Ein wahres Wort. Ich kann mich dem sozialen Trinkgelddruck nicht entziehen und gebe typischerweise auch hier in Deutschland im 10%-Bereich, aber fühle mich in Ländern ohne Trinkgeldtradition (z.B. Japan, China) diesbezüglich sehr viel wohler. Trinkgeld ist grundsätzlich ein Almosen und drückt die Abhängigkeit und den sozialen Abstand eines Herr-Diener-Verhältnisses aus. Eine Dienstleistung sollte aber auf Augenhöhe beiderseits freundlich gegeben und empfangen werden und dazu gehört für mich eine angemessene Entlohnung, die Teil des Dienstleistungspreises ist.Ich muß ganz ehrlich sagen, daß ich eher überschaubar Trinkgeld gebe und die 10%-Marke, die sich in den letzten Jahren anlehnend an den USA durchgesetzt hat nicht verstehe.
Die 10 bis 20% werden in den USA erwartet, weil das Personal wenig bis (teilweise) nichts verdient und tatsächlich vom Trinkgeld leben muss. Das ist bei uns nicht der Fall.
Auch ein wahres Wort, aber die hohen Restaurantweinpreise in Deutschland liegen an hiesigen Finanzamtsvorgaben. Wenn man als Gastronom bei den Getränken weniger als 260% auf den Materialeinsatz aufschlägt, ist das höchst verdächtig und erklärungsbedürftig.Noch ein Wort zu den Wein- und Champagnerpreisen. Diese liegen in Deutschland generell sehr hoch im Vergleich zu beispielsweise Italien oder Spanien. Das sind wir dann teilweise auch nicht mehr bereit mitzumachen und verzichten dann durchaus auch bei einem sehr guten Essen hin und wieder auf die Weinbegleitung.
Wirkungstrinken zum Wirkungsessen