Trachtenjanker

Um kurz zur Ausgangsfrage zurückzukehren: Ich persönlich empfinde, wie auch einer der Vorredner, die gezeigte Trachtenkombination als ein wenig zu geschliffen und inkongruent mit der bäurisch-robusten Herkunft dieses Kleidungstücks, betont noch durch die Wahl der wenig rustikalen Krawatte-Einstecktuch-Kombination und die Krawattenklammer. Dennoch ein absolut tragbares Ensemble und im Müncher Kontext ohne Zweifel nicht nur akzeptiert sondern sehr geschätzt.

Herzliche Grüße

dE

geht es noch etwas bornierter?

ich bin mir fast sicher die joppe als bevorzugtes modell des erzherzog johann zu erkennen.

ja, ich trage schmiss, sehr prominent und gerne.
 
geht es noch etwas bornierter?

ich bin mir fast sicher die joppe als bevorzugtes modell des erzherzog johann zu erkennen.

Sachte, sachte !

Was Sie im Bezug auf Erzherzog Johann im Sinn hatten, ist sicher der "Steirische Anzug", also ein grauer Lodenanzug mit gruenen Aufschlaegen und Biesen, den er als Zeichen der Verbundenheit mit der steirischen Bevoelkerung trug und salonfaehig machte. Nach Ende der Habsburger Monarchie lebte der Anzug als Zeichen monarchistisch-konservativer Gesinnung im Buergertum weiter - ob er allerdings mit dem bayrischen Janker gleichgesetzt werden darf, wage ich zu bezweifeln.

ja, ich trage schmiss, sehr prominent und gerne.

Und Ihre Schmisse sind Ihnen natuerlich unbenommen. Jeder feiert seine Traditionen eben so, wie er mag.;)
 
Jetzt bin ich in der mißlichen Lage, mir einen Trachtenanzug zulegen zu müssen, da ein guter Freund im Juli heiratet und "Tracht" als Dresscode ausgegeben wurde.:(

wieso? wenn du aus einer gegend kommst wo es keine tracht gibt, dann wuerde ich mich auch diesbezueglich nicht verstellen - und einfach keine anziehen.
 
Sachte, sachte !

Was Sie im Bezug auf Erzherzog Johann im Sinn hatten, ist sicher der "Steirische Anzug", also ein grauer Lodenanzug mit gruenen Aufschlaegen und Biesen, den er als Zeichen der Verbundenheit mit der steirischen Bevoelkerung trug und salonfaehig machte. Nach Ende der Habsburger Monarchie lebte der Anzug als Zeichen monarchistisch-konservativer Gesinnung im Buergertum weiter - ob er allerdings mit dem bayrischen Janker gleichgesetzt werden darf, wage ich zu bezweifeln.

...das hat auch niemand behauptet...
 
wieso? wenn du aus einer gegend kommst wo es keine tracht gibt, dann wuerde ich mich auch diesbezueglich nicht verstellen - und einfach keine anziehen.

Naja, bei uns in Tirol gibts schon Trachten; allerdings sind diese mE nicht besonders schön und getragen wird Tracht bei uns auch nicht sooft wie im Osten, wo die Hochzeit stattfindet; und wenn der Dresscode vorgegeben ist, kommt man eh nicht aus.

Eine (vom Urgroßvater geerbte) kurze Lederhose hab ich natürlich auch, bin mir aber nicht sicher, ob diese für eine Hochzeit geeignet ist...
 
Kommt natürlich auf die Hose (Arbeits- oder Festatgshose) an. Aber grundsätzlich halte ich die Lederhose für unbedingt Hochzeitstauglich. Allerdings bin ich familiär insoweit vorbelastet, als dass Festtagstracht immer absolut gleichwertig, wenn nicht bevorzugt gegenüber Anzug und Abendkleid betrachtet wurde/wird.

Um darüberhinaus das Ausgangsbild zu kommentieren: Als echter Münchner war ich Zugereisten nie böse, die von jeglicher Kostümierung zur Wiesn abgesehen haben!
Identifiziert sich hingegen jemand mit Gegend und Geschichte, freut es mich, wenn er dies auch mit der Tracht zum Ausdruck bringt. Das sehen ja viele differenziert, deswegen würde ich in obiger Aufmachung vom Besuch des "Hacker" etwa am ersten Wiesnwochende dringend abraten.

Schöne Grüße.
 
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