Uhren - was geht zum Anzug?

Nun lese ich immer sehr gerne in den Uhrenforen mit und manchmal ist auch die Rede über Kleidung. Da wird dann immer auf Leute "eingeschlagen" die eine Sportuhr wie z.B. eine Rolex Submariner zum Anzug tragen.

Ist das wirklich so ein großer Fauxpas?
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Überhaupt nicht! Mir ist mindestens ein Verkäufer bei Jaguar in Kronberg bekannt, der eine zum Anzug trägt. Auch gibt es bestimmt zwei Steakhauskellner (bei den Spesenritterläden) die so herumlaufen. Last but not least meine ich auch, dass bei Engels & Völkers an der Alten Oper einer der Verkaufsberater so einen Look pflegt.

Es ist also überhaupt kein Fauxpas, sofern man eben so aussehen möchte. Mir persönlich wäre so eine Uhr irgendwie zu klobig und zu robust für einen Geschäftsanzug; es wäre so, als ob man zwiegenähte Blücher tragen würde, was ich auch nicht tun würde.
 
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Was gar nicht, aber wirklich überhaupt gar nicht zum Anzug geht, sind Digitaluhren oder Uhren mit Kautschukbändern.
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Warum?

Du siehst jetzt vermutlich nur Casio vor Deinem geistigen Auge. Aber es gibt hochwertige Digitaluhren wie die schweizerischen Ventura, die durchaus zum Anzug/Sakko tragbar sind.

In den 70-er Jahren sah man kaum was anderes, vom Arbeiter über den Sparkassenmitarbeiter bis hin zum Firmenchef trug man Digitaluhren.
Viele Analoguhrenhersteller standen kurz vor der Pleite und erlebten erst in den 90-ern ihr Comeback.

Bei Kautschuk sehe ich überhaupt kein Problem. Kautschukbänder von z. b. Breitling u. Omega sehen am passenden Uhrenmodell sehr gut aus und sind durchaus zum Anzug tragbar. Es muss nicht immer die feine IWC, JLC oder PP mit Lederband sein.
Eine Superocean oder Seamaster sind durchaus auch zum Anzug tragbar - das nicht nur mit Stahlband.
 
Aber es gibt hochwertige Digitaluhren wie die schweizerischen Ventura, die durchaus zum Anzug/Sakko tragbar sind.

Es gibt ja auch superhochwertige Funktionsjacken aus Plastik, beispielsweise Montcler oder Fjell Steinar. Kann man die ob ihrer Hochwertigkeit dann auch zum Anzug tragen,
fragt
der hochwertige Rushmore
 
In den 70-er Jahren sah man kaum was anderes, vom Arbeiter über den Sparkassenmitarbeiter bis hin zum Firmenchef trug man Digitaluhren.

Mein Papa, der jedoch weder Sparkassenmitarbeiter noch Firmenchef ist, trug so etwas nicht.

Warum sollten gerade die 70er Jahre als Stilvorbild für heute dienen? Damals trug man auch Schlaghosen, "gehen" die daher auch heute? Man rauchte auch in Gegenwart von Babies und liess Migranten mit Migrationshintergrund die Stahlkessel bei Thyssen auskratzen. Beides ist ja heute auch nicht mehr zwingend le denier cri.
 
Was haben die Menschen nur in den 70-ern und 80-ern gemacht? Wurden da keine Anzüge getragen?

Meiner Meinung nach gibt es edle, durchaus zum Anzug tragbare Digitaluhren, ebenso Funktionsjacken, die man auf dem Weg ins Büro zum Anzug tragen kann. Nicht unbedingt die Moncler Jacken, in denen man wie ein Michelinmännchen aussieht, aber Schöffel und Co. bieten da einige Modelle.
Es muss nicht immer der/die Woll- oder Lodenmantel/-jacke sein.

Letztendlich finde ich die Diskussion überflüssig. Das gesamte Erscheinungsbild muss stimmen. Das muss durch die oftmals genannte "Dresswatch" nicht stimmiger werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Können kann man alles, wenn man will. Was an einer Digitaluhr "edel" sein soll, erschliesst sich mir nicht, aber das mag daran liegen, dass ich nicht so ein trendiger Mensch bin wie Sie. Ich habe nur zwei Uhren und die existierten schon, bevor ich auf die Welt kam.

Von Schöffel habe ich tatsächlich eine Jacke, sie heisst Ptarmigan und ich würde sie niemals "auf dem Weg ins" "Büro" tragen, wohl jedoch zu dem Anlass, für den sie der Hersteller kreiert hat.
 
Was erlaubt ist entscheidet in solchen Fragen die Maße, was gefällt entscheidet der Einzelne.
Je nach Umfeld kann ein und das selbe Accessoire mal passen, und mal nicht. Die Maße wird eher das Einstecktuch im Alltag als übertrieben empfinden, als die Digitaluhr zum Anzug als No Go. Hier im Forum gelten wesentlich andere Regeln als im Alltag, da ist man schon mit einem Sakko das passt besser gekleidet als die Mehrheit.

Ich sehe immer wieder Digitaluhren zum Anzug, oder auch diese Binäruhren mit der LED Anzeige. Gefällt mir selten, aber wird akzeptiert. Die meisten Menschen kümmern sich nicht um Herrenmode, wie soll da so etwas Kleines wie die Uhr stören?

Zudem gibt es immer mehr Smartwatches, also Uhren mit LCD und Verbindung zum Handy über Bluetooth. Die zeigen dann die Nummer oder den Namen des Anrufers an, eine SMS oder die Betreffzeile einer eMail. So kann das Handy stecken bleiben, und man kann trotzdem schnell entscheiden ob man reagieren will, oder eben nicht. Den Mac Tumors nach wird auch Apple mit einiger Verspätung so ein Ding rausbringen, spätestens dann ist es im Mainstream angekommen, und eine Zeit lang ein Lifestyle-Statussymbol. Wetten dann sind die sehr schnell zum Anzug akzeptiert? Äquivalenz zur Digitaltaschenrechneruhr Anno dazumal ist erlaubt was Freude macht, und beliebt womit man angeben kann :)
 
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