorbildlische Äinschdellungk und Orbaidsmoral sind Haupdgarant für dän Friedn und die Vrsorgungk där Bevölgerungk mit hochwärdign Beklaidungksmiddln.
Niemant had die Absicht, ainen Herrenausschdadder zu ärrichdn!
:D

Mit sozialisdischm Gruß

Bertie
:D
 
Hier werden ja die ganz heißen Eisen angepackt, aber 22 Jahre nach der Wende darf das auch möglich sein.

Gerne nur bitte mit eigener Erfahrung und nicht mit irgend welchen Schubläden die Leute warum auch immer und woher auch immer mit sich im Kopf rumtragen.

Vollkommen richtig ist, dass es natürlich einerseits wie bereits erwähnt mit der Kaufkraft zusammenhängt. Aber selbst dort, wo diese inzwischen in Ostdeutschland entsprechend vorhanden ist, gibt es Unterschiede - und nicht nur bei Herrenausstattern sondern bei allen Einzelhandelsgeschäften der gehobenen Art.

Ich empfehle da genaueres Studium von Kaufkraftanalysen um mal zu begreifen wie groß der Unterschied immer noch zwischen den besten Regionen im Osten und den schwächsten im Westen real ist.

So verzweifele ich mit schöner Regelmäßigkeit, wenn ich bei uns einen guten Blumenladen suche. Nur Vietnamesen (nein, ich habe nichts gegen Vietnamesen) und dröge Ketten wie Blume 2000 (der Name sagt eigentlich schon alles). Und das, obwohl die zahlungsfähige Klientel durchaus vorhanden ist.

Für mich z.B. überhaupt nicht nachvollziehbar denn ich habe hier vor Ort gute Auswahl. Allerdings ist dies sicher eine Frage der Ansprüche und der Aufmerksamkeit. (auf so etwas achte ich in fremden Gegenden nicht)

Und jetzt meine These: Es hat sehr wohl noch etwas mit der Sozialisation zu tun. Blumenläden dieser Art gab es nicht in der DDR. Herrenausstatter ebenfalls nicht, von guten Restaurants ganz zu schweigen.

Soweit korrekt, da half im Prinzip nur noch die Fahrt nach Berlin.


(schon mal heute versucht, in Brandenburg ordentlich essen zu gehen?!).

Ja ich mache so etwas regelmäßig und ich empfehle da das Studium einschlägiger Quellen.

Von daher war und ist man es auch nicht gewohnt, für bestimmte Dinge entsprechend Geld auszugeben, selbst wenn man es inzwischen kann.

Im Kleidungsbereich kann ich da nur bedingt zustimmen, wer aus dem Einheitsbrei raus wollte tat dies wenn vorhanden mit harter Währung oder aber im Exquisit. Es würde hier so mancher staunen wie teuer die Klamotten da in Relation zum vorhandenen Einkommen waren.

Wer ist denn heute die zahlungskräftige Generation? Ich sage 40 Plus... also Leute, die vor 25 Jahren am 1. Mai noch mit Halstüchern marschiert sind. Sorry, das war jetzt etwas überspitzt. Ich wollte nur darauf hinaus, dass es durchaus herkunftsbedingte Unterschiede gibt, die jenseits von der Kaufkraft vorhanden sind.

Blauhemd bitte und wer etwas auf sich gehalten hat zog dies nicht an. Ich z.B. habe nicht mal eins besessen. Aber grundsätzlich stimmt die Aussage schon das die Gewichtung wofür Geld ausgegeben wird sich immer noch stark unterscheidet.

Ich spreche dabei nicht von den Herren, die sich hier tummeln. Die haben da selbstverständlich ein anderes Bewusstsein, aber bei der breiten Masse sieht das anders aus.

Wo sieht es denn in der breiten Masse in Deutschland nicht anders aus ?

Was mir aber fehlt ist der wichtigste Grund warum die Einzelhandelsstruktur sich so stark unterscheidet. Es gehört dazu (mutiges) Unternehmertum und auch ein gewisses Grundkapital. An beidem mangelt es im Osten eklatant.
 
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