Todsünden

Nun möchte ich auch mal meinen Senf dazugeben bzw. nach eurer Meinung Fragen:

Weiße Krawatten

Geht m.E. gar nicht, diese sind den Juristen vorbehalten und sollten auch im Gerichtssaal bleiben. Dem entgegen habe ich gerade in Philou's Blog das Outfit vom 9. März gesehen und muß eingestehen, daß mir die Zusammenstellung sehr gut gefällt.

Wie steht Ihr zu weißen Krawatten?

Gruß
Felix
 
Wurde das hier schon angeführt?

- farbige Hemden im Business (außer blau): grüne, schwarze, lila, orange etc.
- Portemonnaie in Gesäßtasche der Anzughose :eek:
- ausgewaschene, fusselige Socken/Strümpfe

Gruß,
Matrose
 
Sehr beliebt in "Stilforen" und doch mindestens ebenso unerträglich wie schwarze Anzüge im Büro oder Kurzarmhemden mit Krawatte: Jegliches artifizielle "antiquing", ob es Schuhe, Barbourjacken oder sonstige Kleidungsstücke betriftt. Für mich die Krönung des "fake".

Herzliche Grüße

dE
 
Innentasche des Sakkos oder wenn es zu groß/klobig ist, dann in die großen Taschen außen.
Dann fällt zwar das Sakko nicht mehr so schön, aber dafür schon ich mir meinen Po. Denn es kann passieren, dass die Nerven in mitleidenschaft geraten, wenn man jahrzehntelang auf seinem Geldbörserl draufsitzt.

So mache ich es immer zumindest.
Dem entgegenzuhalten ist natürlich der Fall und Sitz des Sakkos. Alternative für mich wäre noch eine Geldklammer.
 
Sehr beliebt in "Stilforen" und doch mindestens ebenso unerträglich wie schwarze Anzüge im Büro oder Kurzarmhemden mit Krawatte: Jegliches artifizielle "antiquing", ob es Schuhe, Barbourjacken oder sonstige Kleidungsstücke betriftt. Für mich die Krönung des "fake".

Herzliche Grüße

dE

Eine Barbourjacke muß man tragen, die lässt sich nicht patinieren. Sonstige Kleidungsstücke? Was soll das sein? Flicken auf Ärmel von neuen Tweed-Jackets? D'accord. Löcher in Pullover und Hemden? Auf die Idee wird ja wohl niemand kommen. Nicht daß ich Dich in Deiner Meinung beirren möchte, des Esseintes, aber was soll am patinieren von Schuhen schlimm und vor allem "Fake", also Fälschung, Imitat, Betrug etc. sein? Gerade helle, braune und rote Schuhe werden bei mir immer patiniert, ich hasse es wenn die neu aussehen.

lg Algy
 
Algy, absolut deiner Meinung!

Das antiguing verleiht dem Schuh doch erst den Charakter: und mal ganz im Ernst, nur durch den reinen Alterungsprozess werden die nie so aussehen, wie nach zahllosen Stunden, die man mit Cremen, wachsen & polieren verbringt...wenn das Fake ist: alright, bin ich halt Fake.
 
Ich schließe mich den Patina-Befürwortern an. Zwar kann ich den Grundgedanken nachvollziehen, dass ein Antik-Finish möglicherweise den Eindruck erwecken kann, dass es so wirken soll als ob die Schuhe über drei Generationen vererbt wurden und eine dermaßen unfassbar gute Qualität aufweisen, dass sie immer noch tragbar sind. Sozusagen eine Art Protzen mit Bescheidenheit.
Da es sich aber bei den meisten Schuhen um ein ganz dezentes Verfärben handelt (um eine "platte", leblos-gleichmäßige Färbung zu verhindern) oder um ganz gezielt optische Akzente zu setzen kommt mir der obengenannte Gedankengang beim Betrachten von patinierten Schuhen nie in den Sinn.
Ein Sonderfall den ich aber als unästhetisch und albern ablehne: Suede mit Hilfe von Schuhwachs an der Spitze und Ferse "antiquen"...
 
Jegliches artifizielle "antiquing", ob es Schuhe, Barbourjacken oder sonstige Kleidungsstücke betriftt. Für mich die Krönung des "fake".

Ach Gottchen........Prüde bin ich, geh' zur Ruh........

da haben ja ich und meine Schulfreunde als Teenager schon Todsünden begangen, weil wir unsere Jeans mit Bimsstein und Schleifpapier bearbeitet haben (damit sie nur nicht neu aussahen). Und der klassische 'Gentleman' der ja hier so oft durchgekaut wird, lässt seine Savile Row Anzüge erst mal vom Butler eintragen, um das 'neu' wegzunehmen.

Alles nigelnagelneu und wie "aus'm Ei gepellt", ist das keine größere Todsünde?

Abgesehen davon, mir haben (meistens) meine Todsünden viel Spaß gemacht;
Ablasszettelchen hab' ich auch keine gekauft. :D :D :D
 
Ach Gottchen........Prüde bin ich, geh' zur Ruh........

da haben ja ich und meine Schulfreunde als Teenager schon Todsünden begangen, weil wir unsere Jeans mit Bimsstein und Schleifpapier bearbeitet haben (damit sie nur nicht neu aussahen). Und der klassische 'Gentleman' der ja hier so oft durchgekaut wird, lässt seine Savile Row Anzüge erst mal vom Butler eintragen, um das 'neu' wegzunehmen.

Alles nigelnagelneu und wie "aus'm Ei gepellt", ist das keine größere Todsünde?

Abgesehen davon, mir haben (meistens) meine Todsünden viel Spaß gemacht;
Ablasszettelchen hab' ich auch keine gekauft. :D :D :D


Lieber Bengal Stripe

die Anspielung auf die Prüderie entzieht sich mir - ich denke, andere Nutzer hier sind in vielerlei Hinsicht zumindest in Geschmacksangelegenheiten prüder als ich, wenn ich Prüderie als Scham vor Ab-und Ausschweifungen auffassen darf.

Was die Teenager-Sünden angeht, kann ich dem Vergleich nur zustimmen: Das beliebte Schuh-"Antiquing" (der Begriff ist ja bereits albern) hebt sich meines Erachtens wenig bis gar nicht von der in ganz anderen Modezirkeln beliebten und ebenso absurden Vorliebe ab, neue Jeans mit künstlichen Rissen zu versehen, um "edgy" zu wirken.

Was den "klassischen Gentleman" angeht, der angeblich alles seinem Butler "antiquieren" läßt (das Originalzitat über den Duke of Bedford spricht, soweit ich mich erinnere, vom Gärtner - jedenfalls: vom Gesinde), so ist ja auch dieses eher ein Anglophilen-Klischee, wohingegen viele tatsächliche "Gentlemen" eben weder ein Problem damit haben, eine neue Barbour-Jacke auch als solche zu tragen, noch damit, in tatsächlich durch jahrelangen Gebrauch verschlissenen Jacken und Hosen herumzulaufen.

...und lassen Sie sih keinesfalls von Ihren Todsünden abhalten - Foren wie dieses leben doch letztlich von nichts anderem als Hochmut, Habgier, Wollust und Neid! Sind wir nicht alle Sünder?

In diesem Sinne: Ego te absolvo...

dE
 
Zurück
Oben