Tweed - heuer nicht?

Kennt jemand von euch denn eine deutsche Bezugquelle für Harris Tweed Sakkos mit weicher/natürlicher Schulter? Leider sehe ich viel zu häufig stark gepolsterte Terminatorschultern...
Sofern euch etwas dazu einfällt, würde ich mich auch über eine PN freuen.
Danke im Voraus!

Das bekommen Schneider/MTM-Anbieter hin, die eine weichere Schulter im Programm haben.
In Frankfurt geht das bestimmt bei Cove oder Stephan Görner.
 
Falls Dir der Stoff nicht gefällt, frag einfach einmal, ob Du selbst welchen mitbringen kannst. Bei meinem MTM-Anbieter (er läßt bei Corpus Line, seit einigen Jahren im Besitz von .. jetzt kommt's .. Wilvorst !!:eek:, fertigen) ist das möglich. Den Tweed habe ich bei http://www.intweed.co.uk/, nach vorheriger Anforderung von Stoffproben, bestellt; und jetzt warte ich schon ganz sehnsüchtig auf das Ergebnis.

Normalerweise hat die Manufaktur eigene Stoffe im Angebot, so dass ich diesen Stoff sowieso über den Schneider quasi "selbst" mitbringe. :) Ich könnte entsprechend auch andere mitbringen, aber der Stoff gefiel mir bisher ganz gut.
Ich war mir nur nicht sicher, ob 425g in Deutschland gut tragbar sind, aber wenn ich jetzt davon ausgehe, dass a) früher Anzüge generell deutlich schwerer waren und die leichteren Stoffe eher eine moderne Erscheinung sind und b) mehrere Nutzer Tweed-Jacken aus noch schwereren Stoffen haben, bin ich ganz zuversichtlich.
 
In der Tat würde ich ein britisch inspiriertes Sakko bevorzugen. Die Überlegung, dass Blasebalgtaschen bei dem schweren Stoff stimmiger aussehen könnten, finde ich bei genauerer Betrachtung nachvollziehbar - ich meine, mich diesbezüglich an ein Sakko von Grimod zu erinnern.
Denkt ihr, ein Mittelschlitz könnte stimmig aussehen oder insgesamt dann zu sehr nach Rosamunde Pilcher Film?
Klassisch für Tweed ist ein Rückenschlitz und normale, angeschrägte Pattentaschen. Damit wärst Du auf jeden Fall vom authentischen Standpunkt auf der sicheren Seite. Alles andere ist Geschmackssache bzw. sollte so gewählt werden, dass etwaige Figurschwächen nicht überbetont werden. Ich fühle mich halt mit zwei Rückenschlitzen wohler und die hier im Forum so beliebten aufgesetzten Taschen ohne Patte sind für mich eher eine kontinentale Spielart, die da, wo Du gestalterisch hinwillst, mMn nicht so gut passt.
 
Habe nun vor, mir einen Tweedanzug schneidern zu lassen. Bei intweed habe ich mir folgende Proben schicken lassen:
[...]
Aus welchem würde ein schöner, gut und möglichst oft einsetzbarer Tweed-Anzug?
Der Faktor "oft einsetzbar" hängt auch von der Lebensumgebung ab. Wenn man in ländlicher Umgebung wohnt, würde ich nur die typischen Erdtöne als Farben nehmen, die Möfter schon genannt hat. In urbaner Umgebung funktioniert ein Citified Tweed wie 1 vielleicht besser.
 
Eine Frage noch zu den Stoffgewichten: Tragen sich die schwereren Stoffe auch richtig "schwer", also macht sich das Stoffgewicht neben eventuellen Hitzeproblemen irgendwann negativ bemerkbar beim Tragegefühl?
 
Eine Frage noch zu den Stoffgewichten: Tragen sich die schwereren Stoffe auch richtig "schwer", also macht sich das Stoffgewicht neben eventuellen Hitzeproblemen irgendwann negativ bemerkbar beim Tragegefühl?


Das hält sich im Rahmen. Das Hauptgewicht einer Jacke verteilt sich auf die Schultern, also auf entsprechend Muskelmasse. Da gewöhnt man sich sehr schnell dran.
 
Klassisch für Tweed ist ein Rückenschlitz und normale, angeschrägte Pattentaschen. Damit wärst Du auf jeden Fall vom authentischen Standpunkt auf der sicheren Seite. Alles andere ist Geschmackssache ...

Na ja, das ist auch wieder eine etwas private Interpretation der Begriffe "klassisch" und "authentisch". Es gibt ja schon allein mindestens zwei "klassische" Traditionen in Großbritannien und den USA, wobei letztere keine hacking pockets kennt sondern eher so aussieht wie der von Classic verlinkte J. Press sack coat. Auch einige meiner teilweise uralten Britischen Tweedjacken haben Seitenschlitze, "normale" (also eben nicht angeschrägte) Pattentaschen. Auch die "softe" Italienische Variante mit leichteren Tweeds und diversen "typisch italienischen" Details ist wahrscheinlich selbst schon wieder als klassisch zu bezeichnen. Alles also eine Frage der Präferenz.
 
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