Ted
Well-Known Member
Ja genau es ist Ironie wenn man bei der Frage nach Herrenausstattern auf Thor Steinar kommt. Diese ungeheuer bedeutende Ladenkette muss einfach "die Jugend" in der Region xyz einkleiden.
Naja, also ich lebe ja nun seit ca.2 Jahren auch in einem der "neuen" (Sachsen, allerdings in einer der Großstädte). Ursprünglich komme ich aus einem der "gebrauchten" Bundesländer (Niedersachsen) gelebt und bin auch sonst schon etwas herumgekommen.
Der Umzug fand freiwillig statt, hatte keine beruflichen oder familiären Gründe sondern ich war einfach von der statt an sich begeistert. Insofern habe ich quasi die Möglichkeit zum direkten Vergleich.
Und ich muss sagen: Es stimmt wirklich.
Selbst in meiner noch relativ weltläufigen (Wahl-)Heimatstadt gibt es einen derart großen Anteil an Fans explizit rechter Szenemarken ("Steinar", "Ansgar Aryan", "164:1" und ähnlichen Unfug), welche ihren rechten Lifestyle ungeniert ausleben und dabei voll integriert sind bzw. sich auch in der Öffentlichkeit kein Schwein dran stört.
Im Westenwude ich teilweise schon (ungerechtfertigterweise) mit nem Fred-Perry-Polo kritisch beäugt, hier komme ich mir damit schon fast vor wie ne "linke Zecke"...
Von den Zuständen im ländlichen Umland gar nicht zu reden.
Insofern sind die gängigen Klischees und Stereotypen wohl nicht ganz unbegründet, auch wenn ich das vorher selbst nicht glauben wollte.
Zu der Herrenausstatter-Thematik: Es gibt (zumindest hier im urbanen Raum) sowohl die üblichen Verdächtigen (P&C; Breuninger), Maßkonfektion (u.a. Dolzer), hochwertige Einzelhändler (u.a. "Capitale" in der Mädlerpassage) sowie den ein oder andren Maßschneider und auch Maßschuhmacher.
Klar ist das Angebot jetzt nicht so prall wie z.B. in Hamburg oder München, m.E allerdings auch nicht katastrophal. Viele Leute hier haben eben auch einfach andere Sorgen bzw. andere Interessen.
Weit verbreitet ist allerdings die Einstellung, dass sich eine gute Klamotte primär durch einen möglichst großflächigen Markenschriftzug auszeichnet.